Im Staatspark Hanau–Wilhelmsbad steht das älteste Holzkarussell der Welt., errichtet 1779 / 1780 auf Wunsch von Erbprinz Wilhelm I. von Hessen-Kassel. Das Karussell mit seinen zwölf Holzpferden und vier Holzkutschen steht auf einem künstlich angelegten Hügel. Quasi „unter der Erde“ befindet sich ein Mühlrad, welches das Karussell antreibt. Einst wurde es von Menschenkraft angetrieben, später von Eseln und seit 1900 herum von Motoren. Zweimal wurde das Karussell stark beschädigt und in den 70er Jahren wurden sogar einige Pferde gestohlen. Dank des Fördervereins für das Karussell im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad e.V. wurde das Karussell von 2007 bis 2016 restauriert. Am 22. Juli 2016 konnte es wieder in Betrieb genommen werden und dreht sich seither an einzelnen, ausgewählten Sonntagen.
Es ist heute das weltweit älteste noch funktionierende feststehende Karussell.

Im Karussell
Manchmal sind es die zufälligen Entdeckungen auf Social Media, die einen zu interessanten Orten führen. Von diesem Karussell in Hanau und den Führungen hatte ich auf Facebook gelesen. Das klang so interessant, dass die Tickets (€5,00 / Person) schnell reserviert waren. Eine Führung IN einem Karussell. Wie ist das wohl möglich? Da wir beide noch nie etwas von diesem Holzkarussell gehört oder gesehen hatten, waren wir sehr gespannt.
Treffpunkt unserer etwa 25köpfigen Gruppe war der Eingang zum Hügel. Dort gab es von den beiden Guides die ersten, vor allem historischen, Informationen zum Karussell. Das war interessant und vor allem schön locker und unterhaltsam gestaltet.
Anschließend ging die Führung im Hügel unter dem Karussell weiter und beim Betreten ergab sich ein echter Wow-Moment!
Die Konstruktion, auf der das Karussell steht und von dem es angetrieben wird, ist beeindruckend! Sogar heute, wo Motoren im Einsatz sind. Erst recht aber, wenn man sich vorstellt, dass einst Menschen und Tiere sie in Bewegung brachten und hielten. Ich bin mir sicher, dass einige Teilnehmer vor lauter Staunen nicht mehr richtig zugehört haben. Kein Wunder!
Die letzte Station war das Karussell selbst, wobei auch hier die Ablenkung durch die schönen Holzpferde und die geschmückten Kutschen groß war. Die Pferde und Kutschen haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Umso schöner, dass sie sich heute wieder drehen. Man sollte trotzdem aufmerksam bleiben, denn sonst entgehen einem leicht gewisse historische Details.

Das Mühlrad mit dem Antrieb
Die nächste Fahrt geht…nicht rückwärts
Den krönenden Abschluss der Führung stellte eine Fahrt mit dem Holzkarussell dar. Diese muss allerdings gesondert bezahlt werden und kostet € 5,00 pro Person. Dafür ist sie aber auch exklusiv nur für die Teilnehmer der Führung. Andere Besucher müssen auf die folgende Runde warten. Die Pferde dürfen nicht benutzt werden, nur die Kutschen. Das ist zwar etwas schade, aber nachvollziehbar. An dieser Stelle eine kleine Randinformation: die Schweife der Pferde sind aus echtem Pferdehaar. Das ist schon etwas gruselig, oder? Die Fahrt hat Spass gemacht. Mit solch einem alten Karussell war noch niemand von uns gefahren. Etwas historische Musik dazu hätte das Erlebnis abgerundet.

Fazit
Wir konnten es uns nur schwer vorstellen, aber es war wirklich eine Führung IN dem Karussell! Wer sich für solch historische Fahrgeschäfte begeistern kann, der sollte eine Führung mitmachen. Hinter und vor allem unter dem Karussell steckt so viel mehr als es der bloße Blick darauf vermuten lässt. Das ist beeindruckend zu sehen. Dank der unterhaltsamen Gestaltung durch die Guides ist die Führung ein angenehm kurzweiliges Vergnügen.
Die nächsten Termine für Führungen in 2025 findest du hier
Ach wie toll, wir haben jahrelang ungefähr 800 m vom Karussell entfernt gewohnt und lieben den Wilhelmsbader Park auch sehr. Warst du Mitte Mai dort? Dann sind wir vielleicht sogar aneinander vorbeigelaufen, da waren wir nämlich auch und eine Führung ins Innere haben wir auch mitgemacht.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin, das ist ja mal ein Zufall, wie cool! Wir waren Mitte April dort, also ewtas früher als ihr.
Liebe Grüße
Sandra