Wir waren schon das eine oder andere Mal in Würzburg und noch öfter einfach nur in die Richtung unterwegs.
Jedes Mal sind uns vom Zug aus die Türme auf dem Hügelkamm aufgefallen, vor allem ein sehr markanter Turm.
Die Frankenwarte nämlich
„Man sollte dort mal eine Tour planen…“
Ehrensache für einen „Türmesammler“ wie mich.
Genau das habe wir dann auch getan und herausgekommen ist dabei diese rund 15,5 km lange Wanderung, die im Zentrum von Würzburg startet und dort auch wieder endet. Vom Bahnhof aus ist es nicht weit zum Start, das kann man leicht zu Fuß meistern.

Da man mitten in der Stadt losläuft, kann man an Wochentagen entspannt noch etwas Verpflegung für die Tour besorgen. Das ist immer sehr praktisch, denn manchmal sind wir ziemliche Schlürköppe. Wem es also genauso geht, der hat hier alle Möglichkeiten.
Außerdem kann man sich das Würzburger Neumünster vor oder nach der Runde anschauen, das alleine von außen schon wunderschön und beeindruckend ist. Kirchen gibt es in Würzburg so einige!

Würzburg kann aber auch modern, wie man wenig später feststellt. Die Strecke bleibt eine kurze Weile stadtnah und führt uA am Amtsgericht vorbei. Ich mag auch solch moderne Gebäude sehr gerne, es muss nicht immer etwas Altes sein. Für gerade Linien habe ich ohnehin ein ausgeprägtes Faible und viel Glas und extravagante Elemente sind ebenfalls nach meinem Geschmack. Für eine Wanderung ist das zwar ein eher ungewöhnlicher Start, aber wenn man per Zug anreist, kommt das duerchaus häufiger vor.

Hat man den Main überquert, wird es naturnäher und grüner. Zuvor kann man von der Brücke aus bereits einen Blick auf die Festung Marienberg werfen. Auch wenn diese Wanderung nicht dorthin führt, so kann man die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt doch von einigen Punkten aus sehen. Im Grünen und auf einem breiten Spazierweg angekommen, informieren große Tafeln über die Wandergebiete bei Würzburg. Die Karten stammen vom Spessartklub und ich muss sagen, ich habe selten so schön gestaltete Wanderkarten gesehen. Einfach mal ein ganz anderer Stil.

Nach einer Weile bergauf hat man die erste schöne Aussicht, von wo aus wir die begehrten Türme bereits sehen konnten. Sie sahen noch so ewig weit weg aus, dabei gab das Handy nur noch wenige Kilometer aus. Verrückt! Zunächst haben wir aber unsere Pause gemacht auf einem lauschigen Platz bei einer Gärtnerei. Dort gibt es Bänke und einige Bäume waren tatsächlich ein wenig wie Palmen gewachsen. Ich denke, das Plätzchen wird von der Gärtnerei in Schuss gehalten.
Nach der Pause hieß es: Kurs Frankenwarte!

Es waren dann wirklich nur noch wenige Kilometer zwischen Feldern hindurch und auf einem urigen Hohlweg. Von den Funktürmen nahe der Frankenwarte kann man leider bis zum Schluss fast gar nichts sehen. Ich mag Türme jeder Art und hätte auch sie gerne bestaunt. Aber daurauf muss man hier eher verzichten. Wenn man sich sehr streckt und den Nacken ungesund verdreht, erhascht man eventuell einen Miniblick darauf. Mehr ist es nicht. Dafür kommt die Frankenwarte gleich als erstes in Sicht. Ma kann dort übrigens auch mit dem Auto hinfahren, wenn man nicht laufen mag oder kann.

An der Frankenwarte angekommen stellten wir fest, dass sie erst ab dem 01.04.2025 geöffnet hat. Da waren wir eine gute Woche zu früh dran. Schade, wirklich sehr schade! Der Turm ist der höchste Punkt im Stadtgebiet Würzburg. Für nur € 1,00 kann man in der Saison hinauf und den Ausblick genießen. Ich kann leider zu den Öffnungszeiten weiter nichts sagen. Online habe ich gefunden, dass der Turm auch von Oktober bis März geöffnet sein soll. Als wir im März dort waren hing aber ein Schild an der Tür, dass der Turm geschlossen ist und erst Anfang April wieder öffnet. Ich würde vermuten, dass man von April bis September auf der sicheren Seite ist, wenn man einen Besuch plant. Wie gesagt, ohne Gewähr!

Nahe des Turms gibt es hier auf dem Nikolausberg noch einen Park, der hübsch gestaltet ist. Die Route führt ein Stück weit hindurch. Zunächst auf einem gemütlichen breiten Weg, etwas später dann auf einer Treppe. Diese führt wieder hinunter in Richtung Stadt. Unterwegs bieten sich erneut einige Ausblicke auf die Festung. In Stadtnähe angekommen durchläuft man einen Tunnel, den man sich erstens mit Radfahrern teilen muss und der zweitens keinen Schönheitspreis gewinnt. Anschließend gelangt man zu den Bahnschienen und gegenüber ist bereits wieder die Stadt. Und an unserem Wandertag auch ein Regenschauer.

Ehe wir den Weg in Richtung Marktplatz einschlugen, fiel uns noch ein Pavillon auf. Darin versteckte sich eine kleine Ausstellung zum Handyverhalten heutzutage. Mit ausgesprochen witzigen Figuren, die ein bisschen nachdenklich stimmen. So etwas hatten wir nicht erwartet und es ist eine wirklich schöne Idee. Etwas ähnliches sollte es öfter geben. Unterdessen war draußen der Regen abgezogen und so kamen wir trocken aus der Wanderung heraus. Bis zum Marktplatz sind es nun nur noch ein paar Gehminuten.

In der Innenstadt angekommen gab es dann noch ein Eis zur Belohnung, ehe wir uns wieder in die Fänge der Bahn begaben.
Es hat nicht alles geklappt auf dieser Wanderung, am wenigsten der Besuch der Frankenwarte. Aber darüber hätte man sich vielleicht vorab informieren können. Die Runde ist aber auf jeden Fall das Nachwandern wert, denn sie bietet einen feinen Kontrast zwischen Stadt und Wald, einige schöne Aussichtspunkte und natürlich -wenn auch geschlossen- den markanten Aussichtsturm. Anstiege gibt es wenige und sie kommen erfreulich moderat daher.
Informationen (Stand 03 / 2025)
Name: Die Frankenwarte – Türmejagd bei Würzburg (GPX)
Start- / Zielpunkt: Marktplatz Würzburg
Länge: ca. 14,5 km
Wanderwege, teilweise Asphalt