Ochsentour in der Senne bei Oerlinghausen

Die Ochsentour in der Senne bei Oerlinghausen ist hier in der Region wohl eine der bekannteren Wanderrouten.
Die Tour bringt es auf ziemlich genau 8 km Länge und führt durch die Sennelandschaft. Unterwegs kann man mit etwas Glück und einem guten Blick sowohl Exmoor Ponys als auch Schottische Hochlandrinder entdecken, die dort als “Landschaftspfleger” arbeiten.

Geparkt habe ich auf dem Wanderparkplatz am Welschenweg, der schlaglochmäßig eine Vollkatastrophe ist und zu Regenzeiten zum Sumpf mutiert. Seid dort mit euren Autos vorsichtig, wenn sie nicht auf SUVmäßig hohen Beinen stehen. Robustes Schuhwerk kann bei Nässe auch nicht schaden.

Nehmen wir das Unangenehme gleich vorweg: auf der kompletten Route regiert der Kahlschlag, wohin man auch schaut. Das ist leider nicht zu leugnen. Dafür sind die Wege immer bequem und gut zu gehen und nennenswerte Anstiege hat man auch nicht zu befürchten. Wanderwege, Schotterwege und abschnittsweise hat man sogar Sennesand unter den Schuhen. Den mag ich bei dieser Auswahl an Wegen am liebsten, auch wenn es manchmal anstrengend ist, darin zu laufen.

Auf dem ersten Drittel der Runde gibt es nicht allzu viel zu entdecken. Es gibt einige Tafeln mit Informationen zur Sennelandschaft, ihrer Bewirtschaftung und der Rolle der Rinder und Ponys. Auch Warnungen findet man darauf, denn es kann hier tatsächlich passieren, dass einem ein solches Hochlandrind näher kommt als sonst üblich. Da sollte man im Bilde sein, wie man sich zu verhalten hat. Vor einigen Jahren stand ich ihnen auf wenigen Metern gegenüber und so schön ich sie finde, das Gefühl ist doch ein eher mulmiges in dem Augenblick.

An meine Wandertag musste ich recht lange auf die Rinder und Ponys warten. Dafür trifft man am Wegesrand auf andere tierische Gestalten, nämlich aus Metall. So treiben sich in der Senne also auch noch Elefanten und Nashörner herum und gegen Ende der Tour wird die Menagerie um mehrere knallrote Tierfiguren erweitert. Sie stellen verschiedene Tiere dar, die in der Gegend heimisch sind. Da ist bestimmt für jeden mindestens eine Überraschung dabei. Dass es hier Wildkatzen gibt, war mir jedenfalls ganz neu. Aber schön ist es natürlich.

An verschiedenen Stellen gibt es massive Tore auf den Wegen, durch die man aber gehen darf. Sie grenzen das die Beweidungsareale vom Rest ab. Auch an diesen Toren findet man nochmal Warnhinweise für die eventuelle Begegnung mit den Hochlandrindern. An meinem Tag waren sie allerdings sehr weit weg vom Weg leider. Das muss aber -ausdrücklich- nicht so sein! Wie schon geschrieben hab ich es vor einigen Jahren ganz anders und viel näher erlebt.

Sobald man in den Bereich mit den Tieren kommt, wird es voller auf den Wegen. Ich schätze, es gibt noch weitere Parkplätze rund um das Gelände, die komfortabler sind als die Rumpelpiste am Welschenweg. Jedenfalls kamen plötzlich aus allen Richtungen Spaziergänger an. Sogar eine relativ große Hütte gibt es, wo man Pause machen kann. Dort gibt es auch rustikale Bänke und Tische unter freiem Himmel für eine Rast.

Im weiteren Verlauf der Runde kommt man am Flugplatz Oerlinghausen entlang. Bei schönem Wetter gibt es dort bestimmt einiges zu sehen, an einem so grauen Tag war kaum etwas los. Es ist übrigens verboten, das Gelände zu betreten. Aber es gibt Bänke am Weg, wo man bei entsprechendem Betrieb gut Flugzeuge und das Geschehen auf dem Flugplatz beobachten kann. Genau gegenüber auf der Weide waren an diesem Tag die Exmoor Ponys anzutreffen.

Vor der Sandgrube liegt der ärgste Anstieg der Wanderung, der aber wirklich gut machbar ist. In der Sandgrube wird noch gearbeitet, daher ist auch dort der Zutritt verboten. Vom Verbotsschild aus hat man aber bereits einen recht guten Blick auf das Gelände. So mitten in der Weidelandschaft der Senne wirkt die Grube regelrecht exotisch. Ich hätte mich dort gerne genauer umgeschaut.

Entweder am Ende oder auch am Anfang der Runde kann man einen Abstecher zum “Amazonas” machen. Anfangs hatte ich dazu keine Lust, am Ende fing es an zu regnen, da habe ich es kurzerhand vertagt. Es soll eine interessante Landschaft sein, soweit ich gelesen habe. Falls jemand schon mal dort war, schreibt gerne einen Kommentar, ob es sich lohnt.

Das Highlight der Ochsentour sind zweifellos die Schottischen Hochlandrinder und die Exmoor Ponys. Dass man ihnen unter Umständen recht nahe kommt, macht die Wanderung dezent kribbelig. Landschaftlich bin ich von der Senne auch immer wieder begeistert. Allerdings ist der Anblick der Kahlschlagflächen einfach nur traurig. Es schadet also nicht, die Runde mit einer gewissen Nachsicht anzutreten.

Wer es genauso gerne mag in Sennesand unterwegs zu sein, der kann sich gerne die Lämmerwege bei Bielefeld anschauen!

Informationen (Stand 03 / 2023)

Name: Ochsentour Oerlinghausen (GPX)
Start- / Zielpunkt: Wanderparkplatz am Welschenweg
Länge: ca, 8 km
Wanderwege, teils befestigt, geschottert oder sandig

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