Deutsches Märchen- & Wesersagenmuseum Bad Oeynhausen

Auf meiner Suche nach besonderen Museen bin ich auch auf das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum aufmerksam geworden.
Es befindet sich in Bad Oeynhausen, direkt in der Innenstadt, untergebracht in einer großen Jugendstilvilla.
Eröffnet wurde es 1973 und die Dauerausstellung im Erdgeschoss bietet seither einen Einblick in die Welt der Sagen und Märchen.

Parken ist direkt beim Musem nicht möglich. Für einen Besuch an einem Sonntag kann ich das Parkhaus Sültebusch empfehlen. Wenn ich mich richtig erinnere hat das Parken dort pauschal € 1,00 gekostet. Unter der Woche kann das anders sein.
Vom Parkhaus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Museum.
Das Museum ist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, jeweils von 11 – 13 Uhr und von 14 – 18 Uhr.
Erwachsene zahlen € 2,00 Eintritt, für Kinder ist es € 1,00

Im Erdgeschoss des Museums befindet sich die Dauerausstellung zu Märchen und Sagen.Hier kann man Dioramen bestaunen, in denen Märchenszenen dargestellt werden und man erfährt welche Motive man in Märchen immer wieder antrifft und welche Bedeutung sie haben. Weiterhin sind verschiedene Gegenstände aus Märchen ausgestellt. So hat sich das Erdgeschoss für mich ein wenig wie eine Rätselaufgabe angefühlt. Es macht Spass, die Märchen zu den Ausstellungsstücken zu erraten. Auch wenn man wahrscheinlich denkt, man kennt alle gängigen Märchen, die Ausstellung lässt einen doch hier und da grübeln.

Mir hat das Museum sehr gut gefallen. Es ist zwar nicht groß, aber urig und der Holzfußboden knarrt wunderbar und stimmungsvoll. Die Ausstellungsräume sind liebevoll eingerichtet und dekoriert. Insgesamt hat das Museum mir den Eindruck vermittelt, dass es sich eher an erwachsene Besucher richtet als an Kinder. Auch weil es in der Ausstellung viel zu lesen gibt. Zahlreiche Tafeln erläutern die Exponate oder erklären Themen rund im Märchen. Man sollte also kein Problem damit haben, auch mal etwas längere Texte zu lesen.

Sonderausstellung „Alles Kunst – Meisterwerke durch Künstliche Intelligenz

Noch bis zum 30.07.2023 befindet sich in der ersten Etage des Museums die Sonderausstellung „Alles Kunst! – Meisterwerke durch Künstliche Intelligenz“. Sie war der eigentliche Grund für meinen Besuch. Das klang modern und spannend. Ich war neugierig, wie eine solche Ausstellung aussehen könnte und was sie zB von einem normalen Museum mit normalen Bildern unterscheidet.

Was an den Gemälden sofort auffällt, ist ihr moderner Stil. Groß, farbenfroh und ganz unverkennbar nicht von Menschenhand „gemalt“. Sie stellen zwar alle durchaus Szenen und Figuren aus bekannten Märchen / Sagen dar, sind aber entweder von der Szene oder der Optik doch recht weit entfernt vom ursprünglichen Stil. Für die Gemälde hat man der Künstlichen Intelligenz lediglich ein Thema und teilweise einen Stil vorgegeben und sich dann verschiedene Bilder erstellen lassen. Die erklärenden Texte an den Gemälden stammen ebenfalls von einer KI. Sogar die Musik, die in der Ausstellung läuft, wurde von einer KI erschaffen.

Mir hat die Ausstellung wirklich sehr gut gefallen! Diese Mischung aus den altbekannten Märchenfiguren und Szenen und modernen Elementen ist einfach cool. Da sitzt Rotkäppchen bei McDonald’s, Frau Holle steckt bis zum Hals im Schnee, der Märzhase schaut aus einer Standuhr hervor und die gute Fee sitzt mit der bösen Hexe am Tisch beim Vertragsabschluss. Es sind oft recht verrückte Ideen und doch ist der Bezug zu den ursprünglichen Märchen fast immer auf Anhieb zu erkennen.

Es sind aber auch Gemälde darunter, die sich nicht bei den klassischen Märchen bedienen. Der Märzhase ist für mich zB keine Märchengestalt, sondern stammt aus „Alice im Wunderland“. Der Rattenfänger ist eine Sage und Harry Potter für mich weder das eine, noch das andere.Und in welchem Märchen bzw welcher Sage der Teufel durch die Straßen von New York streift, das weiß ich genauso wenig wie warum es im Brandenburger Tor ein Hexenhaus geben sollte. Man hört es sicher heraus, viele der Gemälde haben einen gruseligen Touch.Das ist ganz nach meinem Geschmack.

Ein Besuch im Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseum lohnt sich! Tendenziell eher für Erwachsene als für Kinder. Die liebevoll und abwechslungsreich gestaltete Dauerausstellung im Erdgeschoss vermittelt anhand von Dioramen und verschiedenen Exponaten Wissenswertes um Märchen und Sagen, ihre Entstehung, ihrer Stilmittel uvm.
Mein Highlight war aber doch die KI-Ausstellung in der ersten Etage. Erstens finde ich es eine geniale Idee, eine Künstliche Intelligenz Bilder, Musik und Texte erschaffen zu lassen und daraus eine Ausstellung zu machen. Zweitens ist aber speziell der oft eher düstere und dennoch farbenfrohe Stil der Gemälde genau mein Fall!

Im Museum Eulenburg in Rinteln kann man den zweiten Teil der Sonderausstllung besuchen.
Die werde ich mir bestimmt auch noch anschauen.

*** Urheber der KI Bilder sind die Museen Bad Oeynhausen und Rinteln ***

Hier findet du einen weiteren Museumstipp: Das Deutsche Automatenmuseum Sammlung Gauselmann in Espelkamp!

Informationen (Stand 03 / 2023)

Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum
Wo? – am Kurpark 3, 32545 Bad Oeynhausen
Öffnungszeiten: Mi – So 11 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr
Eintritt – Erwachsene € 2,00, Kinder € 1,00

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