Haldenhopping 6 – Knappenhalde & Halde Mathias Stinnes

Es wird immer schwieriger,  Haldenhoppings mit mindestens zwei der großen Halden zusammenzustellen.
Darum mischen bei den neuen Hoppings nun auch kleinere Halden mit.
So auch auf dieser Tour, die von Oberhausen nach Essen führt und dabei die Knappenhalde und die Halde Mathias Stinnes „mitnimmt“.

Startpunkt der ca 18 km langen Wanderung ist die Bahnhaltestelle Oberhausen Feuerwache, das Ziel ist die Bahnhaltestelle Essen Boyer Straße.

Steigt man aus der Bahn und die Treppen hinauf, dann steht man bereits vor der namensgebenden Feuerwache. Von dort aus wandert man zunächst entlang von Straßen, ehe es direkt in den Aufstieg zur Knappenhalde geht. Der Weg ist hier schon weicher und grüner und bald erreicht man einige kleine Aussichtspunkte, von denen aus man hinüberschauen kann zB zum Gasometer Oberhausen. Dort läuft noch bis zum 30.11.2025 die Ausstellung Planet Ozean. Wenn ihr euch einen ersten Eindruck davon verschaffen wollt, dann schaut gerne bei meinem Artikel „Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen vorbei.

Lang ist der Aufstieg auf die Knappenhalde nicht, gerade genau richtig um für die folgenden Kilometer warmzuwerden.
Oben auf der Halde wartet ein kleines Plateau mit einem wirklich hübschen Aussichtsturm. Er ist etwa 15 m hoch und natürlich sind wir die Stufen zur Spitze hinaufgestiegen. Der Ausblick ist nicht übel, der zum Centro und der Halde Haniel im Hintergrund lohnt sich mehr. Zu unserer Überraschung war es auf der Knappenhalde trotz des schönen Wetters angenehm ruhig.
Zurück läuft man zunächst auf dem gleichen Weg wie auf die Halde, zweigt dann aber in einen Park ab.

Mit dem Park bleibt die Strecke schön grün und es gibt sogar einen kleinen Teich. Man kann leider nicht näher an ihn heran als auf dem Foto. Er ist mit einem Tor abgesperrt. Trotzdem ist er einen Blick wert. Der Weg führt schließlich zum Haus Ripshorst. Hier kann man entweder gemütlich eine kleine Rast einlegen oder man schaut sich auf dem Gelände oder in der Ausstellung im Haus Ripshorst um. Das Zentrum informiert über die Region und den Emscher Landschaftspark. Wer noch Tipps für Unternehmungen sucht, der ist hier ebenfalls richtig.

Es mag seltsam klingen, aber auf der Route liegen zwei ehemalige Klärwerke, die umgestaltet wurden. Das erste Klärwerk ist heute der Klärpark Läppkes Mühlenbach. Das ehemalige Klärbecken wurde zu einem Teich umgewandelt mit beeindruckend großen Fischen und der Faulturm dient als Aussichtspunkt. Vom Klärbecken zum Seerosenteich, so titelt ein Infoschild am Gelände. Groß ist das Areal nicht, aber es lohnt, sich dort etwas umzuschauen. Es ist  ein tolle Idee, ein solches Gelände so attraktiv nachzunutzen.

Auf einer Brücke überquert man bald danach den Rhein-Herne-Kanal und wandert geraume Zeit daran entlang. Die ideale Gelegenheit, um Schiffe zu beobachten und zu bewundern. Natürlich ist diese Tour recht asphaltlastig, aber es gibt fast überall ausreichend Ablenkung, sodass es es nicht wirklich anstrengend wird. Wer so wie ich Brücken mag, der kommt auf diesem Abschnitt ebenfalls auf seine Kosten.

Der nächste Stopp ist der Bernepark. Dorthin wollte ich immer schon, wenn auch nicht unbedingt auf einer Wanderung.
Denn im Bernepark gibt es ein ganz besonderes Hotel, nämlich das berneparkhotel. Es bietet fünf Betonröhren, die für eine ungewöhnliche Übernachtung hergerichtet wurden. Ich werde 2025 wohl im dritten Jahr versuchen, einmal eine solche Röhre zu ergattern.Bisher wirkt es leider unmöglich. Sobald es klappt, sage ich Bescheid und natürlich werde ich dann hier berichten.

Einst war das hier die Kläranlage Bernemündung, heute ist es der Bernepark. Also das zweite umgestaltete Klärwerk der Tour. Auch hier gibt es einen Fischteich in einem der Becken, vor allem fällt aber der rund angelegte Garten ins Auge. Gräser, Stauden, Blumen und überall dazwischen hübsche Sitzgelegenheiten.Ideal für einen kleinen Spaziergang abseits der eigentlichen Tour. Es gibt hier auch ein Lokal, falls man sich stärken möchte.

Wir haben von einer Pause im Bernepark abgesehen und stattdessen extrem lauschig direkt an der A42 gerastet. Ich gebe zu, das muss man wollen. Aber andererseits hat man solch eine Gelegenheit nur an Raststätten. Dafür ist es dort dann aber auch ruhiger. Eine Autobahn gehört zu jeder Wanderung im Ruhrgebiet. Dieses Mal sind wir halt mal nicht nur darüber gelaufen, sondern haben an ihr gerastet. Die Baustelle im Vordergrund auf dem Foto oben wird sicher irgendwann weg sein, aber der Spazierweg rechts wird bleben.

Der letzte Abschnitt der Wanderung ist sehr städtisch und stellenweise deutlich von Industrie geprägt. Auch das ist etwas, was für mich zu den Touren im Pott einfach dazugehört. Man ist nun im Anlauf auf die Halde Mathias Stinnes (auch Halde 7). Sie gehört zur Haldenwelt Braucker Alpen und ist die kleinste Halde des Ensembles.  Auch die Mottbruchhalde gehört dazu, die ich auf meinem zweiten Haldenhopping erklommen habe.

Auf schönen Wegen und mitten im Grünen wandert man hinauf auf die Halde, die von einer Stele gekrönt wird. Die Aussicht hält sich in zugewachsenen Grenzen, aber auch dort oben war es an unserem Wandertag herrlich ruhig und einsam.
Der Weg zur S-Bahn verläuft auf gleicher Strecke wie man auf die Halde gelangt ist.

Dieses Haldenhopping ist in fast jeder Hinsicht ein eher kleines Hopping. Weder sind die Halden sonderlich hoch, noch sind es viele Halden. Aber speziell Letzteres wird wir gesagt immer schwieriger. Allerdings bietet die Tour abseits der Halden genug andere Sehenswürdigkeiten und einmal mehr erstaunlich viel Grün so mitten im Pott. Asphalt gibt es aber auch, das bleibt halt nicht aus, und man sollte auch mit Industrie kein Problem haben. Wandern im Ruhrgebiet ist manchmal einfach „wandern special interest“.

Informationen (Stand 09 / 2024)

Name: Haldenhopping zwischen Oberhausen und Essen (GPX)
Länge ca 18 km
Startpunkt S-Bahnhof Oberhausen Feuerwache
Zielpunkt: S-Bahnhof Essen Boyer Straße
Wanderwege, Asphalt

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