von Der Neckarsteig ist ein Fernwanderweg mit einer Länge von knapp 128 km. Er beginnt bei Heidelberg in Baden-Württemberg und endet in Bad Wimpfen. Gängigerweise wird der Neckarsteig auf neun Etappen aufgeteilt. Da er für mich mit einer weiten Autofahrt verbunden ist, ist der Plan, immer eine Etappe zu gehen, wenn ich im Urlaub in der Region bin. Der Neckarsteig ist sehr gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen, was es leicht macht.
Nach dem Start der Etappe am Bahnhof Neckargemünd dauert es nicht lange, bis die Strecke zum ersten Mal stracks bergauf führt. Zunächst noch an der Straße bzw auf asphaltierten Wegen, aber auch bald darauf im Wald ändert sich daran nichts. Netterweise stehen in sehr regelmäßigen Abständen Bänke zur Erholung bereit. Manchmal ist es sogar eine kleine Hütte. Mann weiß hierzulande offensichtlich, dass der Neckarsteig seine anstrengenden Abschnitte hat.
Aber wie fast immer, wenn man es irgendwo nach oben geschafft hat, entschädigt der Ausblick auf ganzer Linie. Man schaut hinunter auf den Neckar und weit in die Landschaft. Der kleine Pavillon würdigt diese Aussicht ganz ausgezeichnet. Nachdem man sich an diesem Punkt ein wenig erholt hat, führt die Strecke auf einer echten Wanderautobahn weiter. Das hat mich ausnahmweise gar nicht gestört. Ich war erstmal einfach nur froh, nicht mehr bergan laufen zu müssen. Der Wald ist traumhaft hier. Gar kein Vergleich mit den von Kahlschlag gebeutelten Wäldern bei uns.
Damit es nicht langweilig wird, geht es nach einer Weile ins andere Extrem. Nämlich richtig steil bergab über Stock und Stein. An meinem Wandertag war der Waldboden nach Regen sehr feucht und die Kraxelei höchst rutschig. Bei solcher Wetterlage unbedingt gut aufpassen, sonst liegt man schnell auf der Nase! Hat man es heile nach unten geschafft, hat man bald einen ersten Blick auf Dilsberg mit der Burgfeste. Richtig schön, wie es dort oben auf dem Berg liegt. Erst recht, wenn gerade die Sonne rauskommt. Merkt euch gut, wie schön ihr Dilsberg von dort unten gefunden habt…
Nun wandert man auf dem Neckarsteig weiter hinunter in ein recht tiefes, aber wunderbar idyllisches Bachtal. Eine rustikale Holzbrücke führt darüber und auf einer Bank kann man ganz wunderbar eine Pause machen. Dazu würde ich an diesem Punkt auch unbedingt raten. Stärkt euch gut, dann aus dem Tal heraus geht es nun hinauf nach Dilsberg. Und zwar zum zweiten Mal auf dieser Etappe so richtig.
Die Burgfeste Dilsberg befindet sich auf rund 288 m ü NN. Da weiß man schon, was man getan hat, wenn man endlich oben angekommen ist. Sie ist aber auch sehenswert, ganz ohne Frage. Eintritt kostet € 2,00, wovon ich abgesehen habe. Man findet auch ohne Eintritt schöne Plätze und Perspektiven auf das Burggelände mit der Hauptburg, das Kommandantenhaus, den Burgturm usw. Nehmt euch die Zeit und streunt ein wenig herum. Auch der Ausblick von hier oben kann sich sehen lassen. Ich habe mich ganz unerwartet recht lange dort herumgetrieben.
Natürlich muss man von Dilsberg auch wieder herunter, was an meinem Tag genauso rutschig war wie der vorige Abstieg. Dafür ist der Weg wunderbar urig, stellenweise fast ein wenig verwildert. An verschiedenen Punkten auf dem Weg kann man einen Blick auf den Neckar erhaschen, der durch die Bäume hindurchschimmert. Nach und nach kommt er immer näher und schließlich erreicht man den Fluss ziemlich genau an der Schleusenanlage. Man wandert über die Brücke der Schleuse hinweg zum anderen Neckarufer und weiter in Richtung Ort.
Der Blick auf Neckarsteinach ist unfassbar schön. Man hat nun wieder festen Untergrund unter den Wanderschuhen und läuft geradewegs in den Ort hinein. Direkt am Fluss gibt es einige Gelegenheiten um sich nach der Etappe ein wenig auszuruhen und in der Sonne zu sitzen. Bis zum Bahnhof sind es nur ein paar Gehminuten.
Mit zwei sehr knackigen Anstiegen ist diese kilometermäßig eher kurze Etappe durchaus anstrengend. Aber die Mühen lohnen sich und man kann sich wunderbar bei traumhaften Aussichten erholen. Die Burgfeste Dilsberg ist in Sachen Sehenswürdigkeiten das Highlight der Tour. Dort sollte man sich ein wenig Zeit nehmen und umschauen. Am Anfang und am Ende der Wanderung ist man auf Asphalt unterwegs, ansonsten auf rumpeligen Waldwegen und echten Wanderautobahnen. Eine gute Mischung also insgesamt.
Zum Artikel zur ersten Etappe des Neckarsteigs!
Informationen (Stand 04 / 2023)
Name: Neckarsteig Etappe 2 – Von Neckargemünd nach Neckarsteinach (GPX)
Startpunkt: Bahnhof Neckargemünd
Zielpunkt: Bahnhof Neckarsteinach
Länge: ca. 9,5 km
Wanderwege, Waldwege, Asphalt
Neckarsteig, Neckarsteig Wanderpass, Heidelberg, Neckargemünd
