Wahrscheinlich muss man zum Miniatur Wunderland Hamburg gar nicht mehr viel sagen, weil sowieso fast jeder davon gehört haben dürfte. Zu finden ist es in der Hamburger Speicherstadt und es ist die weltgrößte Modelleisenbahnanlage. Die Anlagenfläche ist gemäß der Internetseite des Miniatur Wunderlandes 1545 qm groß. Darauf liegen 16138 m Gleise. Darauf fahren 1120 Züge, wovon der längste 14,51 m lang ist.
Damit soll es an dieser Stelle genug sein mit den beeindruckenden Zahlen. Wer gerne weitere entdecken möchte, der schaue auf der verlinkten Seite vorbei.
Ich wollte schon sehr lange ins Miniatur Wunderland. Meinen Wochenendtrip nach Hamburg habe ich in erster Linie wegen des Besuchs dort unternommen. Tickets kann man über die Internetseite kaufen. Für Erwachsene kostet das Ticket € 20,00 zzgl € 0,50 Systemgebühr. Bei der Buchung kann man eine Zeit auswählen, wann man das Miniatur Wunderland besuchen möchte, wozu ich raten würde. Außerdem ist es zu empfehlen, die Tickets möglichst weit im Voraus zu kaufen. Speziell wenn man den Besuch am Wochenende plant. Vier Wochen im Voraus war bei mit zB nur noch eine ganz frühe Zeit und einige Zeiten recht spät am Abend in der Auswahl verfügbar.
Ich muss gestehen, mich hat es zunächst ziemlich erschlagen als ich in die Ausstellung kam. Es gibt so unfassbar viel zu sehen. Ganze Städte und Länder wurden nachgebaut, bis ins kleinste Detail. Sei es der noch recht neue Teil um Rio de Janeiro, sei es Österreich, Las Vegas, ein Helene Fischer Konzert oder die fiktive Stadt Knuffingen inklusive Flughafen. Man könnte fast ewig so weitermachen.
Wer sich nur die großen Anlagen im Ganzen anschaut, der ist mit seinem Besuch im Miniatur Wunderland vermutlich relativ schnell durch. Auch ich habe mich anfangs gefragt, wieso Besucher hier nicht selten einen ganzen Tag verbringen. Die Öffnungszeiten, zB an Samstagen von 7:30 h – 01:00 h , kommen nicht von ungefähr. Es hat eine Weile gedauert, bis es mir klar wurde. Wenn man nämlich auf die ganzen kleinen Details achtet, die sich in den Anlagen verstecken, dann braucht man viel, sehr viel Zeit. Doch die lohnt sich!
Es gibt unglaublich viele Kleinigkeiten zu entdecken. Die sind mal wunderschön , dann wieder zum Totlachen komisch. Und dabei immer so liebevoll gemacht. Ich mag den Humor der Mannschaft um das Miniatur Wunderland. Ich mochte ihn schon als sie beim Hochwasser im Februar ihre Boote auf dem Wasser haben fahren lassen, nach dem Besuch jetzt mag ich ihn nochmal mehr.
Was ich vor meinem Besuch nicht wusste: mittels Beleuchtung wird im Museum ein Tagesablauf simuliert, sodass man Gelegenheit hat, sich die Anlagen quasi bei Dämmerung und in der Nacht anzuschauen. Die Beleuchtung ist ein Traum und man mag sich gar nicht vorstellen, wie viele Lämpchen dabei im Einsatz sind. Ich muss aber sagen, dass mir der Wechsel zu Dämmerung / Dunkelheit zu oft ablief. Alle 15 Minuten, wie man nachlesen kann. Denn im Dunklen kann man natürlich nicht so gut nach Details schauen. Trotzdem, ein Hingucker ist die nächtliche Szenerie auf jeden Fall!
An zahlreichen Stellen entlang der Anlagen findet man Knöpfe, mit denen man Bewegungen starten und Szenen zum Leben erwecken kann. Die Knöpfe sind zwar beschriftet, trotzdem muss man oft genau schauen, wo die entsprechende Szene zu finden ist. Das kann ein Lanzenritt bei den Rittern sein, ein Sessellift in den Alpen, eine rabiate Parkhausschranke und und und.
Auch wenn das frühe Aufstehen wegen der gebuchten Zeit nicht gerade mein Fall war, würde ich doch dazu raten. Denn so hat man noch eine kleine Weile Zeit, sich halbwegs in Ruhe umzuschauen ohne irgendwo in zweiter oder dritter Reihe zu stehen. Denn das muss man klar sagen: das Miniatur Wunderland ist immer voll. Abgesehen vielleicht von solch früher oder eben ganz später Zeit in der Nacht.
Einen winzig kleinen Blick hinter die Kulissen kann man an einer Stelle ebenfalls erhaschen. Super interessant und spannend, wie ich finde. Und natürlich beeindruckend, wie man in diesem „Chaos“ auf den Bildschirmen etwas (wieder)erkennen kann. Die Videobilder erkennt man noch, alles andere ist Laien ein Rätsel. Ich finde es toll, wenn jemand so etwas kann. Wer genauer hinter die Kulissen schauen möchte, der kann zu seinem normalen Ticket noch ein Ticket für eine entsprechende Führung dazu buchen. Diese Tickets sind allerdings noch schneller weg als reguläre Tickets. Für Erwachsene schlagen sie mit zusätzlich € 17,50 zu Buche.
Nicht nur der Bereich Rio de Janeiro ist noch recht neu, auch die gläserne Brücke gibt es noch nicht so lange. Sie verbindet die beiden Gebäude, in denen das Miniatur Wunderland untergebracht ist. Hier befinden sich die Modelle und Landschaften auf Fußhöhe. Die Züge hier fahren gewissermaßen von der Provence in Frankreich nach Südamerika und dabei sowohl an holländischen Tulpenfeldern vorbei, als auch am Eismeer, aus dem gerade ein Wal auftaucht.
Neben diesem „Die Welt von oben“-Blickwinkel hat man von der Brücke außerdem noch einen sehr schönen Blick zwischen den Gebäuden der Speicherstadt hindurch.
Mein Besuch hat stolze sieben Stunden gedauert, dann war es so voll, dass man an den meisten Punkten anstehen musste, wenn man sich etwas genauer anschauen wollte. Es hat nichts mit Corona zu tun und ich habe auch weder Platzangst, noch einen Horror vor Menschenmengen. Ich mag es einfach nicht, mit (fremden) Menschen so sehr auf Tuchfühlung zu sein. Und ja, ein gewisser Overkill hatte sich nach der Zeit auch eingestellt. So randvoll mit Eindrücken hatte ich das Gefühl, mir nichts mehr wirklich bewusst ansehen zu können.
Es wird also ganz sicher irgendwann einen weiteren Besuch geben. Mir ist bestimmt ganz viel entgangen. Was bei fast 200 Fotos eher unwahrscheinlich klingt. Aber ich bin mir ganz sicher, dass es so ist.
Das Miniatur Wunderland ist eine ganz große Empfehlung, wenn man in Hamburg ist! Nicht nur bei Schietwetter…
Informationen (Stand 05 / 2022)
- Miniatur Wunderland Hamburg
- Wo? – Kehrwieder 2, 20457 Hamburg
- Öffnungszeiten – sind hier zu finden
- Eintritt – Erwachsene € 20,00, weitere hier
- Anreise – auf zahlreiche Arten möglich (meine Empfehlung: Bahnstation Baumwall + kurzer Spaziergang)