Eisbaden in der Durbeke bei Altenbeken

Die Wahl für die letzte Tour 2023 war auf Altenbeken gefallen.
Überraschenderweise sollte es an Silvester sogar trocken bleiben und die Bahnverbindung nach Altenbeken ist ab Herford denkbar einfach.So war die Runde schnell beschlossen.

Startpunkt dieser etwa 16 km langen Wanderung ist also der Altenbekener Banhof, von wo aus man zunächst durch einen Teil des Orts läuft. Es liegt ein Bäcker an der Route und wenn geöffnet ist, kann man sich dort noch schnell eine Kleinigkeit für unterwegs kaufen.
Weiter geht es anschließend zu zwei Altenbekener Wahrzeichen: zur Dampflok und dem Bekeviadukt.

Die Dampflok kam 1977 nach Altenbeken und mauserte sich schnell zur Attrakton, nicht nur für Eisenbahnfreunde und Fotografen. 2021 wurde sie aufwändig saniert und sieht richtig schmuck aus. Man darf sie sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man nach Altenbeken kommt. Bestenfalls ist man früh am Tag dort, gegen Nachmittag wird es gerne voll und das Fotografieren schwierig.
An der Lok startet auch der rund 30 km lange Viaduktwanderweg, dem wir auf unserer Tour auch begegnet sind.

Bis zum Großen Viadukt ist es nun nicht mehr weit. Er kommt schon bald in Sicht und die Route führt durch einen der insgesamt 24 imposanten Bögen hindurch. Auf dem Viadukt verläuft die Bahnstrecke Paderborn – Warburg und mit ihren 482 m Länge ist es Europas längste Kalksteinbrücke. Am Fuße des Vadukts befindet sich die alte Oelmühle Altenbeken, deren Mühlrad vom Weg aus gut zu sehen ist. Gleich hinter dem Brückenbogen führt eine halb zugewachsene Treppe hinauf zur Aussichtsplattform. Der Blick von dort oben ist grandios!

Nach der Aussichtsplattform führt der Weg stetig bergauf, aber angenehm moderat. Hier trafen wir dann auf den erwähnten Viaduktwanderweg, dem die Strecke ein Weile folgt. So erreicht man schließlich einige Felder, über die hinweg man einen schönen Fernblick hat. An ihnen wandert man gemütlich entlang, ehe die Durbeke am Wegesrand auftaucht. Nach den Regenmassen der vergangenen Wochen war reichlich Wasser in dem Bach und machte ihn mit seinen Wasserfällen (auch dort, wo eigentlich keine Wasserfälle sind) zu einem wahren Schauspiel.

Durbeke

Die Durbeke hat man auf der Runde oft an der Seite und an vielen Stellen kann man -mit der nötigen Vorsicht- an ihr Ufer heran. Das haben wir natürlich ausgiebig genutzt und können es wärmstens empfehlen. Am höchsten Punkt der Wanderung verschwindet die Durbeke für eine Weile von der Bildfläche. Auf einem breiten Wanderweg führt der Weg durch einen ruhigen und schönen Wald, wo viele umgestürzte Bäume zu einer Rast einladen.

Der Abstieg ist deutlich länger als der Aufstieg und schlängelt sich gemächlich durch den Wald. Überraschend tauchte neben dem Weg ein komplett trockenes Bachbett auf .Schon seltsam, wo Wasser doch eigentlich vom Berg hinunterfließen sollte / müsste. Dieses Phänomen haben wir nicht ergründen können und der Matsch sah auch nicht so interessant aus, dass man sich ihn hätte näher anschauen wollen.

Zurück an der Durbeke, die in diesem Bereich noch ganz ruhig dahinfließt, stand ein wenig Blödsinn auf dem Plan. Der eine balanciert über rutschige Baumstämme, die andere probiert aus, wie kalt das Wasser so im Dezember ist. (Noch) nicht wirklich Eisbaden, aber ein Anfang. Und tatsächlich war es gar nicht so kalt wie gedacht. Und erst die mollig warmen Füße wenig später beim Weiterlaufen! Herrlich!
Gut, dass uns gewisse Youtubeformate gelehrt haben, wie vielseitig ensetzbar solch ein Schlauchschal ist. Ein Handtuch hatte ich nämlich nicht dabei.

Wieder unten angekommen wandert man an einem ehemaligen Steinbruch vorbei in Richtung Altenbeken. Bis dort ist es aber noch ein Stück auf dem man an Weiden mit Schafen vorbeiläuft. An diesem Tag waren sogar einige Rehe auf den Wiesen zu sehen. Man traut es der Strecke zwar hier noch nicht zu, aber bis man wieder den Viadukt erreicht, hat man nochmal den einen oder anderen Höhenmeter vor sich.

Wer sich länger hier im Tal der Durbeke einquartieren möchte, der kann das beispielsweise in den Ferienwohnungen des „Alten Forstamtes“ tun. Die Lage ist wirklich sehr idyllisch und wenn es für mich nicht fast um die Ecke wäre, würde ich darüber glatt mal für ein Wochenende nachdenken. An unserem Wandertag lag das Alte Forstamt aber in feiertäglichen Winterschlaf. Im Sommer, wenn dort alles grünt und blüht, muss es wunderschön sein.

Alte Oelmühle

Die Route unterquert am Ende wieder die Bögen des Viadukts und führt zurück in den Ort und weiter zum Bahnhof.

Die Attraktionen dieser Wanderung liegen nahe an ihrem Start in Altenbeken: der Große Viadukt und natürlich auch die coole Dampflok. Schaut euch beides ganz in Ruhe an. Die Lok lohnt sich nicht nur für Eisenbahnfreunde und der Blick von der Aussichtsplattform auf den Viadukt ist beeindruckend. Die muntere Durbeke begleitet einen geraume Zeit auf der Tour und lädt zu Abstechern ans Ufer ein. Die Wege sind durchgängig gut und leicht zu laufen und die Anstiege halten sich im erträglichen Rahmen.

Wenn du Lust auf eine lange Wanderung bei Altenbeken hast, dann empfehle ich dir gerne den Paderborner Höhenweg, auf dem man sich sogar eine Urkunde erwandern kann!

Informationen (Stand 12 / 2023)

Name: Eisbaden! – Von der Lok zur Durbeke bei Altenbeken (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bahnhof Altenbeken
Länge: ca. 15,8 km
Wander-, Wald- und Wiesenwege, am Anfang Asphalt

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