Auf den Melibokus bei Zwingenberg

Der Melibokus ist ein ca 517 m hoher Berg im Hessener Odenwald.
Auf seinem Gipfel stehen zwei Türme. Ein Aussichtsturm und ein Funkturm.
Sie waren uns bei einem Besuch von Schloss Auerbach im vergangenen Jahr aufgefallen und seither dümpelte eine Tour auf den Melibokus auf der Liste vor sich hin. Immer mal wieder daran gedacht, immer wieder auch verworfen.
Es hat also eine ganze Weile gedauert, bis es endlich auf den Melibokus ging.

Wir haben die Tour im Februar 2024 gemacht und sind mit dem Zug bis Darmstadt gefahren. Von dort aus sind wir dann mit dem Bus als Schienenersatzverkehr bis zur Bushaltestelle Zwingenberg Rathaus gefahren. Genau dort startet diese Tour. Soweit ich es in der App der Bahn gesehen habe, gibt es inzwischen keinen Schienenersatzverkehr mehr. Ihr solltet das aber vor der Anreise besser noch einmal prüfen.

Zunächst ist die Wanderung noch recht ortsnah, aber dann zweigt sie auf einen schmalen Weg ab. Er führt auch gleich stracks berauf. Damit muss man allerdings auch rechnen, wenn man auf einen Berg möchte. Daher kam es nicht überraschend. Insgesamt liegen 7 km Aufstieg vor einem, die zum größten Teil richtig knackig ausfallen. Lasst euch unterwegs nicht dazu verleiten, euch nach den Türmen auf dem Melibokus umzuschauen. Der Weg zieht weite Schlingen und gefühlt kommt das Ziel gar nicht näher und man selbst auch nicht höher.

Bei einem solch stattlichen Aufstieg darf die erste Rast auch mal etwas früher anstehen. Normalerweise pasuieren wir nach der Hälfte einer Strecke, aber auf dem Weg auf den Melibokus bietet sich eine Pause am Alsbacher Schloss an. Das Schild am Eingang mit dem Hinweis auf freilaufende Hühner haben wir nicht so richtig ernst genommen, aber es stimmt. Auf dem Schloss sind so einige Hühner und sogar Pfauen unterwegs. Die Hühner leisten einem auch gerne am Kiosk Gesellschaft, wo es leckere Pommes gibt.

Die Burganlage ist wirklich sehr schön und ein kleiner Rundgang lohnt sich ebenso wie der Aufstieg auf den Turm. Für € 0,50 pro Person erklimmt man die spaßige Turmtreppe zu einer tollen Aussicht. An unserem Wandertag zeigte sich das Wetter leider einmal mehr von seiner grauen Seite, aber selbst dabei konnte man weit schauen. Auf dem Rundgang trifft man weitere tierische Bewohner der Burganlage, nämlich eine goldige Truppe Kaninchen. Auf Schloss Alsbach finden immer mal wieder Veranstaltungen statt, wie der Homepage zu entnehmen ist. Geöffnet ist Monatg bis Sonntag von 10 – 17 Uhr.

Wieder auf der Tour kehrt man zurück in den Anstieg und erreicht bald eine mächtige Felswand. Sie ist ein Relikt eines ehemaligen Steinbruchs und wahrlich beeindruckend. Wir haben uns gründlich dort umgeschaut und es gibt viele Fotomotive zu entdecken. Gegenüber der Felswand steht eine Schutzhütte und wer nicht am Schloss gerastet hat, der kann auch hier eine Pause einlegen.

Von der Felswand aus folgt man den erwähnten weiten Schlingen der Route stetig aufwärts in Richtung Gipfel. Auch wenn man es unterwegs optisch nicht glauben mag, es stimmt. Die Türme wirken zwar lange ewig weit entfernt, tatsächlich kommen sie aber rein streckenmäßig immer näher. Unterwegs trifft man auf den Nibelungensteig, dem wir schon an verschiedenen Stellen begegnet sind. Nie war er einfach und das ist er auch in diesem Falle nicht. Aber er holt den Wanderer weg von Forstwegen auf urige und wurzelige Pfade.

Auf dem Gipfel angekommen kann man sich entweder in dem kleinen Lokal erholen, oder man nimmt noch schnell die 89 Stufen auf den Aussichtsturm in Angriff. Dafür wird pro Person € 1,00 fällig. Im Februar musste man im Kiosk anmelden, dass man auf den Turm wollte, dann wurde einem aufgeschlossen. Das mag in der Saison anders sein. Andererseits hatten wir den Turm so für uns alleine, was ja auch etwas wert ist. Es war zwar windig, aber der Blick hat das leicht wettgemacht.

Für den Rückweg zum Startpunkt kann man vom Gipfel aus einfach dem Nibelungensteig folgen, der vorbildlich ausgeschildert ist. Unterwegs gelangt man zu einer weiteren, noch imposanteren Felswand und über viele Serpentinen schließlich hinunter nach Zwingenberg. Der Nibelungensteig startet hier im Ort und die Route führt direkt zu seinem Startpunkt mit dem großen N. Irgendwie lockt der Weg mit seinen rund 130 km Länge schon, aber einfach wird er garantiert nicht sein.

Nach einigen Minuten im Ort erreicht man schließlich wieder die Bushaltestelle, wo die Wanderung gestartet ist.

Die Tour auf den Melibokus ist von Anstieg her keineswegs ohne, das sollte man im Vorfeld wissen. Die 7 km zum Gipfel haben es in sich. Zum Glück gibt es unterwegs einiges zu sehen und wer mag, der stärkt sich auf Schloss Alsbach nochmal für die weiteren Kilometer. Einige schöne Ausblick bieten sich ebenfalls, vom Schloss und natürlich auch vom Aussichtsturm auf dem Melibokus.

Informationen (Stand 02 / 2024)

Name: Den Melibokus bezwingen – Pommes mit Huhn (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bushaltestelle Zwingenberg Rathaus
Länge: ca. 12,3 km
Wander- und Forstwege, teils befestigt
Schloss Alsbach, Nibelungensteig

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