Zur Kahlen Wart & dem Wartturm bei Hüllhorst

Bekanntlich bin ich nicht dafür zu haben, Wege doppelt zu laufen. Abgesehen davon tue ich mich mit zweiten Chancen allgemein eher schwer. Je nachdem, um was es geht halt. Aber manchmal kommt es doch anders als man denkt,

Diese Tour wollte ich -soweit ich mir erinnere- bereits vorletzten Winter laufen, habe sie aber abgebrochen, weil ich die ganze Zeit durch knöcheltiefen Matsch gelaufen war.
Dass ich sie nochmal angetreten habe, lag nur daran, dass ich an diesem Tag keine Zeit für eine längere Runde hatte. Da habe ich mal Fünfe gerade sein lassen.

Start- und Zielpunkt der etwa 9,5 km langen Wanderung ist der Wanderparkplatz “Kahle Wart”. Der Parkplatz ist sehr groß und so hat man selbst bei schönem Wetter noch Chancen, das Auto dort abstellen zu können.

Vom Parkplatz aus bin ich zunächst zur Freilichtbühne Kahle Wart hinaufgewandert, wo an diesem Tag gut was los war. Irgendetwas zwischen Mittelalter und Cosplay. Schaut gerne mal auf der Seite der Freilichtbühne vorbei. Das Programm ist zwar klein, aber es sind interessante Stücke dabei. Wir werden uns beispielsweise im Juli dort “Arsen und Spitzenhäubchen” anschauen und nehmen gerne gedrückte Daumen für trockenes Wetter.

Von dort ging es weiter in fröhlichem Auf und Ab, aber alles im Rahmen. Leider gibt es in der Ecke unfassbar viel Kahlschlag. Und auch wenn der stellenweise für einen sehr schönen Ausblick sorgt, so ist es doch traurig zu sehen. Aber es wird aufgeforstet, das sieht man ebefalls ganz oft. Und vielen Baumstümpfen wurde zu lustigen Gesichtern verholfen. Auch eine schöne Idee! Dieser Kahlschlag und die teilweise komplett ausgelöschten Wege durch die Räumfahrzeuge waren damals der Grund für den Matsch und ich war einfach nur komplett genervt. An diesem Wandertag im Frühjahr 2024 war es zum Glück deutlich trockener.

Unterwegs habe ich die Strecke etwas umgebaut, denn irgendwie war mir ein Aussichtsturm in Erinnerung geblieben: der Wartturm! Wenn man schon mal da und außerdem “Türmesammler” ist, dann kann man sich einen weiteren Turm natürlich nicht entgehen lassen. Also die Route kurz umgplant und bald stand schon der Aufstieg zum Turm an. Man sieht den Turm lange nicht, aber versprochen, er ist dort oben! Der Weg ist steil und wurzelig und macht Spass!

42 Stufen führen auf den Turm, aber Aussicht gibt es oben kaum. Rundum ist leider so ziemlich alles zugewachsen. Schade. Ich habe oben auf dem Turm meine Pause gemacht, weil unten bei den Picknicktischen einiges los war. Normalerweise lege ich die Pause immer auf ungefähr die Hälfte einer Tour, das kommt hier aber ausnahmsweise nicht hin. Aber auch das darf mal so sein. Es passt eben nicht immer mit der Halbzeitpause.

Vom Turm herunter ging es munter weiter in Richtung Wendepunkt der ursprünglich geplanten Runde. Noch an einigen Stellen den Ausblick ausgekostet und guter Dinge weitermarschiert. An einem Aussichtspunkt kann man leicht vobeilaufen und es wird ihn vermutlich nicht so ganz lange geben, da er vom Kahlschlag herrührt. Haltet die Augen nach rechts hin gut offen, dann sollten euch die getrampelten Schneisen in der Böschung auffallen.

Kurz vor der Wendemarke war plötzlich mein Handy aus und nicht mehr einzuschalten. Ich und mein Maulwurfsorientierungssinn alleine auf weiter Flur! So warm war mir auf der ganzen Tour nicht gewesen wie in diesem Moment! Powerbank angeschlossen, nichts. Aber vielleicht ist dem Handy ja zu warm? Also weiter grob Richtung Wendepunkt und abgebogen. Im Schatten dann der Test, nein, auch Kühle hilft nichts.

Also bin ich kurzerhand unterhalb parallel zum Hinweg weitergelaufen, immer schön die Straße links im Blick, von der ich wusste, sie führt zur Kahlen Wart. Noch ein paar Hügelchen bezwungen und immer mal das Handy probiert, es tat sich nichts.
An goldigen Schotttischen Hochlandrindern und einem wirklich schönen und großen Rastplatz vorbei und mit stetig wachsender Panik bin ich weiter gewandert und hatte nicht mal mehr Augen für den Weitblick neben mir.

Zum Glück stimmte die Richtung wirklich und der Weg führt zurück zur Kahlen Wart bzw zur Straße dorthin. Am Ende ist man sogar für einige Meter direkt an der Straße unterwegs, was wenig schön ist. Diesen Teil der Wanderung solltet ihr euch etwas umbauen, meine Route war auch anders geplant gewesen. Folgt ihr dem unten verlinkten Track wandert ihr geraume Zeit einfach nur geradeaus und am Schluss halt kurz an der Straße.

Wie geschrieben, die zweite Hälfte dieser Wanderung lässt sich bestimmt attraktiver gestalten, wenn man sich etwas mit der Gegend befasst. Dazu würde ich auch raten, meine Paiktour muss niemand nachwandern. Die erste Hälfte dagegen bietet mit schönen Ausblicken, der Freilichtbühne und dem Wartturm so einige Highlights. Die Anstiege halten sich im Rahmen, lediglich zum Turm gilt es ein paar steile Meter zu bewältigen.

Informationen (Stand 04 / 2024)

Name: Kahle Wart & Wartturm – Die Tour als mich mein Handy verließ (GPX)
Start– / Zielpunkt: Wanderparkplatz Kahle Wart
Länge: ca. 9,6 km
Wanderwege, kurzer Pfadabschnitt

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