Vom Michaelsberg zum Funkturm Cleebronn

Wer hier gelegentlich mitliest, dürfte wissen, dass ich Türme liebe.
Der Funkturm Cleebronn war mir im Urlaub jedes Mal aufgefallen und ich hatte immer geplant, ihn mir genauer anzuschauen.
Nun sollte es soweit sein. Die Tourenplanung ergab entspannte 6 km Spaziergang, das klang gut!

Die Wanderung startet und endet am Wanderparkplatz unterhalb des Michaelsbergs.
Dass sie allerdings letztlich auf satte 15 km kommen würde, wusste ich noch nicht als ich guter Dinge losgelaufen bin.
Eins noch: wenn du die Tour nachlaufen möchtest, empfehle ich festes Schuhwerk und Kleidung, die was abkann. Ein solides Nervenkostüm wird ebenfalls nicht schaden.

Zunächst geht es aber mit moderater Steigung hinauf auf den Michaelsberg. Von oben hat man eine sehr schöne Aussicht auf den Freizeitpark Tripsdrill mit seinen Achterbahnen und anderen spaßigen Fahrgeschäften. In den Gebäuden auf dem Michaelsberg befindet sich ein Jugenshaus, in dem man übernachten kann, es gibt Tagungsräume und natürlich auch die Michaelskirche. Die Route führt über einen Teils des Geländes, was sich anfangs etwas seltsam anfühlen kann. Es ist aber erlaubt.

Der Blick auf die Weinberge wurde 2022 mit dem Titel “Schönste Weinsicht 2022 Württemberg” geehrt und ich muss zugeben, mit jedem Recht der Welt.
Auf der Rückseite des Michaelsbergs führt die Tour auf einer Treppe im Weinberg wieder abwärts. Die Treppe ist schmal und steil, also passt dort etwas auf! Von der Treppe aus ist das Ziel, der Funkturm, bereits in Sicht.
Unten angekommen habe ich den typischen komoot-Moment erlebt: der vorgesehene Weg existierte nicht (mehr). Also kurz umgeplant und einen leicht ansteigenden Waldweg gewählt.

So führt die Route eine ganze Weile gemütlich durch einen schönen Wald und man sollte niemals denken, was einen im Anschluss erwartet. Von den folgenden ca. 1,5 km gibt es hier keine Fotos, dafür war der “Weg” zu abenteuerlich. Ich brauchte die Hände anderweitig. Einst mag diese Schneise ein Weg gewesen sein, heute ist sie es eindeutig nicht mehr. Grünzeug bis zu den Knien, teils dorniges Gestrüpp bis zu den Schultern, Kletten, Matsch und rechts vom “Weg” zwischen den Bäumen geht es stumpf abwärts.

Die Schneise mündet schließlich auf einen breiten, geschotterten Wanderweg, der natürlich von irgendwoher gekommen sein muss. Ich habe ihn allerdings nicht gesehen und mich deshalb durchs Gestrüpp geschlagen. Zugegeben, sowas macht mir durchaus Spaß, aber von einem gemütlichen 6 km Spaziergang erwartet man solche Eskpaden weniger. Nun bleibt die Strecke aber bei den Wanderautobahnen und bald schon kommt der Fernmeldeturm in Sicht.

Der Turm ist eingezäunt, was ich aber wusste. Er ist etwa 124 m hoch und stand anfangs im Dienste der Deutschen Bundespost, wurde später einige Zei von der NATO genutzt und heute wird von dort das Radioprogramm von Energy Stuittgart ausgestrahlt. Seit 2004 steht der Turm unter Denkmalschutz. Am Fuße des Turm gibt es einige hölzerne Hütten, die teils vom Forst genutzt werden. Dort kann man sich ein wenig umschauen und so den Turm von allen Seiten betrachten.

Erstens mag ich es nicht, auf gleicher Strecke zurückzulaufen und zweitens hatte ich wenig Lust, nochmal durch die Schneise zu müssen. Daher habe ich am Turm erneut umgeplant und einen anderen Rückweg herausgesucht. Der verläuft zunächst auf einem der Wanderwege, knickt dann aber auch ins Grüne ab. Von den Wegen auf der Karte war in Echt schon wieder keiner mehr zu sehen. Lauft einfach weiter geradeaus an diesem Punkt, ihr gelangt später wieder auf einen richtigen Weg. Dort gibt es sogar ein paar kleinere Wasserfälle.

Die Runde verläuft weiter an einigen Teichen und Streuobstwiesen entlang zurück nach Cleebronn. Ein Stück ist man auf der insgesamt 2 km langen Klaus – Kleiber – Tour unterwegs. Das ist ein vogelkundlicher Lehrpfad, auf dem Kleiber Klaus seine Artgenossen und ihren Lebensraum vorstellt. Zahlreiche Infotafeln säumen die Strecke, was anschaulich und interessant ist. Man staune: den Lehrpfad gibt es bereits seit 2009!

Zum Ende der Wanderung hin, befindet man sich wieder auf gewisser Höhe und der Blick geht zurück zum Funkturm. Über den Weinberg hinweg wandert man nun auf Asphalt in Richtung Parkplatz Unterwegs bieten sich noch weitere schöne Aussichten, zB auf das Schloss Magenheim, das trutzig auf einem Nachbarberg steht. Dahin muss ich bei Gelegenheit auch mal.

Diese Wanderung zum Funkturm Cleebronn ist nicht unbedingt eine typische Tourenempfehlung. Wer aber einen Schuss Abenteuer auf seinen Touren mag, der kann die Route gerne nachlaufen. Wie schon geschrieben, passt eure Kleidung an, sauber kommt man sowieso nicht aus der Sache heraus. Die komplette unten verlinkte Route ist nachlaufbar, mit entsprechender Vorsicht. Ein Weg ist nicht immer erkennbar, aber man gelangt zumindest immer wieder auf einen echten Weg zurück. Der Funkturm ist interessant und einige Aussichtspunkte entlang der Strecke gibt es ebenfalls. Und am Michaelsberg hat man natürlich die für die Region typische Weinbergkulisse.

Wenn du einen klassische Wanderweg in der Region suchst, schau dir gerne den BRA1 des Wander3klangs Brackenheim an!

Informationen (Stand 04 / 2023)

Name: Vom Michaelsberg zum Funkturm Cleebronn (GPX)
Start- / Zielpunkt: Wanderparkplatz unterhalb vom Michaelsberg
Länge: ca. 15 km
Wanderwege, Waldwege, Off-Grid Abschnitte
Michaelsberg Cleebronn, Freizeitpark Tripsdrill,

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