Bekanntlich ist vor einiger Zeit ein Klapprad namens Klappi bei mir eingezogen.
Da musste natürlich auch schnell die erste Radtour her, weshalb es nicht weit von zuhause losging.
Die Runde startet am Bahnhof Bad Salzuflen, wo es einige Parkplätze gibt. Sie ist ca. 23 km lang, womit ich in meiner Ahnungslosigkeit vermutlich komplett übertrieben habe für eine erste Tour. Doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht und bin guter Dinge losgefahren.
Auf einem angenehmen Radweg geht es zunächst weiter in Richtung Bad Salzuflen. Überhaupt sind alle Wege dieser Runde gut zu fahren. Meistens ist man auf Radwegen unterwegs, ein längerer Straßenabschnitt ist genauso dabei wie ein rumpeliger Feldweg. Alles ohne nennenswerte Steigungen und somit nicht weiter schwieirg.
Für mein Empfinden ist die Radtour etwa zur Hälfte recht naturnah. Man fährt durch Parks, über die Bega, zwischen Feldern und Wiesen hindurch. Die andere Hälfte besteht überwiegend aus ruhigen Nebenstraßen. Später fährt man aber auch ein längeres Stück eine größere Straße entlang, wo man auch mit (schnell fahrenden) Autos rechnen muss. Speziell hier hätte ich mir sehr ein eBike gewünscht um den Autoverkehr mit meinem Schneckentempo nicht nerven zu müssen. Ich weiß, wie es als Autofahrer ist, hinter einem Radfahrer herzuschleichen. In diesem Moment wurde mir klar: ich bin absolut ein radfahrender Autofahrer.
Klappi kann ich dafür natürlich keinerlei Vorwürfe machen. Ich war und bin immer noch sehr erstaunt, wie gut er jeden Weg und jede Straße gemeistert hat und sich dabei genauso bequem fahren lässt wie ein normales Rad. Wir haben diesen Straßenabschnitt also tapfer gemeistert. Große Räder, eBikes usw werden damit sicher gar kein Problem haben.
Eine Beschilderung für eine “offizielle” Radrunde habe ich auf der Strecke nicht entdeckt, aber es gibt natürlich Schilder in verschiedene Richtungen und zu verschiedenen Orten. Wenn man möchte, kann man die Tour also an mehreren Stellen erweitern. Die ländliche Gegend und die kleinen Ortschaften laden dazu auf jeden Fall ein. Und auch die größere Stadt Lage ist nicht so weit entfernt. Ortsteile davon streift die Tour später sogar noch.
Erklärtes Highlight der Runde ist der Hartigsee. Er ist Eigentum eines Fischereivereins und sein Ufer sehr urwüchsig. Es gibt keinen Weg direkt am Ufer. Meistens hat man gar keine Sicht auf den See. Ich habe nur eine Stelle gefunden, von der aus man ein Foto machen kann, auf dem man wirklich den See sieht. Ansonsten erhascht man lediglich ein Stückchen vom See zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch.
Ich habe die Radtour am späten Nachmittag und in den Abend hinein gemacht. Wenn man sie allerdings über Tag unternimmt, dann lädt im weiteren Verlauf das LWL – Industriemuseum Ziegelei Lage zu einem Besuch ein. Ich selber war noch nicht dort, habe aber bisher nur Gutes darüber gehört. Die Gebäude, Maschinen und Anlagen wurden komplett von der Ziegelei übernommen und restauriert. Zahlreiche Maschinen etc funktionieren noch, sodass es zu gewissen Terminen Schauvorführungen gibt.
Ein kurzer Abschnitt auf der Runde ist tatsächlich nicht mehr als ein rumpeliger Feldweg. Ich hatte ernsthafte Zweifel, ob das so richtig ist. Doch Verbotsschilder habe ich keine gesehen. Auf diesem Stück ist vielleicht etwas Vorsicht geboten beim Fahren. Es gibt schon etwas tiefere Löcher mit scharfen Kanten. Es kann aber auch sein, dass ich das als Neuling auf zwei Rädern falsch einschätze.
Eine schöne Allee rundet den guten Eindruck der Radtour letztlich ab. Sicher ein Abschnitt, der sich zu jeder Jahreszeit lohnt. Vom Winter mit Glatteis und Schnee abgesehen. Aber im Frühling, Sommer und dem Herbst ist die Straße sicher ein Schauspiel an Farben. Wenn es sehr warm ist, ist es obendrein noch ein wunderbar schattiger Abschnitt. Wenn man das mag. Ich persönlich mag ja Sonne direkt viel lieber.
Eine schöne abwechslungsreiche Tour mit zwei Highlights an der Strecke. Der Hartigsee ist zwar nicht zugänglich, aber dennoch sehr schön gelegen. Startet man zeitig in die Tour, lohnt sich ein Besuch im Ziegeleimuseum. Anstiege gibt es auf der kompletten Tour kaum. Alles war auch ohne Motor am Fahrrad gut zu schaffen. Die Wege sind bunt gemischt. Vom Feldweg bis zur großen Straße ist alles dabei.
Informationen (Stand 05 / 2022)
- Name: Durch den Raps zum Hartigsee (GPX)
- Typ: Rundtour, Einstieg an verschiedenen Punkten der Route möglich
- Länge: ca. 23 km
- Fahrtzeit: ca. 2,5 Stunden
- Wegtypen: Radweg, Straße, kurzer Abschnitt Feldweg
- keine nennenswerten Anstiege
- Fahrrad: Dahon Klapprad Ciao! P7
- LWL – Industriemuseum Ziegelei Lage