Malerweg Etappe 8 – Von Weißig nach Pirna

Der Malerweg ist ein Fernwanderweg mit einer Länge von knapp 116 km. Er beginnt in Pirna-Liebethal in Sachsen und da es ein Rundweg ist, endet er dort auch wieder.

Der Malerweg war meine zweite längere Wanderung und ich bin ihn in insgesamt acht Etappen gegangen mit jeweils zwischen 11 km und 16 km am Tag. Gebucht habe ich die Wanderung über corso-reisen.de. Geschlafen habe ich in kleinen Hotels / Pensionen. Da ich mich nicht abschleppen wollte, wurde mein Koffer von Unterkunft zu Unterkunft transportiert während ich unterwegs war. So konnte ich die Wanderung mit leichtem Tagesgepäck genießen. Die Tour ist als Paket mit allem Drum und Dran so buchbar.
Wer diese Wanderung mit komplettem Gepäck schafft, dem gebührt meine absolute Hochachtung. Ich hätte es defintiv nicht geschafft.

Da war sie also plötzlich, die letzte Etappe auf dem Malerweg. Und pünktlich dazu hatte das Wetter absolut keinen Bock mehr. Die kompletten rund 13 km hat es durchgehend geregnet. Wenn man dann auch noch irgendwann die Bahnstrecke quasi neben sich hat, mit der man trocken nach Pirna gelangen würde, ist Durchhaltevermögen gefragt. Dazu kam noch, dass ich zum ersten Mal auf der kompletten Wanderung durch ein Waldstück kam, wo Waldarbeiten durchgeführt worden waren. So sah der Untergrund dann auch aus: bis zu den Knöcheln im Matsch!

Das Highlight dieser Etappe sollte der Rauenstein sein. Ich habe ihn aufgrund des Regens nur von unten gesehen. Dort bin ich eine ganze Weile zwischen den Felsen herumgekraxelt, aber schon dort war alles komplett rutschig. Daher habe ich den Aufstieg sausen lassen. Ich muss also nochmal herkommen, denn ich habe mir sagen lassen, dass ich einiges verpasst habe. Das glaube ich gerne. Alleine die Aussicht muss traumhaft sein. Von der hätte ich an diesem Tag aber ohnehin nichts gesehen. Schade, sehr schade.

Auch diese letzte Etappe verläuft in fröhlichem Auf und Ab und dabei vielfach durch den Wald. Ausblicke findet man dafür eher weniger. Da wäre der vom Rauenstein wohl der einzige wirklich lohnende gewesen. An einem Punkt kann man ganz gut auf die Elbe hinunterschauen. Vielleicht habe ich unter meiner Kapuze aber auch nur die besten Aussichten verpasst? Das werde ich sicher noch herausfinden irgendwann. Dann werde ich auch die teils fast zugewachsenen Pfade mehr genießen können.

Der Abstieg nach Wehlen / Pötzscha zeigte sich überraschend angenehm. Keine Kraxelei, keine Rutschpartie, das kam an diesem Tag ausgesprochen gelegen. In Wehlen hieß es dann: nochmal die Zähne zusammenbeißen und eben nicht in die Bahn steigen. So klatschnass und verdreckt man auch ist, das kommt nicht in die Tüte! Die Elbe trug statt ihrem blauen Kleid, dieses Mal ein braunes. Das war ich seit Tagen nicht mehr so gewöhnt. Noch immer irgendwie schön, aber ich bin und bleibe ein Schön-Wetter-Wanderer und fand es schade.

Bei Pirna angekommen überquert der Malerweg die Bahnstrecke und nicht viel später befindet man sich bereits im Anlauf auf den Marktplatz, wo die Wanderung vor sieben Etappen ihren Anfang nahm. Ein seltsames Gefühl. Stolz, irgendwie auch froh und trotzdem traurig, dass es vorbei ist. Höhenmeter hin, Treppen her, dafür tagelang raus aus dem dem Alltagstrott. Ich hätte sofort wieder zurückgetauscht.

In Pirna angekommen ging es geradewegs in die Touri-Information um Urkunde und Pin abzuholen. Danach ins Hotel, umziehen und dann bin ich noch mit dem Bus zu einem Einkaufszentrum gefahren um mich für die Rückfahrt zu versorgen. Wie war das? Acht Tage raus aus dem Alltag? Genau! Und dann wieder mitten rein! Ach ja, Benzinpreise! Was machen die eigentlich gerade so? Welchen Wochentag haben wir überhaupt? Her mit der aktuellen Tageszeitung: ah ja, Montag! Nein, man grüßt nicht mehr jeden, der einem entgegenkommt! Das wird zu viel!
Ich war völlig raus aus alldem. Und ich habe es nicht eine Minute vermisst, ganz ehrlich!
Morgens aufstehen, anziehen, Frühstück, Rucksack auf den Buckel und einfach los! Den Weg genießen, irgendwann ankommen und abends zufrieden ins Bett. Erfüllter Tag check!

Etappe 8 des Malerwegs ist für die Verhältnisse der Strecke sehr waldig. Teils ist man auf fast zugewachsenen Pfaden unterwegs, was mir sehr gut gefallen hat. Solche Wege mag ich. Das Highlight ist sicher der Rauenstein, auf dem es traumhaft sein muss. Dafür werde ich ganz bestimmt nochmal herkommen. Einmal mehr geht es auch auf dieser Etappe lustig bergauf und bergab. Dafür finden sich wenig Aussichtspunkte, leider. Das war im Vergleich zu den vorigen Etappen ganz ungewohnt.

Informationen (Stand 09 / 2022)

Name: Malerweg Etappe 8 – Weißig – Pirna (GPX)
Startpunkt: Weißig
Zielpunkt: Pirna
Länge: ca. 13,5 km
Wege, Pfade, Leitern, Treppen
Corso-Reisen, Malerweg

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert