Im Saupark bei Springe

Beim Saupark Springe handelt es sich um ein Wildgehege im Kleinen Deister. Es ist rund 14 Quadratkilometer groß und von einer denkmalgeschützten Mauer eingeschlossen. Früher war es Jagdgebiet der ehrenwerten Könige Hannovers und Konsorten.

Im Großen Deister habe ich schon einige Touren gemacht und als die Wetterapp endlich mal einen sonnigen Sonntag vorhersagte, haben wir uns für eine Runde im Kleinen Deister entschieden. Der Sauparkt klang ganz interessant, Klippen sollte es auch geben, das war vielversprechend. So kam es zu dieser etwa 22 km langen Wanderung, die am Parkplatz beim ehemaligen Lokal “Zur Holzmühle” startet.

Wie dem Schild auf dem Foto oben zu entnehmen ist, hat der Saupark Öffnungszeiten. Jedenfalls war das zu Zeiten unseres Wandertags im März so. Grob gesagt, zum Einbruch der Dunkelheit wurden die Tore des Parks geschlossen. Somit hatten wir eine Art Zeitfenster für die Runde. Das hat dem Tempo recht gut getan. Genauso wie die besagte denkmalgeschützte Mauer, die man auf den ersten 3 km der Runde an der Seite hat. Ansonsten wird keine Ablenkung geboten, da läuft man doch leicht einen Schritt schneller.

Ist man von der Wanderautobahn entlang der Mauer herunter, geht es in den ärgsten Anstieg der Tour. Auch dieser zieht sich gewaltig und ist entsprechend anstrengend. Man darf im Saupark nicht von den Wegen herunter. Das kann ich absolut nachvollziehen, aber direkt an den Wegen gibt es halt nichts weiter zu entdecken leider. Ich habe mir sagen lassen, dass man Touren im Saupark am besten am Jagdschloss startet, was ich euch hiermit als Tipp weitergeben möchte.Von dort aus soll es unterhaltsamere Routen geben.
Während des Aufstiegs sollte man den Blick gelegentlich nach oben richten, enn irgendwann blitzen die ersten Klippen durch die Bäume.

Ist man um die Kurve herum, so hat man unweigerlich einen echten Wow-Moment. So coole Klippen, das kam komplett unerwartet. Einmal um die nächste Kurve herum gibt es einen Trampelpfad auf die Klippen hinauf, wozu wir dringend raten. Aber unbedingt alles festhalten, was runterfallen oder abhauen könnte! Zwar gibt es von dort oben keinen sondlich eindrucksvollen Ausblick, aber der Blick die Felswand hinunter hat auch seinen Reiz.

Nach den Klippen geht es höher und höher, wobei Ausblicke aber weiterhin ausbleiben, weil sie zugewachsen sind. Hier und da kann man ein Stückchen Ausblick zwischen den Bäumen und Sträuchern erahnen, mehr ist es aber nicht. Dafür ist die Flora dort oben spannend, weil sie komplett anders aussieht als unten am Berg. Das fand ich wirklich erstaunlich. Es ist gar kein Wald im herkömmlichen Sinne mit hohen Bäumen. Stattdessen sieht man noch recht kleine Bäume und hohe Sträucher, was eine ganz spezielle Mischung ergibt.

An einer offenen Waldweise vorbei bekommt man endlich auch mal eine Aussicht geboten und die kann sich durchaus sehen lassen. Hügel, Berge und Wald soweit der Blick reicht. So erreicht man bald den Rastplatz Wolfsbuchen. Der hat nicht nur einen wunderschönen Namen, sondern ist auch wirklich wunderschön. Groß mit mehreren Hütten, Grillmöglichkeiten, Tischen und Bänken. Darüber hinaus ist aber alles verboten, was womöglich Spass machen könnte. Außerdem dürfte man dort niemals alleine sein. Selbst an unserem angeblich sonnigen Sonntag im Regen waren dort mehrere Gruppen unterwegs.

Somit sind wir weitergezogen, durch das Hirschtor und in den Abstieg. Eine kleine Schutzütte war frei, dort haben wir unsere Pause gemacht. Bei den einzigen sonnigen 10 Minuten des angekündigten Strahletags. Aber lassen wir das, das frühe Frühjahr war dieses Jahr wettermäßig einfach für die Tonne. Punkt. Nach dem ordentlichen Anstieg kommt der Abstieg sehr gelegen. Abegesehen davon bietet die Wanderautobahn auf diesem Abschnitt immerhin ein paar Kurven. Das Plakat mit dem Durchgangsverbot wegen Waldarbeiten haben wir auf einem Sonntag großzügig ignoriert und auch nur so lange ein schlechtes Gewissen gehabt bis uns die einige Wandertrupps von der anderen Seite her entgegenkamen. Dort hing nicht ein einziges Plakat.

Wieder am Fuß des Bergs angekommen, zweigt die Strecke auf den Bergmannsweg ab. Der Bergmannsweg ist ein 21 km langer Themenwanderweg und führt von Bad Münder nach Osterwald. Am Bergmannsweg gibt es einen interessanten Stollen zu entdecken, man hat einen plätschernden Bach an der Seite und gelegentlich wandert man über hölzerne Stege und Brücken. Der Weg selbst ist ebenfalls schön, endlich mal kein befestigter Untergrund. Zwischen den Sehenswürdigkeiten liegen aber teils wieder Kilometer ohne Abwechslung.

Vom Bergmannsweg herunter gelangt man irgendwann in den Hutewald, wo es Hochlandrinder zu bestaunen gibt. Die zotteligen Gesellen waren erstaunlich zutraulich und ließen sich sogar vorsichtig ein wenig kraulen. Toll ist auch, dass die Route gegen Ende DURCH einen Bach führt. Das Bachtal kann man gut als wildromantisch bezeichnen, wirklich schön! Und endlich ein kleiner Funken Abenteuer!

Zuletzt geht es dann aber doch nochmal ziemlich bergauf und vor allem wieder Kilometer weit nur geradeaus ohne Ablenkung oder Sehenswertem am Weg.

Nicht falsch verstehen, bitte: die Tour bietet einige Highlights, aber die knubbeln sich an bestimmten Stellen und dazwischen liegen oft kilometerweit nur gerade Wege, wo nichts für Unterhaltung sorgt. Daher haben wir die Tour als durchaus anstrengend empfunden. Wir würden diese Runde nicht zum Nachwandern empfehlen, aber wie oben geschrieben gibt es Routen im Saupark, die interessanter und abwechslungsreicher sein sollen. Das Gebiet lohnt sich also auf jeden Fall!

Falls du Touren im Großen Deister suchst, dann schau dir hier gerne meine Collection an!
Die Wanderungen sind auch ideal um den Deister Wanderpass zu füllen!

Informationen (Stand 03 / 2024)

Name: Sind wir bald da? – Saumäßig lange Wege im Saupark Springe (GPX)
Start– / Zielpunkt: Parkplatz “Zur Holzmühle”
Länge: ca.22 km
Wander- und Forstwege

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert