Dietesheimer Steinbrüche bei Mühlheim am Main

Die Dietesheimer Steinbrüche hatte ich durch Zufall durch einen Beitrag auf Facebook entdeckt und für den nächsten Besuch in der Region vorgemerkt. Die große Seenlandschaft hatte auf den Fotos sehr schön und beeindruckend ausgesehen.
Rund 61 ha groß ist das Naherholungsgebiet, das bis Anfang der 80er-Jahre noch ein Basalt-Abbaugebiet war.

Parken kann man auf großen Parkplätzen vor Ort (kostenlos), allerdings können diese Parkplätze bei schönem Wetter sehr schnell sehr voll werden. Während der Suche nach einer Lücke in den Reihen wurde uns klar, die Dietesheimer Steinbrüche sind ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Man muss klar sagen, einsam und für sich ist man hier nur selten. Stellenweise erinnern die Ufer an einen spanischen Strand, wo die Gäste dicht an dicht im Sand liegen.

Die Runde ist ca. 9,5 km lang und mehr eine Spazierwanderung als eine richtige Wanderung.

Vom Parkplatz aus ist der erste See schnell erreicht und schon direkt wirklich wunderschön!
Plant für die Runde genügend Zeit ein, ihr werdet wahrscheinlich genauso viele Pausen machen wie wir.
Es gibt so tolle Aussichtspunkte an jedem See, daran kann man nicht einfach vorbeilaufen.

Anschließend zieht die Runde einen weiten Bogen weg von den Seen. Stattdessen führt die Route durch Wiesen und Streuobstwiesen Hierher verirren sich die Massen eher nicht so. Auf diesem Abschnitt waren an diesem Tag nur wenige andere Spaziergänger unterwegs und entsprechend ruhig war es auch. Sobald die Bäume Früchte tragen, kann man hier und da vielleicht sogar etwas naschen. So weit war es zum Zeitpunkt unserer Tour noch nicht.

Wenn die Stadt bei den Dietesheimer Steinbrüchen eines kann, dann ist es Verbotsschilder aufzustellen. Sogar die Preise sind gleich bei den einzelnen Vergehen mit aufgeführt. Ich persönlich finde das völlig richtig und verständlich. Leider schaffen viele Menschen es bekanntlich nicht, ihren Müll wieder mitzunehmen, den sie zu Beginn des Tages hergeschleppt haben. Und auch insgesamt kann ich mir nicht vorstellen, dass der Trubel und die Menschenmassen der Natur bei den Steinbrüchen gut tut. Wir haben wirklich alles gesehen, was eigentlich mit Schild und Strafe verboten ist. Dann braucht man solche Schilder nicht aufstellen, wenn nicht auch kontrolliert wird.

Was Wege angeht, ist die Runde erstaunlich abwechslungsreich. Meistens ist man auf echten Wander- und Spazierwegen unterwegs, aber es sind auch waldige Pfade und ganz schmale Trampelpfade mit dabei. Speziell wenn man an die Ufer den Seen möchte, kann es glatt etwas abenteuerlich werden. Aber bitte, bleibt auf den Wegen und Pfaden, trampelt nicht quer durch die Sträucher und Büsche. Das ist absolu tnicht nötig! Der zweite See auf der Runde ist ein ausgewiesener Anglersee, aber man kommt trotzdem bis ans Ufer und zu einem schwankenden Steg. Dort haben wir die wohl längste Pause verbracht, denn mangels breitem Uferstrand war es dort völlig ruhig.

Nach dieser Rast führt die Strecke allmählich wieder in Richtung der größten Seen, wo es prompt wieder voller wurde. Ein Highlight der Dietesheimer Steinbrüche ist die sogenannte Camyon-Brücke, die rund 14 m hoch ist. Zugegeben, ich hatte sie mir doch etwas anders vorgestellt. Noch etwas höher, insgesamt größer und vor allem baulich interessanter. Sie ist eigentlich eher ein Steg als eine Brücke. Der Blick von oben ist zweifellos sehenswert, aber unserer Meinung nach gibt es auf der Tour noch schönere Aussichtspunkte.

Die Dietesheimer Steinbrüche lohnen sicher zu jeder Jahreszeit einen Besuch. Jetzt im Sommer kann man sich an den tiefblauen bis türkisfarbenen Seen kaum sattsehen. Stellenweise hat das Wasser eine geradezu karibische Farbe. Aber auch wenn die Bäume im Herbst bunt sind, kann ich mir die Gegend wunderschön vorstellen. Oder im Winter, wenn es so richtig knackig kalt und die Landschaft wortwörtlich eingefroren ist. Es gibt also immer einen guten Grund, einen Ausflug hierher zu unternehmen.

Entlang der Strecke gibt es aber auch noch ein paar andere spannende Dinge zu entdecken. Interessant gewachsene Bäume beispielsweise und einen alten Turm, der zu einer kleinen Klettereinlage verleitet. Zu sehen gibt es oben zwar nicht wirklich etwas, aber der Aufstieg macht Spaß und ist mit den rostigen Trittstufen ein nettes kleines Abenteuer am Wegesrand. Für Geocacher versteckt sich auf bzw am Turm eine Kleinigkeit. Die ist aber nochmal schwieriger zu erreichen. Wir waren leider nicht ausreichend ausgerüstet um den Kleinen zu erwischen.

Die Dietesheimer Steinbrüche lohnen zu jeder Jahreszeit einen Ausflug. Die Seenlandschaft ist traumhaft. Aber an schönen Tagen ist es stellenweise wirklich brechend voll. Das muss man wissen und damit muss man rechnen. Und auch damit, dass viele Besucher die Regeln vor Ort und somit die Natur mit Füßen treten. Wer sich wie ich darüber aufregen kann, wird es nicht ganz leicht haben. Die Runde führt aber auch zu etwas abseits gelegenen und entsprechend verschwiegeneren Plätzen. Dort kann man die Natur wirklich noch genießen. Die Canyon-Brücke liegt genauso auf der Strecke wie ein spannender alter Turm und schattige Waldabschnitte.

Wenn du Steinbruchseen magst und Lust auf einen Canyon in NRW hast, dann schau dir meine Tour zum Canyon bei Lengerich an!

Informationen (Stand 06 / 2023)

Name: Dietesheimer Steinbrüche Spazierwanderung (GPX)
Start- / Zielpunkt: Parkplatz Dietesheimer Steinbrüche
Länge: ca. 9 km
Wanderwege, Waldwege

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