Heute geht es weiter damit, den Rucksack um ein paar Gramm zu erleichtern.
Dieses Mal widmen wir uns der Hängematte, dem letzten „großen“ Gegenstand in meinem Sammelsurium.
Ich kann mir vorstellen, dass mancher mit einem anderen Gegenstand gerechnet hat, einem Zelt nämlich, allerdings besitze ich (noch) kein Zelt.
Wie immer an dieser Stelle die Erinnerung: Ultraleicht ist -Stand jetzt- nicht mein Ziel! Es geht bei der Mission darum, Gewicht beim Rucksack und seinem Inhalt einzusparen um das Tragen für mich einfacher zu machen.
Hier habe ich bereits erläutert, wieso ich uA bei der Isomatte wenig bis gar nicht auf das Gewicht achte.
Genau wie beim Schlafsack und der Isomatte geht es mir bei der Hängematte vor allem um das Packmaß.
Und wie sich im Vergleich mit einer günstigen Hängematte herausgestellt hat, auch um gewisse praktische Details.
Eine Frage des Geschmacks – Warum Hängematte statt Zelt?
Ich habe bestimmt schon erwähnt, dass ich Zelten skeptisch gegenüberstehe. Durch verschiedene Festivalbesuche habe ich nicht eine einzige positive Erinnerung an Übernachtungen im Zelt. Und auch wenn meine bisherigen Zeltübernachtungen abseits von Festivals damit überhaupt nicht vergleichbar sind (zum Glück), bin ich eher für Hängemattenübernachtungen zu haben. Ich finde eine Hängematte unfassbar gemütlich und mag es, dass man nach oben rauschauen kann (sofern kein Tarp darüber gespannt ist). Außerdem ist Kondenswasser kein Thema. Ich mag Feuchtigkeit nicht, egal welcher Art.
Natürlich hat eine Hängematte ihre Nachteile. Der wesentliche Nachteil ist, dass man ohne Tarp keinen Schutz vor Regen hat. Nervig finde ich es, in der Hängematte in den Schlafsack zu kommen. Es ist jedes Mal ein Kampf. Falls jemand den ultimativen Tipp hat, gerne zu mir damit!
Augen auf beim Kauf! – Worauf sollte man achten?
Um bequem in einer Hängematte zu schlafen, sollte sie vor allem ausreichend groß sein. Meine beiden Hängematten haben jeweils eine Breite von 140 cm, also deutlich über der Breite eines normalen Einzelbettes. Es gibt noch breitere Hängematten, was ebenfalls kein Problem ist. Idealerweise liegt man diagonal in der Hängematte, da braucht es eine ordentliche Breite. Die Hängematte sollte außerdem deutlich länger sein als ihr groß seid. Behaltet außerdem die Belastbarkeit im Auge, auch wenn ich mich immer wieder frage, was man alles mit in die Hängematte nehmen soll um 200 oder 300 kg zu erreichen. Praktisch ist ein Einschubfach für die Isomatte, weil diese dann nicht so sehr verrutschen kann. Wichtig finde ich außerdem ein Moskitonetz, sonst kriegt man in der entsprechenden Jahreszeit kein Auge zu.Vom Material her hat sich bei mir Nylon bewährt.
Bühne frei! – Die Kandidaten
Auf dem Foto oben seht ihr die drei Hängematten, die hier aktuell im Einsatz sind / waren.
Die Hängematte ganz links gehört Maik und ist als Vergleich mit dabei.
Die angegebenen Gewichte, sind die Kaufgewichte. Soviel wiegt die Hängematte, wenn ihr sie kauft mit allem enthaltenen Zubehör.
vlnr
Amazonas Moskito Traveller Thermo XXL
Liegefläche 305 x 160 cm
Packmaß (nachgemessen) ca 28 x 12 cm
Lieferumfang – Hängematte, integriertes Moskitonetz, Ridgeline, 2 Spreizstäbe, 2 Abtropfschnüre
799 g
€ 115,99 auf amazonas-ultra-light.com
Amazonas Moskito Traveller Thermo
Liegefläche 275 x 140 cm
Packmaß (nachgemessen) ca 25 x 10 cm
Lieferumfang – Hängematte, integriertes Moskitonetz, Ridgeline, 2 Spreizstäbe, 2 Abtropfschnüre
660 g
€ 97,90 auf amazonas-ultra-light.com
Soontrans Hängematte
Liegefläche 290 x 140 cm
Packmaß (nachgemessen) ca 22 x 13
1113 g
Lieferumfang – Hängematte, integriertes Moskitonetz, 2 Bodenanker, 2 Karabiner, 2 Baumgurte, 2 x 3 m Seil, 180 cm elastisches Seil
Preis leider nicht mehr zu ermitteln
Erbsenzählerei, ABER…- Gewicht vs Details
Im Grunde ist es in Sachen Gewicht Erbsenzählerei zwischen der Amazonas Hängematte und der von Soontrans. Ohne jegliches Zubehör liegen zwischen den Hängematten magere 10 g.
Ein Vorteil der Soontrans Hängematte ist, dass sie das komplette Zubehör bereits mitbringt, die Hängematte von Amazonas bringt weder Bodenanker, noch Karabiner oder Baumgurte mit. Ich nutze für sie also das Zubehör der Soontrans. Das ist allerdings unnötig schwer (450 g) und ich werde auf jeden Fall die Baumgurte durch eine leichte Alternative ersetzen.
Warum also bin ich von Soontrans auf Amazonas umgestiegen? Erstens, weil sie vom Packmaß her kompakter und formstabiler ist. Zweitens, weil sie zwei Spreizstäbe zum Aufspannen des Moskitonetzes mitbringt. Bei der Soontrans ist nur die Ridgeline dabei und die „Seitenwände“ vom Moskitonetz hängen nach innen und mir fast ins Gesicht. Drittens wegen des Einschubfachs für die Isomatte. Komplett rutschsicher ist sie darin zwar auch nicht, aber deutlich weniger als in der Hängematte liegend.
Im Vergleich – Soontrans & Amazonas
Insgesamt kann ich über die Soontrans Hängematte nichts Schlechtes sagen. Sie bringt alles an nötigen Zubehör mit, sodass man direkt losziehen kann zur ersten Übernachtung. Einzig die Problematik mit dem Moskitonetz stört. Außerdem kann man die Hängematte in dem labberigen Beutel mit dem Zugband nicht gut komprimieren. Das macht die Amazonas Hängematte viel besser.
Sie punktet mit den Spreizstäben für das Moskitonetz, dem Einschubfach für die Isomatte und dem kompakten Packmaß.
Geschlafen habe ich in beiden Hängematten wie ein Dachs, tief und fest und gut.
Mit 140 cm Breite sind beide für mich mit meinen 160 cm Größe ausreichend breit.
Der Aufbau ähnelt sich und dauert etwa gleich lang.
Ein gut gemeinter Rat zum Schluss
Wenn ihr mit einer Hängematte rausgeht, dann nehmt für den Fall der Fälle ein Tarp mit.
Aus leidiger Erfahrung kann ich sagen, dass selbst 5% Regenwahrscheinlichkeit im Juli eine mittlere Katastrophe anrichten können, wenn man keinen Regenschutz dabei hat.
Interessante Auswahl, danke für den Artikel. Dann mal gute Nächte 🙂 Bzgl. der Schlafsack-Thematik, warum nicht ein Quilt? Da kommste auf jeden Fall leichter rein (neben anderen Vorteilen). Und mit einem Tarp aus xfoil (keine 20 € wenn selbstgemacht) kannst du den Sternenhimmel immer genießen. LG