Schwelentruper Höhenweg

Auf diesen Rundweg bin ich über ein Posting auf Facebook aufmerksam geworden. Die beigefügten Bilder sahen interessant aus und bei genauerer Erforschung und der Suche nach der entsprechenden GPX-Datei, hatte mich der Weg in dem Moment als ich etwas über eine ehemalige Militärstation las.

Der Schwelentruper Höhenweg ist ca. 9 km lang und liegt im gleichnamigen Ort. In der Wegbeschreibung wird auf mehreren Seiten ein Buswendeplatz an der Alten Dorfstraße als Startpunkt angegeben. Ein Auto kann man dort aber nicht abstellen! Ich habe in einer Wohnstraße nahebei geparkt. Andere Möglichkeiten gibt es nicht und entsprechend knapp sind die Parkplätze!

Man geht ein Stück die Alte Dorfstraße hinunter und biegt in den Krusfelder Weg ein, dann ist man bereits auf dem Rundweg angekommen und die Tour kann beginnen.
Ein niedliches Empfangskomitee gibt es am Anfang auch

Am Anfang läuft man überwiegend an Feldern entlang bis es in den Wald geht. Auf den ersten 3 km steigt der Weg stetig an, was man auch sehr schnell merkt. Dabei geht es nach den Feldern zwar durch den Wald, wo man viel Schatten hat, aber anstrengend ist es trotzdem. Ein bisschen unheimlich ist es auch, denn die Hohlwege sind recht düster und als ich unterwegs war, ist mir keine Menschenseele begegnet.

Der Anstieg führt direkt auf den Steinberg, der 396 m hoch und damit der höchste Berg des Lipperlands ist. Erst kurz vor der Kuppe tritt man aus dem Wald heraus und gelangt in eine wunderschöne Wiesenlandschaft. Ein letzter Anstieg über einen schmalen Pfad ist noch nötig, dann steht man ganz oben auf dem Berg. Dieser kleine Hügel “obendrauf” wurde allerdings künstlich aufgeschüttet.

Die Aussicht von hier oben ist großartig. Auf der einen Seite schaut man zum Teutoburger Wald, auf der anderen Seite zum Wesergebirge. Außerdem ist hier oben ein toller Platz für eine kleine Rast. Auf den Steinen kann man gut sitzen und während der Pause den Blick schweifen lassen.

Hinunter kann man entweder den Weg nehmen, auf dem man auch heraufgekommen ist, oder man entscheidet sich für den holperigen Weg hinter dem Steinkreis. So habe ich es gemacht und wäre nach wenigen Schritten beinahe gestolpert. Auf diesem kurzen Weg ist unbedingt Vorsicht geboten! Spaß macht er aber auch. Hier oben habe ich auch die einzigen anderen Wanderer und einige Spaziergänger getroffen. Vielleicht liegt es daran, dass auf dem Berg auch so bekannte Wanderwege wie zB der Europäische Fernwanderweg E1 und der Hansaweg X9 entlangführen.

Zwischen 1963 und 1992 lag auf dem Steinberg eine Raketen- und Radarstation der NATO. Viel ist davon leider nicht mehr zu sehen. Das Gelände wurde vom NABU komplett renaturiert. Einerseits finde ich das natürlich gut, andererseits hätten mir ein paar Hinterlassenschaften des Militärs schon gefallen. So bleibt es bei einem alten Stollen (?), der nun ein Fledermausquartier ist und einem Mast, der eventuell auch an die Zeiten der Militärbasis erinnern soll.

Weiter führt der Weg an Feldern entlang und zurück in den Wald. Ab hier ist man auf breiten Wanderwegen unterwegs und hat einen schönen Ausblick in die Landschaft. Übrigens gibt es entlang des kompletten Wegs immer wieder Bänke um eine Pause zu machen.

Später läuft man durch den Wald. Hier muss man etwas genauer hinschauen, wenn man etwas Besonderes entdecken möchte. Es lohnt sich aber! Die kleine Wassermühle fand ich niedlich und die Toilette mitten im Wald sprach mich als Fan von Gruselfilmen sofort an. Der Weg dort hinunter war sehr matschig und rutschig, daher habe ich es mir nicht näher angesehen.

Der Weg geht nun spürbar bergab, was ganz angenehm ist. Aus dem Wald heraus gelangt man schließlich zum Forellenhof. Hier kann man im Café gut eine längere Pause einlegen. Der Hof ist wunderschön hergerichtet und wirkte auf mich sehr gemütlich. Als ich dort war, war es früh und daher noch nicht geöffnet. Hier am Hof hat man das einzige Mal Asphalt unter den Schuhen.

Lasst euch an diesem Punkt nicht vom GPX-Track verwirren, so wie es mir passiert ist. Der Track verläuft nämlich geradewegs über den Hof und das ist auch richtig so und erlaubt! Wenn man auf dem Hof steht, sieht man den Wanderweg noch gar nicht, aber wenn man ein Stück weitergeht und einen kleinen Linksbogen nimmt, wird er wieder sichtbar.

Zu meiner Freude verläuft er an einer großen eingezäunten Wiese mit Wild entlang. Dort habe ich eine ganze Weile gestanden und den Tieren zugesehen, die sich umgekehrt kaum für mich interessierten. Wie ich im Nachhinein herausgefunden habe, gehört das Wild zum Forellenhof. Dort gibt es neben dem Café nämlich noch einen Fleischverkauf, frisch vom Hof.

Ist man an der Wiese mit dem Wild entlangeggangen, dauert es nicht mehr lange bis man wieder im Ort ist. Ich bin genau in der Straße ausgekommen, in der das Auto stand. Auf diesem letzen Abschnitt geht es nochmal über Asphalt, aber wirklich nur ein ganz kurzes Stück.

Mir hat der Schwelentruper Höhenweg trotz des Anstiegs zu Beginn sehr gut gefallen! Er führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern, Wiesen und Wäldern und hinauf zu einem tollen Aussichtspunkt. Man läuft bis auf wenige Stellen auf weichen Pfaden, Wald- und Wiesenwegen, sowie breiten Wandwegen. Mehrere Bänke für eine kurze Rast gibt es auch und mir sind kaum andere Leute begegnet.

Informationen

  • Name: Schwelentruper Höhenweg
  • Start- und Endpunkt: Buswendeplatz Alte Dorfstraße Schwelentrup
  • Parkmöglichkeit: zB Straße Duxenberg
  • Länge: ca. 9 km
  • Wald- und Wiesenwege, kaum Asphalt
  • festes Schuhwerk empfehlenswert
  • weitere Informationen: Schwelentruper Höhenweg (mit GPX), Forellenhof Lippe
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