Mission leichterer Rucksack – Der Schlafsack

Im letzten Artikel dieser Reihe habe ich euch meinen leichteren Rucksack gezeigt und erklärt, warum es genau dieser geworden ist.
Außerdem gab es einen Vergleich zu meinem vorigen Rucksack.
Nun widmen wir uns dem ersten Gegenstand im Rucksack: dem Schlafsack.

Hier habe ich bereits erläutert, wieso ich uA beim Schlafsack wenig bis gar nicht auf das Gewicht achte.
Es geht mir in diesem Falle viel mehr um das Packmaß.
Da ich bisher einen Schlafack genutzt habe, den mir mein Freund geliehen hat, hatte ich bereits eine Orientierung was die Temperaturen und Maße anbetrifft.

Temperaturen theoretisch erklärt (Quelle: wikipedia.org)

Komforttemperatur = Temperatur, bei der die durchscnittliche Frau gerade nicht friert und wohlig warm schläft
Komfort Limit = Temperatur, bei der der durchschnittliche Mann noch gerade so ohne zu frieren im Schlafsack schläft
Extrem = Temperatur, bei der es für die durchschnittliche Frau nur noch ums Überleben geht

durchschnittliche Frau: 1,60 m, 60 kg, 25 Jahre
durchschnittlicher Mann: 1,73, 70 kg, 25 Jahre

Frostbeule

Ich bin eine echte Frostbeule. Wenn sich andere bei 30 Grad über Schatten freuen, dann bin ich die Person, die dort irgendwann sagt, dass sie es frisch findet. Ich friere den Großteil des Jahres und Frieren macht mich schnell sauer. Das ist für niemanden schön. Weder für mich, noch für die Menschen um mich herum. Kälte ist mein Endgegner. Darum war von vorne herein klar, beim Schlafsack mache ich keine bzw nur wenige Kompromisse und / oder Abstriche. Wenn ich friere, verdirbt das unter Umständen allen Beteiligten den Spass.
Dass ich mir mit anderen Utensilien behelfe (im Schlfasack zB zusätzliche Kleidung anziehe), das kommt für mich ebenfalls nicht infrage. Eine lange Schlafhose, ein kurz- oder langärmeliges T-Shirt, Socken und eventuell eine Mütze oder ein Buff müssen reichen. Der Schlafsack muss zusammen mit der Isomatte und Zelt oder Hängematte dafür sorgen, dass mir nicht kalt ist.

Eine schwierige Suche

Wie schon beim Rucksack, rate ich dazu, statt Amazon lieber Google für die Suche nach einem passenden Schlafsack zu nutzen. Bei Amazon behauptet gefühlt jeder Hersteller, dass seine Schlafsäcke für die Wüste und die Arktis gleichermaßen geeignet sind, dabei kaum etwas wiegen und natürlich handlch und gut zu transportieren sind. Jeder bietet quasi die eierlegende Wollmilchsau in Sachen Schlafsack an.
Utopische Spannen bei den Temperaturen inklusive.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, auf Amazon zig Angebote genau zu prüfen was die Temperaturen, Gewichte etc anbetrifft und habe mich bei namhaften Herstellern umgeschaut. Bitte nicht falsch verstehen: es muss kein Markenschlafsack sein! Wo auch immer ihr einen Schlafsack findet, der für euch von den Temperaturen, den Maßen und dem Gewicht passt, dann schlagt zu!

Der VAUDE Sioux in der Hängematte

Die Entscheidung

Bei meiner Suche bin ich schließlich bei VAUDE gelandet. Eine sehr bekannte Marke mit einem breiten Sortiment auch bei Schlafsäcken. Meine Auswahl bezüglich der Temperaturen schränkte das Feld aber sofort ein. Außerdem bin ich nicht Dagobert Duck. Alleine dadurch waren andere namhafte Hersteller sowieso aus dem Rennen. Preislich gibt es nach oben kaum eine Grenze.

Geworden ist es schließlich der VAUDE Sioux II S, der bei VAUDE aktuell € 110,00 kostet.
Ich habe ihn in einem anderen Onlineshop für € 80,95 bekommen, also schaut euch ruhig nochmal um, wenn ihr eure Wahl bereits getroffen habt. Das kann sich lohnen! Vielleicht war meiner nicht so teuer, weil Dunkelblau nicht gerade die Outdoorfarbe ist.
Ich hätte ihn lieber in Grün gehabt, aber für mich sind € 30,00 ein Argument um bei der Farbe Abstriche zu machen.

Gewichtsvergleich

Im Vergleich

Auf dem Foto seht ihr links den Schlafsack, den mir mein Freund bisher geliehen hat. Es ist der Vango Nightstar 250. Er wiegt ca 1650 g und hat rucksacktauglich komprimiert die Maße L 40 cm, Durchmesser 22 cm. Seine Komforttemperatur liegt bei +2°C und das Komfort Limit bei 0°C. Der Sioux bringt unter gleichen Bedingungen ca 1260 g auf die Waage und misst etwa L 36 cm, Durchmesser 20 cm. Beide sind noch stärker komprimierbar. Die Temperaturwerte des Sioux liegen bei Komfort +5°C und Limit 0°C:
Der Unterschied bei den Maßen und dem Gewicht dürfte vor allem daher rühren, dass der Nightstar größer ist als der Sioux.
Er ist 2,05 m lang und 85 cm breit. Der Sioux ist 2 m lang und 75 cm breit. Es sind beides Kunstfaserschlafsäcke, beide haben einen Wärmekragen und eine einstellbare “Kapuze”.

Maße Sioux vs Nightstar

Bin ich zufrieden?

Kurz und knapp: ja!
Bisher habe ich in dem VAUDE Sioux nicht gefroren, brauchte mich nicht zusätzlich ausstatten und habe sehr gut darin geschlafen. Innen ist er wunderbar weich, was sich richtig kuschelig anfühlt. Laut Hersteller ist er für Frühling bis Herbst geeignet und ich sehe mich derzeit sowieso nicht im Winter draußen schlafen bei meinem Kälteproblem.
Die Ersparnis von 400 g Gewicht und einigen Zentimetern beim Packmaß sind auch nicht zu verachten.
Das Dunkelblau gefällt mir prima.
Ich habe bei Schlafsäcken ein generelles Problem: es ist jedes Mal ein Kampf, im Liegen in den Schlafsack hinein zu kommen. Irgendwie habe ich die iedeale Technik noch nicht gefunden. Das ist aber bei beiden Schlafsäcken der Fall, darum gibt es dafür keinen Minuspunkt.

Quelle: freepik.com

Kurz zum Thema Daune

Es gibt natürlich Daunenschlafsäcke und sie haben ihre Vorzüge. Bei gleichen Werten bei der Temperatur wiegen sie deutlich weniger als Kunstfaserschlafsäcke. Außerdem lassen sie sich noch kleiner komprimieren.
Das glaube ich und an sich wäre das ideal für mich.
Woran ich aber nicht ganz glauben kann ist, wenn von “tierschutzkonformen Daunen” die Rede ist.
Ich möchte wo es nur möglich ist auf Produkte verzichten, für die es Tieren ans Leder oder ans Gefieder geht.
Das muss aber jeder für sich entscheiden und wer mit seinem Dauneschlafsack glücklich ist, für den freue ich mich.

Fazit

Ich bin mit dem VAUDE Sioux II S sehr zufrieden. Bisher hat er mich sehr gut warm gehalten, er ist kuschelig und ich habe prima darin geschlafen. Die Termperaturwerte passen zu meinen Ansprüchen, da ich aktuell nicht vorhabe, im Winter draußen zu schlafen.
Der Schlafsack dürfte komprimiert natürlich gerne noch kleiner sein, dann müsste ich aber an für mich entscheidenden Punkten Abstriche machen und das Risiko ist mir zu groß.


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