Ähnlich wie der zweite Teil der Tour zum und über den Rotenfels war auch diese Wanderung ein zweiter Anlauf.
Beim ersten Versuch im Sommer sind wir keine zwei Kilometer weit gekommen, weil mein Kreislauf an dem Tag keinen Bock hatte.
Der Start- und somit auch Endpunkt dieser etwa 19 km langen Wanderung befindet sich direkt am Bahnhof Collenberg, da wir mit dem Zug dorhin gefahren sind. Falls ihr mit dem Auto unterwegs seid, müsst ihr wegen Parken nochmal schauen. Ich kann mich leider nicht an einen Parkplatz erinnern.
Vom Bahnhof aus wandert man zunächst einen guten Kilometer durch den kleinen Ort, ehe es am Gelände des Bogensportvereins Collenberg zunehmend grüner wird. Im Sommer hat man das Mammut dort gar nicht gesehen, im Winter kann man es nicht verfehlen. Es ist wohl eines der Ziele für die Bogeschützen und durchaus imposant! Dahinter plätschert ein schmaler Bach idyllisch durch das waldige Gelände. Im Sommer kann man dort prima die Füße im Wasser kühlen, da spreche ich aus Erfahrung!
Wir empfehlen, die Tour mit dem Uhrzeigersinn zu gehen, denn dann hat man die Highlights geraume Zeit noch vor sich. Dreht man die Runde gegen den Uhrzeigersinn liegen alle Highlights auf den ersten 2 bis 3 Kilometern. Nach dem Mammut gelangt man zwar in den Wald und ist auf wirklich schönen Wegen unterwegs, aber zu sehen gibt es lange nicht so viel. Dafür ist der Wald umso schöner und die abwechslungsreichen Wege sorgen dafür, dass die Strecke sich niemals zieht. Ein kleiner Abstecher führt zu einer Gedenkstätte, die man sich nicht entgehen lassen sollte
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: die Wanderung hat es auf der ersten Hälfte in Sachen Höhenmeter durchaus in sich. An ihnen war ich im Sommer gescheitert und rückblickend hätte ich die Tour damals auf keinen Fall geschafft, ohne irgendwann umzukippen. Zum Glück geht es beim Wandern nicht um das Tempo. Das muss ich mir zwar dann und wann selber auch immer sagen, aber es stimmt auf jeden Fall. Ein paar Schritte langsamer kann man die Sache umso mehr genießen.
Oben angekommen haben wir an einem Tisch mit Bänken eine Rast eingelegt. Viele Plätze für solch eine Pause findet man auf der Runde nicht, daher nutzt die Rastplätze wie sie euch begegnen. Nach einer heißen Tasse Tee ging es dann in Richtung von Bayerns höchstem Baum, einer 63,33 m hohen Douglasie (laut Schid vor Ort). Den Wegweiser sieht man aus dieser Richtung kommend nicht, weshalb wir zunächst daran vorbeigelaufen sind. Sobald ihr einen kleinen Steg entdeckt, seid ihr angekommen.Kurz über den Steg und wenige Stufen später steht man bereits vor dem prächtigen Baum.
Hat man den Baum ausgiebig bestaunt, geht es die paar Stufen und Schritte über den Steg zurück auf den Wanderweg. Die Route nimmt nun mit mächtig Anstieg Kurs auf die Ruine Kollenburg, die man recht bald schon erreicht. Dort kann man sich eine ganze Weile ausgiebig umschauen und den Blick über den Main in die umliegenden Berge genießen. Erbaut wurde die Kollenburg so um 1150 herum, heute steht nur noch die Ruine. Aber die ist wirklich sehenswert und gut für so manches Fotomotiv.
Ein Stück weit entfernt und nach einigen Höhenmetern mehr, findet man drei Steinpyramiden, die mich irgendwie an Bienenkörbe erinnert haben. Sie sind bestimmt gute zwei Meter hoch und man darf sich schon fragen, wer sie wohl aufgestapelt hat. Und auch, warum. Es muss jedenfalls ordentlich Arbeit gewesen sein. Leider habe ich online weiter nichts über die Steinpyramiden gefunden. Wenn jemand etwas weiß, dann gerne melden! Ich wäre neugierig!
Hinter den Steinpyramiden tritt man bald aus dem Wald heraus und gelangt zu großen Streuobstwiesen, die teils stufenförmig am Hang angelegt sind. Einige der Bäume sind sehr skurril gewachsen und so richtig knorrig und knarzig. Das Gebiet wirkt leicht verwildert, was dem Abschnitt ein besonderes Flair verleiht. Die Route führt quer über eine große Wiese, die komoot als Weg kennt. Ganz offensichtlich waren wir nicht die ersten, die über die Wiesen den Hang hinunter marschiert sind.
In vielen Serpentinen wandert man so wieder zurück in den Ort und weiter zum Bahnhof Collenberg,
Auf dieser Wanderung gibt es mit dem höchsten Baum von Bayern, der Ruine Kollenberg und den seltsamen Steinpyramiden nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten. Diese wenigen Highlights lohnen sich aber alle! Außerdem führt die Strecke durch einen wirklich sehr schönen Wald . Die Wege sind wunderbar abwechslungsreich und gut zu gehen. Auf der ersten Häfte der Runde und zur Ruine gilt es so einige Höhenmeter zu bewältigen, legt also ruhig mal eine Pause mehr ein.
Informationen (Stand 12 / 2023)
Name: Mit dem Mammut zur Ruine Kollenberg (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bahnhof Collenberg
Länge: ca. 19 km
Wander-, Wald- und Wiesenwege