Lippischer und Preußischer Velmerstot bei Horn

Der (oder auch die) Velmerstot ist der höchste Berg des Eggegebirges. Im Norden erhebt sich die Kuppe Lippischer Velmerstot, im Süden gilt es die Kuppe Preußischer Velmerstot zu bezwingen. Nicht weit entfernt befindet sich das bekannte Silberbachtal, in dem ich vergangenen Winter bereits eine Tour unternommen habe. Ihr findet sie hier.

Allgemein bin ich nicht so angetan von Wanderungen im nahen bis mittleren Umfeld meines Zuhauses. Ich wusste aber immer, dass eine Velmerstot-Runde irgendwann anstehen würde, denn die Gegend ist hier duchaus sehr bekannt. Als großer Fan von Türmen aller Art lockte außerdem der Eggeturm auf dem Preußischen Velmerstot. Allerdings wollte ich beide Kuppen in einer Tour “erledigen”, was die Planung relativ schwer machte.

Aber Dank eines anderen Nutzers auf komoot ist es schließlich doch gelungen. Hier und da ein wenig an dessen Route gezupft und dann stand diese rund 11 km lange Wanderung endlich fest. Los geht es am Wanderparkplatz Hermannsweg, der zwar groß, bei gutem Wetter aber auch schnell voll ist.

Von dort geht es fast direkt stramm bergauf auf den Knickenhagen. Dort oben kann man Blaubeeren in Massen finden und pflücken, wenn man rechtzeitig kommt. Wir waren offensichtlich zu spät dran. Bis auf einige verschrumpelte trockene Beeren gab es nichts mehr zu holen. Dafür findet man einige schöne Rast- und Pausenplätze mit Bänken und den beliebten Wellenliegen. Was einem bei dieser Wanderung von Anfang an klar sein muss: alleine wird man dort so gut wie nie unterwegs sein. Wer einsame Touren mag (so wie ich eigentlich auch), der muss sich anderweitig umschauen.

Als nächstes geht es wieder hinunter zum Parkplatz und dort schlägt die Route eine neue Richtung ein. Nun geht es geradewegs in Richtung Silberbachtal mit dem Lokal Silbermühle. Das Silberbachtal ist leider nicht mehr so wunderschön wie noch vor einigen Jahren, Kahlschlag & Co. sei Dank, bei schönem Wetter aber auf jeden Fall schöner als bei meiner Wintertour dort.

Mir gefällt im Silberbachtal der Bach tatsächlich am besten. Der Bach war sogar bei Schnee und Eis wunderschön, in der Sonne und ganz in Grün ist er es erst recht. Seinen Namen verdankt der Silberbach einigen kleineren Silberfunden vor mehreren Jahrhunderten. Es ist schon eine eigenartige Vorstellungen, dass man hier bei uns in der Region mal Silber finden konnte. Genießt die Idylle am Bach ausgiebig! Man kann an einigen Stellen direkt bis ans Ufer. Anschließend steht nämlich der nächste stramme Aufstieg auf dem Plan.

Dieser Abschnitt der Runde lässt einen glauben, man sei plötzlich irgendwo im Gebirge gelandet. Ein steiler, wurzeliger und gerölliger Weg von stattlicher Länge. Schmal ist er auch. Kommt einem hier jemand entgegen, kann es eng werden. Schaut am besten ab und zu zurück, denn je höher man kommt, desto besser wird natürlich der Ausblick. Das tröstet ein wenig über die Anstrengung hinweg und man kann zwischendurch eine kleine Pause einlegen.

Gegen Ende des Weges kommt der Eggeturm in Sicht. Dort gibt es Bänke zum Ausruhen, was wir erstmal ausgiebig genutzt haben. Erst danach haben wir den Turm erklommen, der stolze 17 m hoch und aus Holz ist. Der Ausblick von der Aussichtsplattform ist genial! Aktuell ist der Turm leider gesperrt, weil es im November 2023 dort gebrannt hat. Es soll Brandstiftung gewesen sein. Schade um diesen wirklich tollen Aussichtsturm. Ich hoffe, er wird wieder hergerichtet.

Die Route führt in einem Bogen vom Egeeturm weg hin zu einer hübschen kleinen Schutzhütte mit einem noch viel cooleren Wegweiser direkt davor. Es war einfach unmöglich, dort nicht nochmal eine kleine Rast einzulegen. Auf dem Weg hoch zum Lippischen Velmerstot gilt es den nächsten Schwung Höhenmeter zu bewältigen. Es ist zwar nur ein guter Kilometer, doch der hat es in sich! Da ist ein Päuschen mehr vorab gar nicht so verkehrt.

Auf dem Lippischen Velmerstot war wortwörtlich der Teufel los! Warum, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Es gibt so gut wie gar keinen Ausblick, keinen Turm oder etwas Ähnliches und auch keine Bänke. Immerhin kann man auf den Felsen ein wenig herumkraxeln und die Route führt euch zu einem schönen und vor allem ruhigen Plättzchen, um wortwörtlich die Beine baumeln zu lassen. Aber bitte mit größter Vorsicht, denn es geht dort tief runter.

Vorsicht ist auch auf dem Weg hinunter von der Höhe angebracht, denn der Weg ist ganz schön steil! Dafür führt er a einigen Rastplätzen mit Tischen, Bänken und Wellenliegen vorbei. Man gelangt schließlich wieder zum Restaurant Silbermühle, ehe es auf dem gleichen Weg zum Parkplatz zurückgeht, auf deman zu Beginn der Wanderung hergekommen ist. Dieser gerade Abschnitt hat nochmal einige Buckel zu bieten. Versprochen, es sind die letzten Höhenmeter der Runde

Wer beide Kuppen des Velmerstots in einem Rutsch erobern möchte, dem steht eine sportliche Tour bevor mit unerwartet vielen und argen Anstiegen und teils gebirgigen Wegen. Ich hätte an dieser Stelle gerne geschrieben, dass der Eggeturm absolut sehenswert ist, es wird aber wohl noch etwas dauern bis es wieder so ist. So bleiben als Highlights aber immer noch die Felsen am Lippischen Velmerstot, der Silberbach und das riesige Blaubeerpflückgebiet. Vielleicht also eine Runde, die sich vor allem zur Blaubeerernte lohnt,

Informationen (Stand 09 / 2023)

Name: Lippischer und Preußischer Velmerstot bei Horn – 2 auf einen Streich (GPX)
Start– / Zielpunkt: Wanderparkplatz Hermannsweg
Länge: ca. 11 km
Wanderwege, Aufstiege teils steinig und geröllig

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