Schachtschleuse & Wasserstraßenkreuz Minden

Das Wasserstraßenkreuz und die Schachtschleuse Minden sind hier in der Region ein beliebtes Ausflugsziel.
Dort wird der Mittellandkanal in einer ca. 400 m langen Trogbrücke über die Weser geführt.
Alleine dieses Bauwerk ist bereits einen Ausflug wert. Man kann vom Informationeszentrum an der Schachtschleuse aus aber auch Schifffahrten unternehmen und / oder die Schleuse besichtigen. Gelegentlich finden auch Führungen statt. Die Termine werden -so habe ich jedenfalls ich davon erfahren- von der Minden Marketing GmbH bekanntgegeben.

Ich bin mir ziemlich sicher, damals mit der Schule schon einmal die Schachtschleuse und das Wasserstraßenkreuz besucht zu haben. Vielleicht sogar mit einer Führung, aber wirklich daran erinnern kann ich mich nicht. Als nun ein Termin für eine Führung herauskam, habe ich mich angemeldet. Kombiniert habe ich den Besuch mit einer Wanderrunde von rund 11 km.
Der Startpunkt ist der Parkplatz Kanzlers Weide, wo es reichlich Abstellmöglichkeiten für das Wandermobil gibt.
Kanzlers Weide ist allerdings auch ein Festplatz und daher nicht immer frei.

Die Route verläuft zunächst sehr städtisch, führt aber bald durch einen hübschen kleinen Park und weiter zur Stadtmauer, wo dann auch endlich Wasser in Sicht kommt. Für mich wertet Wasser jede Landschaft auf, genauso wie Berge. Man läuft zunächst auf einer Brücke über die Weser und dann an ihrem Ufer entlang. Brückenfans wie ich kommen auf dieser Runde ebenfalls auf ihre Kosten. So ein Spaziergang auf der Weserpromenade lohnt sich auch für sich alleine, man kann dort herrlich entlangschlendern.

Anschließend ist man einmal mehr an Straßen entlang unterwegs bis man schließlich zum Mittellandkanal gelangt. Am Hol-Fast-Platz kann man eine kleine Rast einlegen, wobei es dort natürlich oft schon deutlich voller wird als auf dem vorigen Teil der Tour. Man ist hier bereits nahe der Schleuse mit dem Informationszentrum und den Anlegestellen der Fahrgastschiffe. Da kreuzen mitunter ganze Busladungen Menschen den Weg. Bei gutem Wetter ist das gut nachvollziehbar.

Das Informationszentrum war an diesem Tag gleichzeitig der Treffpunkt für die Schleusenführung. Gekostet hat die Führung € 8,00. Die Führung hat über zwei Stunden gedauert, dafür habe ich diesen Preis als wirklich günstig empfunden. Ihr könnt gerne bei Minden Marketing schauen. Es werden noch andere Themenführungen angeboten, alle zu ausgesprochen moderaten Preisen.

Unsere Gruppe war etwa zehn Teilnehmer groß, was ebenfalls angenehm war. So gab es keine Gedränge und man konnte dem Guide jederzeit Fragen stellen. Die Führung beginnt im Informationszentrum. In der Ausstellung wird das Wasserstraßenkreuz und die Schleuse anhand von Modellen erklärt, auf die Historie eingegangen und man bekommt ein Gefühl dafür vermittelt, welche Rolle die Anlage spielt und inwieweit es Zusammenhänge mit ähnlichen Schleusen gibt. Da ich kürzlich erst das Schiffshebenwerk Henrichenburg besichtigt hatte, fand ich es spannend, nun mit der Schleuse quasi das Gegenteil zu besuchen.

Nach dem Einstieg im Informationszentrum geht es nach draußen und weiter zur Schleuse. Mit etwas Glück -wobei hier durchaus einiges los ist auf dem Wasser- erlebt man auf der Tour sogar eine Schleusung. Das ist aus dieser Perspektive durchaus etwas Besonderes wie ich finde. Natürlich kann man mit den Fahrgastschiffen eine Schleusung erleben, aber natürlich vom Schiff aus. Von der Anlage selber dabei zuzusehen, die Leute auf den Booten und Schiffen zu beobachten und direkt hinter dem Tor zu stehen, ist doch nochmal etwas anderes und beeindruckend.

Während der Führung kam die Sprache auf einen speziellen Aussichtspunkt. Da ich anschließend die Runde noch beenden wollte, habe ich mir den Weg erklären lassen. Vom Informationszentrum aus sind es ca. 15 Minuten bis man dorthin gelangt. Zunächst unterquert man den Mittellandkanal, dann steigt man auf einer Treppe aufwärts und steht quasi mittendrin. Gefühlt zumindest. Hier versteckt sich außerdem ein feiner Geocache, nämlich GCZYN9. Erfreulicherweise hatte ich dieses interessante Plätzchen an dem Tag ganz für mich alleine und habe dort meine Pause eingelegt.

Sonne, Wasser, Schiffe gucken, entspannter geht es kaum. Ich habe mich dort wirklich lange aufgehalten und kann den Abstecher sehr empfehlen. Danach geht es bereits in den Endspurt der Runde. Der hatte dann aber doch noch eine Überraschung in petto. Gemäß meiner Route hätte ich noch eine Weile an der Weser laufen können, doch der Weg war plötzlich zwar laut Schild frei für Fußgänger, aber dennoch mit einem Tor samt Schloss gesperrt.

Ab diesem Punkt lässt die Route sehr nach und das Nachwandern lohnt sich eigentlich nicht mehr. Man kehrt zurück an die Straße und läuft bis zurück zum Parkplatz an Straßen entlang. Sehenswert unterwegs ist noch ein Teil von Mindens Festungsanlage. Fort A ist zB ein Veranstaltungsort und auch wenn ich selbst noch nicht dort war, kann ich es mir spannend vorstellen. Es scheint dort jedenfalls einiges los zu sein und ich werde das im Auge behalten.

Bald darauf erreicht man wieder den Parkplatz Kanzlers Weide.

Wie gesagt, durch diesen letzten Teil der Runde muss man sich schon ein wenig durchbeißen, wenn man sie nachgehen möchte. Sobald man von der Weser und dem Mittellandkanal weg ist, wird es mehr eine Stadttour, die nicht immer attraktiv ist. Dafür lohnt sich der erste Teil auf jeden Fall und auch eine Schleusenführung kann ich sehr empfehlen! Kombinieren lässt sich das zum Beispiel noch mit einer Fahrt mit einem Ausflugsboot der Mindener Fahrgastschifffahrt, was sicher auch Spaß macht. Da gibt es eine Reihe verschiedener Angebote.

Informationen (Stand 10 / 22)

Name: Schachtschleuse & Wasserstraßenkreuz Minden (GPX)
Start- / Zielpunkt: Parkplatz Kanzlers Weide, 32423 Minden
Länge: ca. 11 km
befestigte Wege, Spazierwege, Straßen
Preis (Führung): € 8,00
minden-erleben.de, Informationszentrum Schachtschleuse Minden, Mindener Fahrgastschifffahrt

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