Was so ein richtiger Wander- und Reiseblogger ist, der unternimmt nur Wanderungen, Reisen und Städtetrips, die genauso zurechtgeplant sind, dass nachher im Artikel massig Informationen zu finden sind, es dazu noch eine ganze Reihe Tipps gibt und dabei möglichst alle Themen abgedeckt sind. Kultur, Freizeit, Einkehrmöglichkeiten, Shopping und am besten noch mindestens ein super geheimer Geheimtipp.
Wenn ihr so etwas von diesem Artikel erwartet, muss ich euch leider enttäuschen.
Wir haben einen Tagesausflug nach Würzburg unternommen und uns treiben lassen.
Dabei haben wir bestimmt von allen Themen etwas „mitgenommen“, ausgerichtet war der Trip darauf jedoch nicht.
Aber vielleicht habt ihr ja auch mal Lust auf eine solche Stadtsreunertour in Würzburg. Dann seid ihr hier richtig!
Wir sind mit dem Zug gefahren, was prima funktioniert. Vom Bahnhof aus ist es nur ein kleiner Spaziergang bis zum Mainufer.
Das ist ein guter Start in den Besuch. Man kann gemütlich die Promenade entlangschlendern und hat dabei schon gleich drei Würzburger Sehenswürdigkeiten direkt vor der Nase: die Alte Mainbrücke, die Festung Marienburg und den Alten Kranen.
Alter Kranen
…ist ein ehemaliger Hafenkran aus dem Jahre 1773. Das Besondere daran ist zweifellos der Doppelausleger, der ihm sein markantes Aussehen verleiht. 73 Jahre lang war der Kranen im Dienst und half den Binnenschiffern dabei, ihre Schiffe zu entladen. Die Mechanik im Inneren des Krans ist nicht nur im Original erhalten, sondern nachwievor auch voll funktionsfähig. Außerdem misst der Kran den Mainpegel von Würzburg. Eine Pegellatte und Hochwassermarken zeugen davon. Heute ist der Alte Kranen gerade bei schönem Wetter ein beliebter Treffpunkt.
Alte Mainbrücke
…führte bis zum Jahre 1886 als einzige Brücke Würzburgs über den Main. Sie ist 185 m lang und hat ganze acht Bögen. Zu Fuß oder mit dem Rad kann man die Brücke überqueren, wobei sofort die 12 Steinfiguren auffallen. Sie alle stellen Heilige dar. Leider kann ich hier kein Foto auf der Brücke zeigen, denn es war dort an diesem Tag rappelvoll. Ich befürchte, es gibt kaum einen Tag, an dem das anders sein wird. Auf der Brücke trifft man sich, man flaniert darüber und zwar äußerst gerne und oft mit einem Glas oder einer Flasche Wein. Außerdem ist die Brücke die Verbindung zur Festung Marienberg.
Auf der Brücke ist etwas Seltsames passiert: ich hatte zum ersten Mal auf dieser Städtetour das Gefühl, diesen bzw einen sehr ähnlichen Ort bereits besucht zu haben. Nämlich Prag und die Karlsbrücke dort. Es sollte nicht der einzige Moment bleiben, in dem ich mich in Würzburg an Prag erinnert gefühlt habe.
Festung Marienberg
…wurde im Jahre 1201 als Burg gegründet. Es gibt aber Belege dafür, dass an dieser Stelle bereits zu Zeiten der Kelten um 1000 v.Chr. eine Burg stand. Rund 400 Jahre nach Gründung der Burg wurde sie zum Renaissanceschloss umgebaut und nochmal ein paar Jährchen später dann im Stil des Barocks ausgebaut. Man kann die Festung Marienberg besichtigen, zB eine Führung mitmachen. Man kann sich aber zumindest draußen auch ohne Führung gut ausgiebig umschauen. Der Ausblick von der ca. 100 m über dem Main gelegenen Festung auf die Stadt ist ein Traum. Außerdem sind die Gärten vor allem im Sommer sehr zu empfehlen!
Auch ein Museum gibt es hier: Das „Museum für Franken“.
Beim Ausblick auf Würzburg war es plötzlich wieder da, dieses seltsame Prag-Gefühl. Und wenn ich mir dieses alte Foto aus Prag anschaue, mit dem Blick auf die Moldau, die Karlsbrücke und die Stadt, dann ist es auch jetzt wieder so.
Plant für die Festung Marienberg auf jeden Fall viel Zeit ein! Wir haben uns recht lange dort herumgetrieben. Von der Alten Mainbrücke aus ist man zu Fuß über Treppen und steile Wege innerhalb von etwa 20 Minuten auf der Festung angekommen. Das ist ein wenig anstrengend, hält sich aber im Rahmen. Man kann auf dem Weg hinauf an vielen Stellen eine kurze Pause einlegen, dabei gibt es an warmen Tagen auch mehrere Schattenplätze. Die bequemere Variante führt durch den Weinberg hinauf, sie ist mit ca. 40 Minuten Gehzeit angegeben. Wir haben uns für den Aufstieg über die Treppen entschieden.
Würzburgs Kirchen
Wie auf dem Foto mit dem Blick hinunter auf die Stadt zu erkennen ist, gibt es in Würzburg gleich mehrere Kirchen.
An sich habe ich mit Kirche, Glaube, Religion usw gar nichts am Hut, aber wenn ich irgendwo bin, wo ich noch nicht war, dann schaue ich mir doch jedes Mal mindestens eine Kirche an. Das ist über die Jahre sowas wie eine „Tradition“ auf Reisen geworden.
Würzburg hat natürlich den St.-Kilians-Dom, aber auch die anderen Kirchen lohnen einen Blick hinein.
Shopping in Würzburg
…funktioniert ganz wunderbar, ich spreche da aus Erfahrung.
Die Innenstadt ist wirklich schön und lädt zum Schlüren und Shoppen ein. Es gibt große Geschäfte, aber auch kleinere interessante Läden. Natürlich sind die bekannten Ketten vertreten, man kann aber auch weniger populäre, aber genauso lohnende Shops entdecken. Die Fußgängerzone ist weitläufig und es braucht seine Zeit, bis man alles dort gesehen hat. Oder zumindest meint, alles gesehen zu haben. Und wenn man mal eine Pause vom Einkaufen braucht, dann findet man leicht eine Esidiele oder ein Café. Wem ein hübscher Springbrunnen genug Erholung und (im Sommer) Abkühlung ist, der findet ebenfalls so manch nettes Plätzchen vor.
Du bist auf der Suche nach Tipps für einen Kurztrip nach München? Dann schau dir doch mal meinen Artikel 4 Tage München – Servus! an!
Informationen (Stand 06 / 2023)
Stadt Würzburg