Die Hafenstadt Harlingen liegt in der niederländischen Provinz Friesland, unmittelbar am Wattenmeer.
Die Stadt ist die Verbindung zwischen dem Festland und den Friesischen Inseln Terschelling und Vlieland, die man von Harlingen aus per Fähre erreichen kann.
Wir wollten in unserem Urlaub nach den Tagen in Giethoorn gerne noch ans Meer fahren und suchten dafür einen geeigneten Ort. Also eine eher kleine Stadt zum Schlendern, wo es aber auch etwas anzuschauen gibt und mit möglichst kurzer Anfahrt. Harlingen war dabei ein kompletter Zufallsfund, weil es zumindest auf googlemaps genau in unser Beuteschema passte.
Hier zeige ich dir, wie ein Tagesausflug nach Harlingen aussehen kann und was es dort zu entdecken gibt!
Wenn du mit dem Auto dort bist, dann empfehlen wir den Parkplatz Spoorstraat, wo das Parken in den ersten 8 Stunden je Stunde nur € 0,35 kostet! Von dort aus, ist alles fußläufig zu erreichen.
De Stenen Man besuchen und Muscheln sammeln am Strand
Vom Parkplatz Spoorstraat ist man innerhalb weniger Gehminuten bereits am Deich.
Dahinter liegt der Strand von Harlingen und schon auf dem Weg kommt das Denkmal De Stenen Man in Sicht.
Das Denkmal wurde 1576 errichtet und thront seither auf dem Deich von Harlingen. Es ist das älteste Denkmal der Niederlanden.
Es wurrde zu Ehren des Harlinger Stadthalters Caspar de Robles errichtet, der 1570 den Deich der Stadt verstärken ließ, nachdem die sogennante Allerheiligenflut am 01. November 1570 die Deiche an den niederländischen und belgischen Küsten schwer beschädigte.
Inschriften am Denkmal erinnern daran.
Von dem beeindruckenden Denkmal aus hat man einen großartigen Blick über den Strand von Harlingen. Über den Deich und sandige Pfade gelangt man schnell dorthin. Lang ist der Strand nicht, aber schön und man kann -wenn man aufmerksam schaut- durchaus die eine oder andere Muschel finden. Wir haben eine kleine Hand voll Muscheln entdeckt und eingesammelt.
Hafen Harlingen und der Pottwal im Zuiderpier
Vom Stenen Man und dem Strand aus kann man wunderbar auf dem Deich entlangspazieren und schließlich auf den Hafendamm abzweigen. Hier weht einem der Wind zwar ganz ordentlich um die Nase, aber man hat auch in alle Richtungen einen genialen Ausblick. Auf der rechten Seite liegt der Hafen mit vielen interessanten und schönen Booten und Schiffen, auf der linken schaut man hinaus aufs Meer. An unserem Tag in Harlingen waren trotz wirklich starkem Wind (oder gerade deswegen) einige Kitesurfer auf dem Wasser unterwegs.
Auf dem Weg zur Spitze des Damms gelangt man zum berühmten Pottwal von Harlingen. Der lebensecht gestaltete Wal ist ein Springbrunnen. Hin und wieder verrät die Fontäne, dass der Wal hier im Zuiderpier liegt und äußerst „lebendig“ ist.
Harlingen hat eine Geschichte als Walfangort, aber das ist zum Glück lange her. Heute will dort niemand mehr den imposanten Meeresbewohnern an die Flossen.
Für den Rückweg empfehlen wir den Holzsteg zwischen den Anlegestellen. Wir haben erst gezögert, konnten aber keine Verbotsschilder entdecken. Wiir waren auch nicht die einzigen, die dort entlanggingen. Es scheint also erlaubt zu sein, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt. Vielleicht ist man aber auch nur von Deutschland verdorben, wo leider so viele Dinge verboten sind.
Vom Zentrum Harlingen zum Fährterminal
Bis zum Zentrum von Harlingen läuft man vom Hafendamm aus etwa 15 Minuten.
Im Zentrum warten viele kleine Shops, vor allem aber sehr sehenswerte und hübsche Gebäude.
Übrigens ist man an mehreren Stellen in der Stadt trotzdem in Wassernähe.
Einen Laden möchte ich hier gerne empfehlen: Scheepsantiek van Meer, Noorderhaven 8
Das ist ein Antiquitätengeschäft mit zahllosen Artikeln rund um Schiffe und die Seefahrt!
Aber bringt ein gut gefülltes Portemonnaie mit!
Vom Fährterminal aus fahren die Fähren nach Terschelling und Vlieland, es ist aber auch ein wirklich schönes Gebäude, in dem man sich eine ganze Weile aufhalten und umschauen kann. Ideal also auch, wenn das Wetter mal nicht so richtig mitspielen will.
Vom Grand Café Promenade im Fährhaus aus kann man die Fähren beim An- und Ablegen beobachten.
Wir sind im Café für einen Snack zu Mittag eingekehrt und können das Lokal empfehlen. Preislich hält es sich im Rahmen. Man ist halt in einem Fährterminal, da sollte man keine Budenpreise erwarten. Die Loaded Fries lagen um die € 13,00, zwei Fleischkroketten mit Brot bei € 10,00. Es war alles sehr lecker und ansprechend angerichtet und das Personal war super freundlich.
Rückweg – Havenkran van Harlingen & Nieuwe Willemshaven
Unser Rückweg führte uns zunächst zum Havenkran van Harlingen, der nicht nur gewaltig groß und cool ist, sondern außerdem ein Hotel. Eine Nacht dort, das wäre auch mal was, das muss ich schon zugeben. In einer Krankabine schlafen und morgens mit einem grandiosen Ausblick aufwachen: ein Traum und definitiv gemerkt.
In der Nähe des Krans gibt es aber auch noch vieles mehr anzuschauen. Natürlich Schiffe und Boote, aber auch hergerichtete alte Hafengebäude, coole Graffitis, einen alten Bahnwagen, der zum Infopoint umgestaltet wurde und und und. Es lohnt sich, sich dort genauer umzuschauen. Es gibt so viel zu entdecken!
Wir kommen wieder & Fjoertor Terschelling
Solche Zufallsentdeckungen wie Harlingen sind unschlagbar! Uns hat es dort sehr gut gefallen und schon abends zuhause stand fest: wir kommen wieder! Erst nach Harlingen und dann mit der Fähre nach Terschelling, wo Ende März 2025 die Fjoertoer Terschelling stattfindet. Eine abendliche Wanderung mit Lichtershow durch die Dünen und am Strand entlang.
Zugegeben, bei der Buchung der Unterkunft hat uns preislich fast der Schlag getroffen, aber da waren die Tickets für die Fjoertoer bereits gekauft. Sagen wir einfach, das war Schicksal….