Diese Tour zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal bei Porta Westfalica ist hier in der Region ein echter Klassiker. Genau deshalb hätte es normalerweise wohl noch sehr lange gedauert, bis sie hier auf dem Blog gelandet wäre. Ich bin nämlich allgemein kein Fan von Ausflugszielen, die ich schon seit Kindesbeinen an kenne. Doch dann erwischte mich das böse C. Anschließend sollte eine Wanderung her, die nicht zu lang sein durfte und erst recht nicht zu steil. Da haben sich diese etwa 5 km einfach angeboten.
Gestartet bin ich am kostenpflichtigen Parkplatz, der fast unmittelbar am Denkmal liegt. Aber nur deshalb, weil ich nicht den Berg herauflaufen wollte. Und es auch nicht geschafft hätte. Unterhalb vom Denkmal gibt es auch kostenfreie Waldparkplätze.
Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Denkmal. Immer wenn ich dort bin, denke ich, ich tu dem Denkmal irgendwie Unrecht. Es ist nämlich wirklich schön und mit seinen rund 88 m Höhe durchaus beeindruckend. Außerdem ist die Aussicht von der „Terrasse“ unterhalb traumhaft. Mir hat es speziell die Weser(landschaft) angetan und der Blick zum Funkturm auf dem Jakobsberg gegenüber. Das Denkmal kostet übrigens keinen Eintritt und man kann über Treppen bis zum Sockel vom Wilhelm hinaufsteigen.
Hat man das Denkmal und den Ausblick ausgiebig bestaunt, führt die Route hinter dem Denkmal auf dem Wittekindsweg weiter. Dabei geht es moderat bergauf auf einem recht breiten Wanderweg, der sich gut gehen lässt. Die komplette Strecke ist so gut besucht, dass man kein einziges Mal einen Trampelpfad unter den Schuheh hat. Wer darauf hofft, der sollte sich eine andere Runde suchen. Mir kam es an diesem Tag so sehr entgegen.
Wenig später am Moltketurm angekommen sieht es mit der Aussicht nicht mehr so berühmt aus. Vom Fuß des Turms aus schaut man durch Bäume in die Landschaft, 77 Stufen höher ebenfalls. Dafür hat man die kleine Aussichtsplattform aber selbst an solchen Sonnentagen mitunter für sich alleine. Das ist auch viel wert! Der Turm wurde 1828 / 1829 errichtet und hieß damals noch Aussichtsturm „Wittekindsstein„. Zu Ehren eines gewissen Herrn Generalfeldmarschalls von Moltke wurde er 1906 dann umbenannt.
An der Wittekindsburg wird es mit dem Ausblick wieder sehr viel besser. Dort befindet sich auch eine Absprungschanze für Drachenflieger. Das Hotel / Restaurant Wittekindsburg war bei meinem Besuch geschlossen und wirkte verlassen. Ich habe mich nicht im Detail eingelesen, aber seit 2022 (wenn nicht noch früher) gibt es wohl Probleme zwischen den Betreibern (?) und einigen Ämtern. Dabei scheint es um ein Wasserbecken zu gehen, das dort oben errichtet werden sollte, aber auch um baulich sicherheitsrelevante Themen. Auf jeden Fall wäre es schade um das wunderschöne Fachwerkhaus in traumhafter Höhe und Lage, wenn es geschlossen bliebe.
Auf dieser ersten Häfte der Runde gibt es einem Menge zu entdecken. Darunter auch die Margaretenklus, eine kleine Kapelle. Sie ist sehr lauschig gelegen auf dem Berg, umgeben von Bäumen und Sträuchern. Eine Bank gibt es dort auch. Ein idealer Rastplatz also, wenn man auf der Tour einen ruhigen Platz sucht. Anschließend kehrt die Strecke auf den Wittekindsweg zurück und führt weiter zur Kreuzkirche.
Hier wurde von Archäologen in den Jahren 1996 / 97 das Fundament einer Kirche ausgegraben. Darin bfinden sich insgesamt fünf Gräber. Das einer Frau und die von vier Kindern. Seit 2003 gibt es den gläsernen Pavillon um die Ausgrabungsstätte zu schützen. Man kann eine Treppe hinaufsteigen und auf einem Gerüst einmal um den Pavillon herumgehen und hineinschauen. Zugänglich ist das Areal nicht. Eventuell zu bestimmten Zeiten / Gelegenheiten, aber allgemein nicht. Und sind wir mal ehrlich, das ist auch besser so.
Die Kreuzkirche ist quasi die Wendemarke dieser kleinen Wanderung. Auch mit den Sehenswürdigkeiten ist es auf dem Rückweg vorbei. Dafür ist man weiterhin auf einem sehr bequemen Weg im Wald unterwegs, der im weiteren Verlauf auf den Burgweg mündet. Diesem folgt man eine Weile, ehe man parallel dazu weiterläuft.
Kurz bevor man wieder am Parkplatz ankommt, kommt man nochmal an der Wittekindsburg vorbei. Irgendwie traurig, wie das Gasthausschild da hängt und davon zeugt, dass die Wittekindsburg mal ein beliebtes und gut besuchtes Ausflugslokal war. Soweit ich gelesen habe, wurden die Räumlichkeiten noch umfangreich renoviert, ehe der oben erwähnte Ärger losging. Wollen wir hoffen, dass die Wittekindsburg sich wieder erholt.
Die Runde ist sehr kurz, man kann nahe des Denkmals deutlich größere Runden drehen oder eine Streckenwanderung machen. Dann müsste man diese hier halt erweitern. Aber für ihre Länge bzw Kürze gibt es speziell auf der ersten Hälfte sehr viel zu entdecken. Von mehreren Punkten aus hat man dazu noch einen grandiosen Blick hinunter auf die Weser und auch hinüber zum Jakobsberg, Die Anstiege sind absolut moderat und die Wege durchgängig bequem.
Informationen (Stand 02 / 2023)
Name: Dem Willem sein Weserblick (GPX)
Start- / Zielpunkt: Parkplatz Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Porta Westfalica
Länge: ca. 5 km
Durchgängig bequeme Wanderwege