Radioteleskop Effelsberg in der Eifel

Als Fan der Serie „Mord mit Aussicht“ stand das Radioteleskop Effelsberg schon lange auf meiner Liste.
Als es sich bei einem Kurztrip in die Eifel ergab, sich das Teleskop anzuschauen, war die Freude natürlich riesig.

Kombiniert haben wir das Teleskop mit dieser ca. 15 km langen Rundtour, die am Parkplatz dort startet.
Das Parken ist auf diesem Parkplatz sogar kostenlos.
Bis zum Teleskop läuft man dann etwa einen Kilometer auf einem asphaltierten Weg.

Erbaut wurde das Radioteleskop zwischen 1967 und 1971, im Jahre 1972 wurde es in Betrieb genommen.
Mit einem Durchmesser von 100 m war es bis zum Jahr 2000 das größte bewegliche Radioteleskop der Welt, dann wurde es von einer Anlage in den USA von der Poleposition vertrieben. Das ändert aber nichts daran, dass es einfach nur beeindruckend ist, wenn man vor dem Teleskop steht und daran hinaufschaut.

Hat man das Teleskop ausgiebig bestaunt, führt ein schmaler Weg von dort geradewegs hinein ins Grüne und sehr bald an den Effelsberger Bach, den man nun eine ganze Weile an der Seite hat. Haltet die Augen offen, es gibt einige sehr idyllische und lauschige Plätze am Ufer für eine kleine und frühe Rast. Das Teleskop verliert man so zunächst aus dem Blick. Nach einiger Zeit sieht man es noch einmal zwischen bzw hinter den Bäumen, dann muss man endgültig davon Abschied nehmen.

Am Teleskop verläuft der rund 13 km lange Radioteleskopweg, auf dem man am Wegesrand zahlreiche Informationstafeln zum Sonnensystem und den Planeten findet. Unsere Runde streift diesen offiziellen Wanderweg für ein kurzes Stück, sodass man immerhin einige der wirklich gelungenen Tafeln studieren kann. Natürlich sollte man dafür ein gewisses Maß an Interesse mitbringen, aber eigentlich sind Themen rund um das Weltall doch immer spannend, oder?

Landschaftlich ist diese Runde sehr abwechslungsreich. Wälder, Felder, Wiesen, gelegentlich streift man auch mal einen kleinen Ort Entsprechend wechselt auch der Untergrund. Von weichen Wegen bis zu Asphalt ist alles dabei, aber alles sehr ausgewogen. Größere Steigungen hat man nicht vor sich, weshalb die Tour für fast jeden gut zu gehen sein sollte. Schließlich gelangt man an einen Teich, wo einige verlassene Campingparzellen (?) stehen. An diesem Punkt haben wir uns noch gar nichts gedacht. Die Erkenntnis kam erst später.

Die Strecke verlagert sich nun für geraume Zeit in den Wald, was bei warmen Temperaturen sehr angenehm ist. Auf weichen Wegen steuert man auf den kleinen Ort Kirchsahr zu. Wem unterwegs nach einer Pause ist, der findet mehrere Bänke am Weg vor. Es ist gut für Spaziergänger und Wanderer gesorgt was das angeht. Aus dem Wald heraus hat man zum ersten Mal auch einen guten Ausblick, obwohl man -wie schon geschrieben- gar keinen nennenswerten Aufstieg zu meistern hat.

Mir hat es in diesem Teil der Eifel jedenfalls schon mal sehr gut gefallen und ich hoffe, dass ich nochmal dorthin kommen werde.
So schön grün und hügelig und bestimmt voller lohnender Wanderwege. Unser Wanderweg hier führt schließlich durch ein Neubaugebiet in den Ort Kirchsahr. Das Erstaunliche an diesem Punkt: das Neubaugebiet wirkt komplett verlassen. Und dann dämmerte es uns endlich. Googelt ruhig mal nach „Kirchsahr“ und „Hochwasser“. Aber Achtung, es ist furchbar, was man dabei findet!

Inzwischen hat sich der Ortskern von Kirchsahr recht gut von der Katastrophe erholt. Wenn man genau hinschaut, kann man aber noch Hinweise darauf erkennen. Der deutlichste Hinweis ist das verlassene Neubaugebiet, das für uns nun endlich Sinn ergab.
Die Route führt auf einem bequemen Waldweg oberhalb von Kirchsahr entlang, wodurch man einen guten Blick auf den hübschen Ort hat. Vermutlich ist ihm seine Lage in dem Tal zwischen den Bergen beim Hochwasser zum Verhängnis geworden.

Auf dem Waldweg lohnt sich ein aufmerksamer Blick ins Grün am Wegesrand. Dort verstecken sich nämlich einige dieser Tierfiguren. Leider sehen sie schon arg mitgenommen aus und ich habe auch nicht herausgefunden, was es mit ihnen auf sich hat, aber interessant sind sie schon. Wann hat man schon die Gelegenheit, auf einem Nashorn zu sitzen? Falls jemand weiß, warum diese Tiere da im Wald und auf der Wiese stehen, dann gerne melden!

In höchst moderatem Auf und Ab führt die Strecke nun allmählich wieder in Richtung Startpunkt beim Radioteleskop. Man gelangt zurück an den plätschernden Effelsberger Bach, dann zum Teleskop und den letzten Kilometer ist man auf dem gleichen Weg unterwegs wie zu Beginn. An einem Kiosk kann man sich unterwegs noch mit Getränken und Snacks stärken, wenn es nötig ist. Die Pommes sind zu empfehlen!

Das Radioteleskop Effelsberg ist nicht nur überaus sehenswert und beeindruckend, sondern auch der ideale Startpunkt für diese abwechslunsgreiche Wanderung. Von Wald und Wiesen, über Felder bis hin zu kleinen Ortschaften ist unterwegs alles anzutreffen, was eine Tour unterhaltsam macht. Der verlassene kleine Campingplatz und das Örtchen Kirchsahr erzählen von dem verheerenden Hochwasser 2021. Schaurig, wenn man die Folgen plötzlich direkt vor sich sieht. Arge Anstiege gibt es auf der Runde nicht, stattdessen kann man gegen Ende sogar auf einem Nashorn reiten. Gewissermaßen.

Informationen (Stand 07 / 2023)

Name: Radioteleskop Effelsberg – Wir rufen dich, Galaktika! (GPX)
Start- / Zielpunkt: Parkplatz am Radioteleskop Effelsberg
Länge: ca. 15 km
Wanderwege, Waldwege, Wiesenwege, kurze Abschnitte Asphalt
Radioteleskop Effelsberg, Eifel Info

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