Der „Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig“ stand schon vor dem Urlaub als fest eingeplant auf der Liste.
Bei den Traumpfaden handelt es sich um insgesamt 27 Wanderwege in der Eifel, an der Mosel und am Rhein. Der längste Traumpfad ist rund 18 km lang, der kürzeste gerade mal etwa 6 km. In Sachen Schwierigkeit ist von leichten bis schweren Touren alles mit dabei.
Weiterhin gibt es 14 Traumpfädchen. In der Länge schwanken sie zwischen 3 km und 7 km und sind mit leichter bis mittlerer Schwierigkeit eher Spazierrunden.
Der „Höhlen- und Schluchtensteig“ gehört mit seinen etwa 12 km und der mittleren Schwierigkeit also im Mittelfeld der Traumpfade.
Bitte beachten: wir sind die Runde andersherum gelaufen als auf der Seite der Traumpfade beschrieben.
Startpunkt ist der Wanderparkplatz Bergwege, den auch google maps kennt. Viele Autos finden dort aber nicht Platz!
Ab Andernach gibt es laut der Traumpfade Homepage auch eine Verbindung mit dem Bus 310 zum Startpunkt. Ich meine mich auch daran zu erinnern, finde aber leider auf maps keine solche Bushaltestelle. Also schaut in diesem Falle selber nochmal nach.
Statt der Bushaltestelle ist in maps nahe des Parkplatzes der Aussichtspunkt Siebengebirgsblick vermerkt. Daran sind wir kurzerhand vobeigelaufen, weil es früh morgns noch so diesig war, dass man das Siebengebirge nicht erblicken konnte. Schade, aber nicht zu ändern. Auf einem breiten und befestigten Weg führt die Route wenig später in den Wald und schon gleich zu Anfang kündigt ein Wegweiser die Wolfsschlucht an. Was für ein Name! Dort sollte es auch einen Wasserfall geben. Das schürt die Erwartungen natürlich ganz ordentlich!
Auf einer grob aus Stein gehauenen Treppe geht es bald danach hinunter in die Schlucht und die vermittelt bereits hier zu Beginn Dschungelflair. Wild, grün, mit Stegen und Brücken und dem Wasserfall. Auf dem Foto oben muss man ihn ein wenig suchen, aber ich denke, nach einer längeren Regenzeit ist bestimmt mehr Wasser darin. Auf einem leicht abenteuerlichen Pfad durchwandert man die Wolfsschlucht und folgt dabei geraume Zeit dem Bach.
An einer Stelle kann man sogar ganz hinunter in die Schlucht. Viele Wanderer haben so etwas ähnliches wie eine Treppe ausgetreten. Die ist allerdings mächtig steil, besteht nur aus Steinen und Wurzeln und ist dementsprechend rutschig bei feuchtem Wetter. Also aufgepasst an dieser Stelle! Und wenn ihr unten seid, dann verhaltet euch respektvoll der Natur gegenüber. Wie dumm muss man sein, seinen Müll in die Natur zu schmeißen? Eine Frage, die wir uns leider auch dort gestellt haben.
Aus derSchlucht heraus hat man einen schönen Waldweg unter den Schuhen und das nächste Highlight lässt nicht lang auf sich warten. Eine kleine Höhle, die natürlich erkundet werden musste. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht, das muss man zugeben. Aber Höhlen findet man so selten, da ist selbst eine solch kleine Höhle etwas ganz Besonderes. Außerdem stimmt sie gut auf die Trasshöhlen ein, denen dieser Traumpfad seinen Namen verdankt.
Ich muss gestehen, ich hatte mit so vielen Höhlen gar nicht gerechnet. Wie gesagt, Höhlen sind echte Raritäten. Jedenfalls in unseren Regionen leider. Bei und in den Trasshöhlen kann man sich geraume Zeit umschauen und beschäftigen. Manche sind eher klein, andere beeindruckend groß und hoch, einige sind wirklich finster, in anderen lassen sich bei Sonne tolle Lichtspiele bewundern. Es ist ein echter Abenteuer, die Höhlen zu durchstreifen und das sollte man daher auskosten.
Die Trasshöhlen verdankt die Region einem Vulkanausbruch vor vielen, vielen Jahren. Da spie der Laacher-See-Vulkan reichlich vulkanisches Material aus und alles, was davon den Weg zurück auf die Erde fand, das floss durch die umliegenden Täler. Dort verhärtetet es sich mit der Zeit zum „Trass“ genannten Gestein. Da sich dieses Gestein gut zum Bau von zB Deichen und Hafenanlagen eignete, wurde es schnell interessant für die Menschen. Die bauten den Trass ab, höhlten den Stein damit aus und deshalb können wir heute durch die Höhlen streifen.
Bis zu den Trasshöhlen ist der Traumpfad wunderbar flach und bequem zu laufen. Anschließend holt die bis dahin so entspannte Tour die Keule heraus! Es geht auf Treppen aufwärts durch den Wald. Und zwar lange! Sonst zähle ich Stufen oft und gerne, hier saß in meinem Kopf schnell nur noch der Gedanke, dass ich es niemals bis oben schaffen würde. Bergauf und ich, wir werden niemals Freunde werden!
Natürlich habe ich es schimpfend und keuchend doch bis oben geschafft, wo ein großartiger Aussichtspunk für die Schinderei entschädigt. Passenderweise steht eine Bank zum Ausruhen bereit. Von hier oben aus schaut man weit ins Land und hinunter ins Brohltal. Es ist der ideale Platz für eine ausgedehnte Rast und mit etwas Glück hat man ihn sogar für sich alleine.
Die Route verläuft weiter noch lange im Wald und punktet mit weiteren Stegen und einigen (Schutz)hütten. Auch an einem Vereinsheim kommt man vorbei und gelangt schließlich ins idyllische Pöntertal. Eine rustikale und coole Holzbrücke mit Tor führt über den Pönterbach. Auch dort kann man auf einer Bank eine kleine Rast einlegen.
Vorbei an der Pöntermühle und der Krayermühle verlässt man den Wald schließlich und läuft zwischen Feldern und Wiesen hindurch. Die hügelige Landschaft ringsum verleitet schnell zu dem einen oder anderen Stopp um die Aussicht zu genießen. Gegen Ende geht es dann noch einmal leicht bergauf, ehe man den Parkplatz Bergwege wieder erreicht. Dort gibt es noch die Reste einer Schuhputzgelegenheit, aber wie so oft: das nötige Zubehör, das es sicher auch mal gab, ist weg. Auch da die Frage: warum macht man sowas?
Der „Traumpfad Schluchten- und Höhlensteig“ hat Lust auf weitere Traumpfad-Touren gemacht. Highlights sind natürlich die Wolfsschlucht und die Trasshöhlen, für die man sich unbedingt Zeit nehmen sollte. Die Wege und auch die Landschaft sind durchweg abwechslungsreich und außer einem argen Anstieg kann man die Tour ganz entspannt angehen und genießen.
Du magst Felsen und Höhlen auf deinen Wanderungen? Dann rate ich zu einer Tour im Ith in Niedersachen! Schau dir gerne meine „Adam & Eva und die Teufelsküche“- Runde dort an.
Informationen (Stand 09 / 2023)
Name: Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bahnhof Bad Münster am Stein
Länge: ca. 7,5 km
Wander- und Wiesenwege, aber auch asphaltierte Abschnitte
Traumpfade