Einmal über die Wupper – Eine Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn

Die Schwebebahn

Im Tal der Wupper war man der Zeit schon früh sehr weit voraus. Im ungünstigen Sinne. Denn schon Ende des 19. Jahrhunderts war die Region so rasant gewachsen, dass schlicht der ebenerdige Platz für weitere Verkehrswege fehlte. Bereits 1887 wurde eine „Komission zur Prüfung des Projektes einer Hochbahn“ gewählt. Bis zum Baubeginn 1896 dauerte es zwar noch ein paar Jahre, aber dann ging es damit sehr zügig voran. Natürlich erlebte die Schwebebahn auch schwere Phasen, etwa in Kriegszeiten. Es gab auch einzelne andere Zwischenfälle, aber trotz aller Schwierigkeiten steht sie bis heute. 1950 fiel der Elefant Tuffi während seiner Fahrt mit der Schwebebahn aus einem Wagen. Ein Ereignis, das wohl fast jeder mit dem Wahrzeichen Wuppertals verbinden dürfte.
Wenn man einmal von Endstation (Oberbarmen) zu Endstation (Vohwinkel) fährt, dann ist man für die rund 13 km etwa 30 Minuten unterwegs. Das passt perfekt in einen Tagesausflug.

Wir fahren (!) über die Wupper

Wenn man nach Wuppertal fährt, dann gehört natürlich eine Fahrt mit der Schwebebahn zum Pflichtprogramm. Für mich als Bahnfan sowieso. Wir waren zwar beide schon mal mit der Schwebebahn gefahren, aber nur einige Stationen und nie die ganze Strecke. Das haben wir also nachgeholt. Die Schwebebahn ist normaler ÖPNV und daher gilt praktischerweise das Deutschlandticket.
Wahrscheinlich kann das nicht jeder nachvollziehen, weil es ja „nur“ eine Bahnfahrt ist, aber ich fand diese Fahrt beeindruckend. Man bekommt einen guten Eindruck davon, dass die Stadt in einem schmalen Tal liegt. So ist es nachvollziehbar, dass für andere Verkehrsmittel damals der Platz fehlte. Ein Stück der Strecke verläuft direkt über der Wupper. An einer Hauswand soll es ein Gemälde eines Elefanten geben um den Ort des Tuffi-Unglücks zu markieren. Das Gemälde habe ich nicht entdecken können. Das klappt vielleicht eher, wenn man zu Fuß unterwegs ist.
Auch die Konstruktion der Schwebebahn macht etwas her. Mir hat vor allem der Kontrast gefallen. Das massive Stahlkonstrukt und die futuristisch gestalteten Bahnhöfe sind ein gewaltiger Gegensatz. Das hat was und ist ganz nach meinem Geschmack.
Genau wie die Wagen der Schwebebahn. Ich hatte normale moderne Wagen erwartet, aber das Interieur präsentiert sich klassisch  und hölzern (mit Sitzpolstern). Das ist viel schöner und stilvoller als diese gängigen Kunststoffsitze, wie man sie aus anderen Bahnen und Bussen kennt. Das einzige Manko für mich: die Bänke sind schmal und zu zweit wird es eng. So würde ich nicht gerne mit Fremden sitzen wollen.
Zuletzt sei noch die ungewohnte Perspektive erwähnt. Das erlebt man so noch nicht mal in einem Doppeldeckerbus oder einem zweistöckigen Zug. Die Fenster der Schwebebahn sind groß und man kann wunderbar hinausschauen. Hinunter auf die Wupper zB oder in die vorbeiziehenden Fenster. Ich spinste ja so gerne in fremde Fenster.

Souvenirs, Souvenirs

Nach der Fahrt kann man gut noch im Shop der Wuppertal Touristik stöbern. Hier findet man sehr viele Souvenirs rund um die Stadt, die Schwebebahn und natürlich auch um Tuffi. Bei mir durfte ein kleiner Noppenstein-Tuffi mit.

Wenn du dich genauso für Bahnen begeistern kannst wie ich, dann habe ich hier noch zwei Tipps für dich.

Das Eisenbahnmuseum Bochum
Das Nahverkehrsmuseum in Dortmund

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2 Gedanken zu “Einmal über die Wupper – Eine Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn

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