Bonbon Museum in Vaihingen an der Enz

Vor meinem Urlaub in Baden-Württemberg habe ich eines Abends die Region auf googlemaps nach interessanten Orten abgesucht und dabei ist mir das Bonbon Museum aufgefallen. Das klang lustig und interessant und mit Süßigkeiten ist man bei mir immer richtig.

Das Bonbon Museum befindet sich in Vaihingen an der Enz und wie schon erwähnt, führt euch googlemaps ohne Probleme dorthin. Wundert euch nicht, wenn ihr ankommt. Es stehen zwar Fahnen und ein Schild zum Museum dort, aber an ein Museum erinnert das Gebäude zunächst nicht. Ihr seid aber trotzdem richtig!
Folgt dem großen Herzlich willkommen – Gummibärchen ins Gebäude. Dann steht ihr zunächst in einem großen Verkaufsraum. Hier können Gummibärchen und viele andere Süßigkeiten gekauft werden. Das Museum befindet sich im Stockwerk darüber.

Als ich dort war, war der Aufgang zum Museum abgesperrt. Ich weiß nicht, ob das mit Corona zusammenhing, oder so üblich ist. Meldet euch im Zweifel einfach an der Kasse und man wird euch ins Museum hineinlassen. Das Personal dort ist super freundlich.

Wie der Name des Museums es schon verrät, geht es im Museum um Bonbons. Wo wurden sie erfunden? Wie wurden sie früher hergestellt und wie bekamen sie ihr Muster? Wie gelangten sie in die Läden? Und warum helfen Bonbons eigentlich bei Husten? All das und noch viele Fragen mehr rund um die beliebte Süßigkeit werden hier im Museum beantwortet. Dabei helfen Maskottchen Clara Drops, Infotafeln und kurze Filme, die sich per Knopfdruck einschalten lassen. Das ist anschaulich und passend für jede Altersgruppe. Erwachsene Besucher können nachlesen, jüngere Besucher lassen es sich von Clara Drops erzählen oder schauen einen kurzen Film, etwa aus der „Sendung mit der Maus“.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich nicht allzu viel vom Museumsbesuch erwartet hatte. Daher hat es mich sehr überrascht, wie liebevoll und aufwendig die Ausstellung gestaltet ist. Sie ist überraschend groß und so kann man sich geraume Zeit dort beschäftigen. Es gibt einfach so viel zu entdecken und erfahren. Besonders spannend fand ich die historischen Maschinen, aber auch die zahlreichen Kleinigkeiten von anno dazumal.

Ein ganz besonderes Faible habe ich für jede Art von Werbematerialien. Ich liebe Flyer, Aufstellfiguren, Plakate, Werbekarten und all sowas. Auch davon gibt es hier eine ganze Menge zu bewundern, natürlich sicher hinter Glas, aber doch so herrlich schön und bunt anzuschauen. Eines weiß ich, sollte ich gewisse Flyer, Karten etc auf einem Flohmarkt entdecken, dann sind es ganz sicher meine. Ich habe mir einige gemerkt, die ich gerne hätte. Witzig fand ich es auch zu sehen, wie anders manche Werbung früher im Vergleich zu heute ausfiel. Dieses Plakat für Brust-Caramellen wirkt doch geradezu schaurig, oder? Ich bin komplett verliebt darin.

Zwei Bereiche in der Ausstellung fallen besonders auf. In der einen stehen Maschinen aus früheren Jahren rund um die Bonbonherstellung. Hier kann man sich zum Beispiel eine Bonbon-Wickelmaschine von 1951 anschauen, in der die Bonbons automatisch eingewickelt wurden. Kaum zu glauben, aber es gab Zeiten, da geschah dies in Handarbeit. Auch eine Bonbon-Prägemaschine ist ausgestellt, ebenfalls von 1951. Die Maschine brachte das Muster und die spezielle Form an die Bonbons, angeblich komplett ohne scharfe Grate. Es gibt noch heute Himbeerbonbons, die das Aussehen der damaligen Bonbons haben. Sicher bin ich nicht die einzige, die sich daran schon die Zunge zerschnitten hat. Das soll gemäß der Infotafel früher nicht der Fall gewesen sein. Es gibt noch einige weitere Maschinen, aber ich möchte hier nicht alles vorwegnehmen.

Mein persönliches Highlight der Ausstellung war allerdings der originale „Tante Emma Laden“. Ich bin nicht alt genug um solche Läden noch erlebt zu haben, aber ich finde sie unglaublich schön. Die Waage, die Kasse, die Bonbons in den Gläsern, die kleinen Schubladen und die Fächer mit den Waren. Einige der Artikel / Marken gibt es heute noch und ist es nicht unglaublich spannend zu sehen, wie die Verpackungen sich über die Jahre verändert haben? Speziell die Blechbüchsen haben mir gefallen. Davon hätte ich gerne die eine oder andere. Vielleicht habe ich ja wirklich mal Glück auf einem Flohmarkt. Wer kennt noch solch kleine, urige Läden? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Nach dem Museumsbesuch lohnt sich ein Streifzug durch den Jung Fabrikverkauf GummiBärenLand im Stockwerk darunter. Dort gibt es neben Gummibärchen und anderen Fruchtgummis auch Schokolade, Popcorn, Chips und viele Süßigkeiten mehr. Wer gerne nascht, der wird dort sicher etwas finden.

Falls ihr in die Gegend bei Vaihingen an der Enz kommt, dann lege ich euch einen Besuch im Bonbon Museum ans Herz. Eine wirklich schöne, aufwendige und liebevoll gestaltete Ausstellung. Eine Reise von der Erfindung der Bonbons bis zu den heutigen Bonbonfabriken erwartet den Besucher. Anschaulich gestaltet mit zahlreichen historischen Ausstellungsstücken, Infotafeln, kurzen Filmchen und mehr. Anschließend lohnt sich eine Stöberrunde durch den Lagerverkauf.

Informationen (Stand 03 / 2022)

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