Mein Urlaub dieses Jahr führte mich nach Tirol, ins Zillertal. Dort wollte ich hauptsächlich wandern, mich an dem einen oder anderen Berg versuchen und ein paar ganz bestimmte Unternehmungen standen ebenfalls auf dem Plan.
Am ersten Tag hatte ich mir eine Wanderung auf den Zwölferkopf vorgenommen. Der Zwölferkopf liegt nahe der Ortschaft Pertisau am Achensee und ist 1491 m hoch. Er gehört zum Karwendelgebirge und kann wandernd oder per Seilbahn erobert werden.
Die Wanderung ist „nur“ etwa 4,5 km lang und beginnt direkt an der Talstation der Karwendelbahn auf ca. 961 m.
Ein Parkticket für einen Tag kostet auf dem Parkplatz € 6,00. Achtet unbedingt darauf, dass der Automat zwei „Tickets“ ausgibt. Eines gehört hinter die Windschutzscheibe, eines ist ein Gutschein über € 6,00. Den kann man entweder in der Gastronomie auf dem Zwölferkopf einlösen, oder aber auf eine Fahrt mit der Seilbahn! So hat mich die Talfahrt nur noch € 5,00 gekostet!
Steht das Auto, kann die Wanderung starten! Wenn ihr euch fragt, ob ihr wirklich über den Golfplatz laufen müsst, dann seid ihr richtig! Wenig später begrüßt euch auch schon der passende Wegweiser.
1,5 Stunden sind für die Wanderung angegeben, wobei ich immer schon im Vorfeld weiß, dass ich da locker eine halbe Stunde draufrechnen kann…
Der Einstieg in die Strecke über den Golfplatz bleibt für lange Zeit der einzige flache Abschnitt. Gleich hinter dem Wegweiser zweigt der Weg in den Wald ab und wird sofort ordentlich steil. Gefühlt geht es den Großteil in Treppen den Berg hoch. Bei meiner Tour war der Waldboden feucht und die Steine und Wurzeln entsprechend rutschig. Aber auch sonst sollte man die Wanderung nur mit festem Schuhwerk in Angriff nehmen.
Nach rund der Hälfte der Strecke gelangt man auf eine breite Forststraße. Eine solche startet auch unten beim Wegweiser und ich vermute, man kann auch diesem Weg hinauf folgen. Wie weit, kann ich allerdings nicht sagen.
An dieser Stelle kann man auf Baumstümpfen gut eine kleine Rast einlegen und etwas trinken, denn gleich gegenüber gelangt man wieder auf den steilen Wanderweg.
Einen ersten guten Blick auf den Achensee hat man wenig später und der entschädigt auf jeden Fall für den Anstieg.
Bei mir lag der See noch etwas im Morgendunst, aber es war doch schön zu sehen, wie hoch ich es schon geschafft hatte.
Wenn ihr im Wald plötzlich Glockengebimmel hört, Augen auf! Ich habe die Kühe lange nicht gesehen, sondern nur die Glocken gehört. Doch plötzlich standen sie da, und zwar sehr nahe am Weg! Allerdings haben sie sich sichtlich nicht für mich interessiert.
An den Kühen vorbei wird der Weg freundlicherweise etwas flacher und es gibt noch einmal einen tollen Ausblick auf den See hinunter. Außerdem kann man -wenn man aufmerksam lauscht- das Geräusch der Seilbahn hören. Die Stelle, an der man genau unter der Bahn hindurchwandert, hatte ich mir auf der Karte als Start in den Endspurt markiert.
Auf dem Foto sind drei von fünf aneindergekoppelten Gondeln zu sehen. Eine solche Seilbahn hatte ich auch noch nicht gesehen. Ganz schön schnell ist die Bahn auch, und an diesem Tag erfreulich leer.
Tatsächlich dauert es ab hier nicht mehr lange bis man auf dem Gipfel angekommen ist. Als eine Wegkreuzung plötzlich voller Menschen war, während ich zuvor keine Menschenseele getroffen hatte, war klar: bald ist es geschafft! Ein kleiner Plausch, eine letzte kurze Rast und dann sind es nur noch wenige Meter hinauf.
Oben erwartet einen das Alpengasthaus am Zwölferkopf, wo man (wie eingangs erwähnt) den Gutschein vom Parkplatz einlösen kann. Einen kleinen Spielplatz gibt es ebenfalls und natürlich die Station der Seilbahn. Außerdem kann man, wenn gewünscht, den Wandertag von hier aus verlängern. Zur Bärenbadalm beispielsweise oder hinauf zum Bärenkopf. Letzterer hat mich unglaublich gereizt, aber ich weiß, der Aufstieg ist nicht ganz ohne. Das wollte ich am ersten Tag nicht gleich angehen.
Also bin ich im Alpengasthaus eingekehrt. Nichts schmeckt nach einer Wanderung besser als ein kaltes Spezi. Die Brezel war aber auch lecker und das Personal super nett.
Auf der anderen Seite des Gasthauses gibt es einen besonders schönen Aussichtspunkt hinunter zum Achensee. Dort befindet sich auch ein Selfiepoint, der aber nicht im Weg steht und somit nicht stört.
Ich habe den Ausblick ausgiebig genossen, mich umgeschaut und dann mein Ticket für die Bergbahn zurück nach Pertisau hinunter gekauft. Vor Ort kostet die Talfahrt (ohne Gutschein) € 11,00. Auf der in der Infobox verlinkten Seite ist die Talfahrt einen Euro günstiger, wenn man sie online kauft.
Insgesamt ist die Tour auf den Zwölferkopf eine schöne, aber durchaus anstrengende Wanderung überwiegend durch den Wald. Etwa ab der Hälfte gibt es mit tollen Aussichten, der Bergbahn und den Kühen auch etwas zu sehen. Da fällt das Wandern gleich leichter und bis zum Gipfel ist es nun auch nicht mehr weit. Oben lohnt sich eine Einkehr im Gasthaus und vor allem der Aussichtspunkt beim Selfiepoint!
Informationen (Stand 09 / 2021)
Name: Von Pertisau auf den Zwölferkopf
Startpunkt: Talstation Karwendelbahn, Pertisau am Achensee
Länge: ca. 4,5 km
Schwierigkeit laut Beschilderung: mittelschwer
relativ steile Wege durch den Wald, festes Schuhwerk empfehlenswert
weitere Informationen: GPX, Karwendel Bergbahn, Alpengasthaus am Zwölferkopf