Karibikfeeling mit Zugspitzblick – Bötchen fahren auf dem Eibsee

Der Eibsee

Der Eibsee liegt unterhalb der Zugspitze, nur wenige Autominuten von Garmisch-Partenkirchen entfernt. Bekannt dürfte er den meisten durch sein blau und grün schimmerndes Wasser sein. Das und seine herrliche Lage haben ihn zum Touristenmagneten und Instagram Hotspot gemacht, was nicht nur positive Seiten hat. Je nachdem wie man zählt liegen 8 bzw 9 Inseln im See, die durch einen Bergsturz vor sehr langer Zeit entstanden sind. An tiefster Stelle misst der Eibsee etwa 36 m Tiefe und sein Name rührt von den Eiben her, die einst in großer Zahl an seinen Ufern vorkamen.
Heute gibt es am See zahlreiche touristische Angebote wie Restaurants, Shops, Strände, ein Hotel und einen Bootsverleih. Ist das Wetter sonnig und warm, geht es hier zu wie auf dem Rummel.

Rummel vor traumhafter Kulisse

Ehe man mich missversteht: ich kann jeden verstehen, der den Eibsee besuchen / sehen möchte. Er ist berühmt und wunderschön! Wir waren auch dort, weil wir wissen wollten, ob die Fotos auf Social Media die Wahrheit sagen.
Ja, das tun sie auf jeden Fall! Der See wird seinem Ruf gerecht, man kann sich an den Farben kaum sattsehen. Und auch wir haben in einem der Lokale eine Portion Pommes verputzt und dabei angenehm im Schatten gesessen. Trotzdem war es uns schnell viel zu voll und wir wären kein zweites Mal hergekommen, wenn der Bootsverleih nicht ausgerechnet genau in dem Moment geschlossen hätte, zu dem wir zusammen mit einem anderen Pärchen an den Tresen traten. Da wir aber am folgenden Tag auf die Zugspitze wollten, waren wir sowieso nochmal dort und haben die Bootsfahrt an die Bergfahrt angehängt.
Wer am Eibsee Ruhe sucht, der wird es schwer haben.
Selbst die Anfahrt kann zum Albtraum werden mit verstopften Zufahrtsstraßen und überfüllten Parkplätzen.

Ahoi! – Ein Boot leihen am Eibsee

Ursprünglich hatten wir geplant, unsere SUPs mit in den Urlaub zu nehmen, was wir aber zugunsten weniger Gepäck verworfen haben. So wurde es eine Fahrt mit einem Ruderboot auf dem Eibsee. Man kann vor Ort Ruder-, Rutschen- und Tretboote leihen, aber auch SUPs. Ein Ruderboot kostete (Stand 09/25) für eine Stunde € 14,00. Das ist nicht ganz günstig, aber selbst hier am Hücker Moor źahlt man für diesen Zeitraum schon € 12,50. Ich will es so ausdrücken, das Hücker Moor kann nicht ganz mit dem Eibsee mithalten.
Die komplette Preisliste für den Bootsverleih findest du hier: Bootsverleih am Eibsee.
Das Boot muss man selbst vom Steg ins Wasser schieben. Also ist man entweder kräftig genug oder man hat jemanden dabei, der es ist. Es gibt kein Personal, das behilflich ist.

Wer sich lieber über den See schippern lassen möchte, für den ist vielleicht das kleine Fahrgastschiff „Reserl“ genau das Richtige!

Die Sache mit den Öffnungszeiten und der Freundlichkeit

Wie am Anfang geschrieben, konnten wir erst bei unserem zweiten Besuch ein Boot leihen. Am ersten Tag waren wir gegen 15:30 Uhr vor Ort gewesen. Online hatten wir keine Öffnungszeiten gefunden und so teilte uns der Herr an der Kasse mit, der Verleih schließe um 16 Uhr, dann sei Feierabend. Das kam für uns und mehrere andere Leute völlig unerwartet. Damit rechnet man an einem Samstag in der Saison bei allerbestem Wetter und großem Andrang nicht. Etwas freundlicher hätte die Ansage aber schon sein dürfen. Wobei ich mir gut vorstellen kann, was der Mann täglich mit seinen Kunden erlebt. Da bin ich oft geneigt, bei so etwas Fünfe gerade sein zu lassen. Außerdem gönne ich jedem seinen wohlverdienten Feierabend.
Unsere Erfahrungen an diesem ersten Tag decken sich mit dem Großteil der Bewertungen, die man online findet.
Daher rate ich an dieser Stelle: sei so zeitig am Verleih wie möglich. Gegen Nachmittag scheinen die Öffnungszeiten eher „flexibel“ zu sein. Als wir am Tag darauf das Boot geliehen haben, war der Herr super freundlich!

An die Ruder! – Private Seerundfahrt

Erst auf dem See erkennt man richtig, wie herrlich er gelegen ist. Berge in fast allen Blickrichtungen, darunter natürlich die Zugspitze. Man kann von hier aus sogar die Gondeln der Zugspitzbahn zum Gipfel schweben sehen.
Ich muss allerdings zugeben, dass mich vor allem das türkisblaue und super klare Wasser des Sees begeistert hat. Dazu die malerischen kleinen Inselchen, man wähnt sich unweigerlich in der Karibik. Nur das Wasser war wesentlich kühler als in der Karibik und plötzlich fand ich es gar nicht mehr schade, dass wir die SUPs nicht mitgenommen hatten.
Innerhalb einer Stunde kann man entspannt auf dem See umher fahren und mehrere der Inseln ansteuern. Auf einer steht eine kleine Hütte, was besonders idyllisch aussieht. Es ist die Maximiliansinsel und die Hütte gehört zum Eibseehotel, weshalb sie nicht zugänglich ist. Hübsch ist sie dennoch.
Mit den ausgeliehenen Booten darf man allerdings nicht an den Inseln anlegen! Der Grund dafür sind Steine und kleine Felsen im flachen Wasser, die das Boot beschädigen könnten.

Parken? – Im Voraus zahlen!

Die Parkplätze sind nur etwa 100 m vom Eibsee entfernt. Sie sind von 5 – 22 Uhr geöffnet. Man zahlt hier im Voraus, also nachdem man das Auto abgestellt hat. Die gewünschte Parkzeit wird am Automaten ausgewählt und bezahlt. Dann bekommt man das Ticket. Bis 4 Stunden Parkzeit zahlt man € 9,00. Jede zusätzliche Stunde schlägt mit € 1,00 zu Buche. Ich denke, so versucht man, den Andrang etwas zu regulieren. Denn viele Besucher werden -wenn sie für vier Stunden gezahlt haben- dann auch wieder fahren und so für Nachkömmlinge den Parkplatz räumen.

Würden wir den Eibsee empfehlen?

Ganz klar, ja!
Wenn man in der Region ist, dann sollte man einen Besuch am Eibsee einplanen.
Aber es ist Massentourismus und ich kann mir kaum eine Jahreszeit und kaum ein Wetter vorstellen, wo das nicht zutrifft.
Wer Ruhe sucht, der ist hier falsch!
Aber der See ist sehenswert und einfach traumhaft. Das sollte man schon einmal gesehen und erlebt haben.
Miete dir ein Boot, auf dem See ist es deutlich ruhiger!
Alles andere drum herum sollte man nicht allzu eng sehen, dann wird es ein toller Ausflug!

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