Eiserner Anton bei Bielefeld – Teuto Tour

Es war mal wieder einer dieser Sonntage in den letzten Wochen, für die höchst bescheidenes Wetter angesagt war.
Trotzdem war mir nach einer kleinen Runde und bei Bielefeld steht der Bismarckturm, genannt Eiserner Anton, den ich noch nicht kannte. Für einen Turm ziehe ich immer gerne los.
So kam diese Runde zustande, die mit ihren ca. 11 km in meinem Mittelfeld liegt.

Geparkt habe ich auf einem rumpeligen Wanderparkplatz gegenüber des Restaurants „Eiserner Anton“.
Seid dort etwas vorsichtig mit euren Autos, die Schlaglöcher sind tief.

Vom Parkplatz bis zum Eisernen Anton ist es nicht allzu weit und der Weg ist ein gut ausgebauter und bequemer Wanderweg mit leichter Steigung. Das ist gut zu meistern. Allerdings kündigt sich bereits so früh an, was sich durch die komplette Runde zieht: Kahlschlag wohin man auch schaut. Es ist ein Trauerspiel, jedes Mal wieder. Wenn man dem unbedingt etwas abgewinnen möchte, kann man höchstens sagen, dass man einige gute Aussichtspunkte hat. Mir persönlich wären gesunde Bäume allerdings lieber.

Ich muss zugeben, ich hatte mir den Turm etwas imposanter vorgestellt. Die Plattform liegt auf rund 8 m Höhe und es sind 42 Stufen bis oben, sofern ich richtig gezählt habe. Von oben hat man einen guten Blick und vor allem schaut man noch auf Baumwipfel. Für Menschen mit Höhenangst ist der Turm sicher so eine Sache. Komplett aus Metall und der Blick nach unten ist immer möglich. Traut euch, es lohnt sich!

Vom Turm herunter führt die Route weiterhin auf dem Hermannsweg entlang. Entsprechend gut zu laufen ist er auch. Man wandert an einem weiteren Turm vorbei, dieses Mal ein Funk- oder Sendeturm, und leider auch wieder an sehr viel Kahlschlag. Auf einigen Arealen wird bereits aufgeforstet. Wenn ich mir vorstelle, wie lang es daurn wird, bis die zarten Stengel zu richtigen Bäumen geworden sind, da wird mir flau.

Schließlich schlägt die Route einen Haken und es geht runter vom Hermannsweg. An einer Gabelung erreicht man sehr bald den Flammenmergelsteinbruch im Zwergental (das heißt tatsächlich so!). Hier wurde einst Flammenmergel abgebaut, der vor allem als Schotter Verwendung fand. Der Steinbruch wurde offen gelassen und beherbergt heute zahlreiche interessante Pflanzen und Tierarten. Man kann sogar hineingehen, auch wenn man zunächst vor einem Zaun steht. Etwas weiter auf der Strecke ist der Zugang möglich. Aber bitte mit Rücksicht auf die Natur!

Wie man sieht, gibt es in dieser Gegend des Teutoburger Waldes eine ganze Reihe an Wander- und Pilgerwegen. Die Grüne Lämmerwegrunde bin ich vergangenes Jahr im Sommer gelaufen und ich hätte sie ohne die Schilder jetzt im Winter kaum wiedererkannt. An sich laufe ich ungerne Wege mehrmals, aber es ist doch interessant, Gegenden zu verschiedenen Jahreszeiten zu sehen.
Am Landwehrbach dort hatte ich im letzten Jahr meinen ersten Wasserfilter ausprobiert und die Überbleibsel vom „Bunker Café“ hatten mich damals auch schon begeistert.

Die Wanderung streift außerdem die Teiche an der Waterboer. Sie sind zwar klein, aber doch gaz schön idyllisch. Derzeit ist die Krötenwanderung dort unterwegs, aber mir ist leider kein grüner Hüpfer über den Weg gehopst. Mit einem Schlenker weg von der Route kann man sich noch die Waldkirche an der Waterboer anschauen. Bleibt man auf der Strecke, wird es recht bald unbequemer. Einige Wege den Hang hinauf sind durch Baumfällarbeiten nicht mehr vorhanden. Der eine, auf dem ich hinaufgestiegen bin, ist ganz schön knackig. Oben angekommen steht direkt ein Baumstumpf, was mir sehr gelegen kam.

Nun ist man bereits wieder auf dem Hermannsweg, aber auf diesem Abschnitt gibt es neben Kahlschlag immerhin noch ein Stück Weg durch einen kleinen Tannenwald. Im Sommer bei Wärme sicher ein angenehm schattiger Abschnitt. Aber er ist leider nur sehr kurz. Man sollte ihn also genießen. Hätte ich meine Pause nicht vorher schon gemacht, wäre das kleine Wäldchen der ideale Ort gewesen.

Kurz vor Ende der Runde gelangt man zu einer wirklich hübschen kleinen Schutzhütte. Davor steht sogar ein Tisch mit einer Bank. Nach Ausrichtung der Bank muss es von hier aus mal einen schönen Ausblick gegeben haben. Das ist heute nur noch bedingt so, was den Ort aber nicht weniger lauschig macht. Darum bin ich an der Hütte noch einmal kurz eingekehrt. Als der Himmel sich immer mehr zuzog, bin ich aber doch weiter. Weit ist es bis zum Parkplatz jetzt nicht mehr.

An sich eine wirklich schöne Wanderung auf der es mit dem Flammenmergelsteinbruch, dem Hermannsweg, dem Eisernen Anton und den Teichen an der Waterboer einiges zu entdecken gibt. Bis auf einen wirklich ernsthaft knackigen Anstieg lässt sich die Runde auf bequemen Wegen gut gehen. Allerdings leidet die Strecke landschaftlich sehr aufgrund des radikalen Kahlschlags überall. Schön ist anders, auch wenn die Natur natürlich nichts dafür kann.

Informationen (Stand 03 / 2023)

Name: Anton und seine Flamme – Teuto Tour (GPX)
Start- / Zielpunkt: Wanderparkplatz beim Restaurant Eiserner Anton
Länge: ca, 11 km
Wanderwege

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2 Gedanken zu “Eiserner Anton bei Bielefeld – Teuto Tour

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