Zum Zwergensteinbruch im Freeden bei Bad Iburg

Eine Wanderung im Freeden stand schon lange auf der Liste. Aber der Freeden ist leider nicht nebenan, weshalb es bis zur Tour eine ganze Weile gedauert hat.

Der Freeden ist ein Berg in Niedersachsen, nicht weit entfernt von der Stadt Bad Iburg. Er besteht aus dem Großen und dem Kleinen Freeden und gehört zum Teutoburger Wald. Deutlich über 200 ha des Freedens sind Naturschutzgebiet.

Der Start- und Zielpunkt dieser rund 21 km langen Tour ist der Wanderparkplatz “Am Freden”, wo es mehrere Abstellmöglichkeiten für das Auto gibt. Die Anfahrt mit Bahn bzw Bus ist schwierig. Es gibt Haltestellen in Bad Iburg, dann hat man aber einen längeren Zuweg zur Route.

Vom Parkplatz aus geht es bereits nach wenigen Metern in den ersten Aufstieg. Nicht ohne, aber gut machbar und ich fragte mich schon, woher die Höhenmeter in der Tour kommen, wenn es so weiterginge. Denn die Höhenmeter der Tour hatten mir im Vorfeld durchaus ein wenig zu denken gegeben. Bergauf mag ich einfach nicht.
Zum ersten Mal “oben” angekommen führt die Route auf allerbesten Wanderautobahnen durch den Wald. Die Tour streift insgesamt stolze drei TERRA.tracks und nimmt einen guten Teil des Ahornweges mit. Und auch der Hermannsweg ist mit von der Partie.

Nach einer ganzen Weile erreicht man die gemütliche Fredenhütte und wandert über die Holzstege dort. Am Wegesrand stehen Infotafeln, die auf den “Naturpfad Blüsenpatt Sentrup” hinweisen. Der Patt startet genau wie diese Wandeurng am Parklatz und ist ein TERRA.track. Auf 4,5 km gibt es 26 Stationen an verschiedenen Bäumen. Leider musste ich dies zuhause googeln, denn der QR-Code auf der Infotafel zum Blüsenpatt führte ins virtuelle Nichts. Viellicht ist das aber inzwischen anders.

Weiter geht es vorbei an einigen Bänken und auf den breiten Forstwegen, die nicht allzu viel Charme haben. So gelangt man auf ein asphaltiertes Stück der Strecke, wo ein hübsch hergerichtetes Wohnhaus für Abwechslung sorgt. Dahinter lag nicht nur der erste Sumpf, sondern auch der nächste zünftige Anstieg. Überall da, wo die unten verlinkte Route quasi sinnlos neben die Wege führt, sind wir Schlenker gelaufen um nicht durch die teils sehr langen Matschabschnitte waten zu müssen.

Zum zweiten Mal “oben” angekommen, gibt es dann quasi zum ersten Mal etwas zu sehen. Eine mächtige Felswand nämlich. Felsen und Höhlen sind scheinbar unser Wanderthema in diesem Frühjahr. Und das, wo ich immer dachte, dass es davon in der Region gar nicht so viel gibt. Aber wie es aussieht, muss man nur etwas genauer suchen.
Der nächste sehenswerte Stopp ist ein Bildstock, wo es auch einen Rastplatz gibt.
Auch wenn es hier nicht danach klingt, zwischen den Highlights dieser Runde liegen oft lange Abschnitte auf waschechten Wanderautobahnen.

Auf dieser wunderschönen Lichtung haben wir unsere Halbzeitpause gemacht und sind dann gestärkt weitergezogen. Die zweite Häfte der Wanderung hat uns deutlich besser gefallen als die erste.
Endlich auch mal Naturpfade und holprige, wurzelige Wege unter den Schuhen, dunkle Tannenwälder im Wechsel mit Laubbäumen und mit dem Zwergensteinbruch eins und von zwei echten Highlights. Solch ein cooler und beeindruckender Ort, der zum Erkunden und Kraxeln einlädt! Und keine Menschenseele dort! Wobei das vermutlich pures Glück war an solch einem schönen Sonnentag.

Auch das Dreiländereck liegt auf dem zweiten Teil der Tour. Hier treffen die Orte Hankenberg, Glane-Visbeck und Kloster-Oesede aufeinander. Außerdem fließt der Schlochterbach vorbei, der an diesem Wandertag ganz ordentlich Wasser führte. So mitten durch einen recht verwilderten Wald hindurch wirklich schön und sehenswert. Wenn man möchte, kann man hier eine kurze Pause einlegen. Oder man wandert über die hölzerne Brücke weiter.

Nun steht bald der bissigste Aufstieg der gesamten Tour an. Es geht hinauf auf den Kammweg, der sich als schmal und steinig entpuppt. Genau richtig also! Von dort oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die Hügel und Wälder ringsum. An diesem Tag ging es bereits auf den Abend zu und es zog leichter Dunst auf, was einfach genial aussah. Näher als auf dem Foto oben kommt man an den Abhang nicht heran, er ist mit einem Zaun am Wegesrand abgesperrt.

Obwohl man auf dem Kammweg durchaus auf einer stattlichen Höhe läuft, so ist der Abstieg schließlich eher moderat. Das letzte Stück der Strecke ist man auf dem gleichen Weg unterwegs, auf dem man auch gestartet ist. Das lässt sich bei dieser Tour leider nicht so leicht vermeiden. Jedenfalls nicht, wenn man den Kammweg gehen möchte und dazu rate ich unbedingt!

Insgesamt eine auf der ersten Hälfte sehr durchwachsene Tour mit einer sehr viel stärkeren zweiten Hälfte! Ich rate unbedingt dazu, sie gegen den Uhrzeigersinn zu laufen. Sonst hat man die Highlights ziemlich direkt zu Beginn und danach mitunter laaaaange Kilometer zu bewältigen.

Auch wenn man es vielleicht weniger erwartet, Niedersachn bietet viele Gelegenheiten für spannende Touren. Schaut euch zB gerne meine Wanderung zum Hohenstein und dem Süntelturm an!

Informationen (Stand 03 / 2024)

Name: Frühlingsfrische im Freeden bei Bad Iburg (GPX)
Start– / Zielpunkt: Wanderparkplatz am Freden
Länge: ca.21 km
Wander- und Forstwege, Singletrails
Blüsenpatt, Natur- und Geopark TERRA.vita

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