Kokerei Hansa Dortmund (Quickie 16)

Quickies sind Tipps für lohnende Ausflugsziele und sehenswerte Orte, für die man nicht mehrere Stunden oder einen ganzen Tag braucht. Sie sind nicht zwingend (abgesehen von einer eventullen Anreise) mit einer Reise oder einer Wanderung verbunden.

Adresse: Emscherallee 11, 44369 Dortmund

Öffnungszeiten: April – Okt von Di – So von 10 – 18 h

Über – Die Kokerei Hansa entstand in den 20er-Jahren, die Produktion startete im Jahre 1928. Hier wurde aus Kohle Koks gewonnen, das wiederum in Stahlwerken zum Einsatz kam. Die Anlage mauserte sich über die Jahre von der größten Kokerei im Ruhrgebiet hin zu einer der größten Kokereien in Europa.
1992 wurde sie aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt und ein Teil der Anlage trat die Reise nach China an. Andere Teile blieben aber auf dem Gelände zurück, sodass man dort nachwievor den Prozess der Kokerei nachvollziehen kann. Entweder auf eigene Faust (in Grenzen), mit einem Audioguide oder auch auf einer Führung, die in verschiedenen Varianten angeboten werden.
Die wichtigsten Teile der Kokerei stehen seit 1998 sogar unter Denkmalschutz.

Darum lohnt ein Besuch – Wer sich für Industrie, Industriegeschichte und -kultur interessiert, der sollte sich einen Besuch auf der Kokerei Hansa nicht entgehen lassen. Die Anlage und das Gelände sind sehenswert und tatsächlich wird der Prozess der Koksgewinnung gut und anschaulich vermittelt. Ich habe weder den Audioguide gewählt, noch an einer Führung teilgenommen, konnte mir aber trotzdem ein gutes Bild vom Geschehen auf der Kokerei machen. Das ist gleichermaßen interessant, wie auch spannend.
Gefallen hat mir außerdem der Kontrast zwischen den Bereichen der Anlage. Einerseits draußen die alten und rostigen Anlagen, andererseits in den Hallen wunderbar restaurierte Bereiche und Maschinen. So macht ein Museum tatsächlich Spass.
Mein Highlight waren die Kühlturmgerüste mit dem ausführlichen „Wasserspiel“.
Die Kokerei ist speziell bei trockenem Wetter zu empfehlen, da man sich überwiegend draußen auf dem Gelände bewegt.
Zur Kokerei gehörte einst eine Lokwerkstatt. Auf deren Gelände befindet sich heute das Nahverkehrsmuseum Dortmund, dem ich nach der Kokerei noch einen Besuch abgestattet habe.
Ein Besuch des Museums kann leicht mit dem auf der Kokerei verbunden werden. Dazwischen liegt nur ein kurzer Spaziergang von rund 1,5 km. Kommt bitte nicht auf die Idee, euch dafür einen eScooter zu nehmen! Da ich gerade eine Erkältung hinter mir hatte, habe ich mich dafür entschieden, konnte den Roller am Museum weit und breit nicht parken und musste bis zur Hauptstraße zurück. Da hätte ich gleich komplett laufen können!


Als verwirrend habe ich die Beschilderung auf der Kokerei empfunden. Es gibt viele Schilder, die das Betreten eines Bereichs, einer Halle etc verbieten, wobei oft nicht klar ist, ob das Schild noch aus Zeiten der aktiven Kokerei stammt oder ob es von heute und damit gültig ist. Hätte ich mich zB an das Schild an einem Eingang der Kompressorhalle gehalten, hätte ich diesen lohnenswerten Teil der Kokerei gar nicht gesehen.

Aktuell wichtig! – Die Kokerei Hansa soll einer der Hauptstandorte der Internationalen Gartenausstellung 2027 werden. Entsprechend finden umfassende Arbeiten auf einem Teil des Geländes statt. Dieser ist für Besucher nicht zugänglich! Auf der Seite der Kokerei ist von „einzelnen Bereichen“ die Rede, tatsächlich ist das halbe Gelände nicht zugänglich (siehe Lageplan oben, die rot gestrichelte Linie). Ich muss gestehen, das hätte ich gerne im Vorfeld so genau gewusst. Als Entschädigung wird derzeit kein Eintrittsgeld für die Kokerei erhoben. Das ist sehr fair. An dieser Stelle sei auch noch die super liebe Dame an der Kasse erwähnt!

Du hast Lust auf noch mehr Industriegeschichte im Ruhrgebiet? Dann ist vielleicht ein Besuch der Henrichshütte Hattingen etwas für dich!

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