Bei den Elwetritschen im Dahner Felsenland

Eine Wanderung im Dahner Felsenland stand schon lange auf der Liste, war allerdings eigentlich erst für 2024 angepeilt. Durch einen Besuch bei der Familie ergab sich aber unerwartet eine frühere Gelegenheit dazu.
Das Besondere am Dahner Felsenland sind -wie der Name es bereits verrät- die zahlreichen imposanten Gesteinsformationen.
So richtige Felsen findet man in unserere Region kaum, daher sind sie immer etwas Besonderes auf Tour.

Wichtiges zur Anreise mit dem ÖPNV (Stand 2023)
Von April bis Oktober bringen einen die Sonderzüge Bundenthaler und der Felsenland Express aus verschiedenen Richtungen ins Felsenland. 2023 war das an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und mittwochs der Fall.
Außerhalb der Saison ist die Anreise mit den Öffis nicht so einfach. Wir sind mit dem Zug von Karlsruhe über Landau nach Hinterweidenthal gefahren und dort morgens mit einem Ruf-Taxi weiter bis Dahn Mitte. Das Taxi muss man mindestens 60 min im Voraus anmelden (am besten telefonisch), dann funktioniert das tadellos. Das Deutschlandticket gilt auch für das Ruf-Taxi.
Der Service Ruf-Taxi fährt aber nur zu den Zeiten, zu denen der Bus nach / von Dahn Mitte nicht fährt.
Die App der Deutschen Bahn behauptet das Gegenteil, lasst euch davon nicht täuschen!

Diese 10 km lange Wanderung beginnt an der Bushaltestelle „Dahn Mitte“ und streift an mehreren Punkten den bekannten Wanderweg Dahner Felsenpfad.

Von der Bushaltestelle aus wandert man zunächst eine Weile durch den Ort und zwischen Straße und Bahnstrecke entlang.
Die ersten beeindruckenden Felsen kommen dabei sehr bald schon in Sicht: der Jungfernsprung mit dem Kreuz und wenig später der Schillerfelsen. Er ist quasi die erste Station auf der Runde. Wie an vielen Felsen auf der Tour kann man sich am Schillerfelsen gut und ausgiebig umschauen. Gefühlt ist im Dahner Felsenland nur das mit Geländern etc abgesperrt, was wirklich ernsthaft gefährlich werden kann. Man traut den Wanderern offenbar einen gesunden Menschenverstand zu. Das finde ich großartig!

Die Route führt gewissermaßen um den Schillerfelsen herum. Hier ist man beispielsweise eine Zeit lang auf dem Dahner Felsenpfad unterwegs. Mehr als ein Pfad ist der Weg tatsächlich nicht, Schmal, holprig und bei feuchter Witterung gerne etwas rutschig. Außerdem steigt er spürbar an. Zum Glück kann man an mehreren Stellen unauffällig pausieren, indem man in den Felsen herumkraxelt. Ich persönlich finde das ja weniger anstrengend als Bergauflaufen. Mich hat das sehr an den Malerweg in der Sächsischen Schweiz erinnert.

Zu der Wanderung gehört ein Oneway-Abschnitt. Eigentlich nicht unsere bevorzugte Streckenführung und viel zu sehen gibt es an dieser Strecke auch nicht. Bei Nässe ist der Waldweg gerne auch mal richtig matschig. Das Sehenswerteste war ein monstermäßig großes Waldarbeitsfahrzeug, das natürlich inspiziert wurde. Ansonsten muss man mit dem Wald zufrieden sein, was nicht weiter schwer fallen sollte. Der Abstecher führt zum Elwetritschenfelsen, einem Aussichtsfelsen, der leicht versteckt liegt. Mit etwas Glück hat man ihn deshalb für sich alleine. Wir hatten dieses Glück und haben es genutzt. Wenn ihr vor Ort seid, werdet ihr verstehen, was ich meine.

Anschließend läuft man die Oneway-Strecke wieder zurück und steigt neu in die Runde ein. Nach dem Abschnitt wird der Weg wieder spannender mit vielen beeindruckenden Felsen. Entweder man bestaunt sie vom Weg aus oder man erkundet sie genauer. Das macht Spass und kann zu wirklich gut versteckten und urigen Pausenplätzen führen. Wir haben in einer Art Höhle unter einem langgezogenen Felsvorsprung pausiert, mit Blick hinunter in die sogenannte Felsenarena.

Die Felsenarena

Die Felsenarena ist gleich der nächste Abenteuerspielplatz für große und kleine Wanderer. Hier hätte es mich allerdings fast erwischt und ich hätte mich langgelegt. Das lag aber vor allem am feuchten und deshalb rutschigen Untergrund. Trotzdem, immer schön vorischtig sein beim Herumklettern in den Felsen! Manchmal geht es schneller als man denkt. Aus der Felsenarena heraus nimmt die Route Kurs auf den Schwalbenfelsen. Auf den Schwalbenfelsen kann man auf einer groben Treppe hinaufsteigen. Der Blick hinunter auf Dahn ist phantastisch. Der Blick in die Ferne ebenfalls!

Schaut man nach ganz unten sieht man bereits den Serpentinenweg, der in vielen Spitzkehren bergab führt. Und das nicht zu knapp! Also ist auch hier wieder Obacht geboten, vor allem bei Nässe! Versucht trotzdem, die Schlidderpartie zu genießen, denn kaum unten angekommen, steigt der Weg wieder ordentlich an. Das nächste Ziel ist der markante Pfaffenfelsen, der ebenfalls begehbar ist.
Von dort oben ist bereits die Felsformation Braut und Bräutigam zu sehen. Sie liegt am Ende dieser Tour.

Vom Pfaffenfelsen wieder herunter und nach einiger spaßiger Kletterei um ihn herum, geht es in den Abstieg. Der endete für uns zunächst in der bestens bewirtschafteten Wanderhütte des Felsenland Resorts. Die Hütte und auch das Essen dort ist sehr zu empfehlen! Pizza und Flammkuchen waren richtig lecker! Allerdings nicht ganz günstig, das muss man sagen. Aber nach einer solchen Tour und in solch urigem Ambiente, da kann man das gelten lassen.
Man kann verschiedene Zimmer im Resort buchen. Das Turmzimmer könnte ich mir besonders gut vorstellen. Wie geht das nochmal mit dem Reichwerden?

Aus der Wanderhütte heraus und nach rechts führt die Route wenig später direkt zum Fuße von Braut und Bräutigam.
Sie dürften wohl die markantesten Felsen im Dahner Felsenland sein. Rund 26 m sind sie hoch und eingetragenes Naturdenkmal.
Die Straße füht danach zurück nach Dahn und dort für den Rückweg zu einer Bushaltestelle. Gleich daneben ist eine Bäckerei, die einige Leckereien im Angebot hat.

Eine Wanderung im Dahner Felsenland ist absolut zu empfehlen und ich möchte unbedingt noch einmal dorthin. Die Wege sind mal bequem, dann wieder abenteuerlich und es geht durchaus das eine oder andere Mal deftig bergauf. Aber es gibt mit den Felsformationen am Wegesrand so unfassbar viel zu sehen und zu erkunden, dass man es kaum bemerkt. Der reinste Abenteuerspielplatz, gespickt mit einigen tollen Aussichtspunkten. Am Ende winkt ein gemütlicher Einkehrschwung mit leckerem Essen in der Wanderhütte des Felsenland Resorts.

<<Wandertipp>> Du bist in Niedersachsen und hast Lust auf eine felsige Wanderung, dann empfehle ich dir wärmstens diese Wanderung im Ith zu Adam & Eva und der Teufelsküche

Informationen (Stand 11 / 2023)

Name: Zu Gast bei den Elwetritschen – Unterwegs im Dahner Felsenland (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bushaltestelle „Dahn Mitte“, 66994 Dahn
Länge: ca. 10 km
Wander-, Wald- und Felsenwege
Dahner Felsenland, Felsenland Resort

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