Kraniche suchen im Müritz Nationalpark bei Federow

Der Müritz Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von rund 322 qm im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Es gibt zahlreiche Seen im Nationalpark und ausgedehnte Waldgebiete.
Dem Namen des Parks zum Trotz, liegt die Müritz selber aber nur zu einem kleinen Teil im Nationalpark.

In unserem Urlaub sollte es als Abschlusstour eine Runde im Nationalpark sein, wo wir einen zweiten Versuch starten wollten, Kraniche zu entdecken.
Der Start und damit auch das Ziel der etwa 13 km langen Wanderung liegt direkt bei der Nationalparkinformation Federow. Hier gibt es einen großen Parkplatz und in der Saison fährt ein Pendelbus zwischen der Nationalparkinformation und Waren. Die Information bietet einen Shop, Führungen, Ausstellungen und man kann dort Fahrräder ausleihen.

Zunächst ist man noch beim Ort und somit auf Asphalt unterwegs und gelangt als erstes zur Hörspielkirche. Wirklich eine richtig coole Sache! Als Hörspielfan erst recht! Die Hörspielkirche ist die erste Hörspielkirche Deutschlands und stand lange leer. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde bis 2006 umfangreich saniert. Seither gibt es Hörspielveranstaltungen in der Kirche. Am Nachmittag lauschen die Kinder, am Abend die Erwachsenen. Auch Lesungen werden in der Kirche abgehalten.

Anschließend führt die Strecke direkt in die Natur und eine Weile auf einem Weg entlang, an dessen Rändern es aussieht wie in einer Steppe. Beeindruckend, wirklich! Das mag natürlich in den feuchteren Jahreszeiten etwas anders aussehen, aber bei der Wärme im September war alles trocken und man lief direkt in der Sonne. Am Anfang des Wegs gibt es einen kleinen Rastplatz, falls man nochmal Kraft für die Tour sammeln möchte. Es ist kein Parkplatz, wie ein Touristenpärchen an unserem Wandertag meinte!

Zwei Seen liegen an der Strecke. Der erste ist der Jankersee, der wunderschön und idyllisch liegt. Ich hätte ewig dort an dem kleinen sandigen Ufer bleiben und aufs Wasser schauen können. Und diese Farbe erst! Wobei man zur Wasserfarbe im September 2024 leider sagen muss, dass sie teilweise auf Blaualgenbefall zurückzuführen war. Schön für das karibische Flair, weniger schön im Allgemeinen. Baden ist im Jankersee aber ohnehin verboten, man darf den See nur vom Ufer aus bewundern. Das alleine lohnt sich aber auch auf jeden Fall.

Weiter wandert man durch einen traumhaften lichten Wald, immer auf schmalen Wegen und Pfaden, immer weich unter den Schuhen, einfach nur wunderbar. Steigungen gibt es nicht, besser könnte es kaum sein. Hölzerne Wegweiser mit dem Symbol eines roten Eichhörnchens weist den Weg über den Großteil der Runde. Es gibt zahlreiche Wanderwege im Nationalpark, die man teils mit Radlern teilt. Das finde ich persönlich wenig angenehm. Mir sind getrennte Wege lieber. Diese Haltung, dass man als Fußgänger augenblicklich zur Seite zu springen hat, wenn es hinter einem klingelt, die ist mir suspekt.

Die Runde führt über einen Weg, der wegen Kranichschutz nur bis 16 Uhr begehbar ist. Möglicherweise ändert sich das je nach Jahreszeit. Das weiß ich nicht genau. Es wurde jedenfalls langsam spannend und wir hielten schon mal vorsorglich die Augen auf und lauschten aufmerksam. Als es an einem Feld entgangging, waren die Kraniche dann tatsächlich zu hören. Weit weg und hinter einer Baumreihe, aber sie waren zu hören! Die Sache wurde immer spannender! Hinter den Bäumen liegt der zweite See, der Rederangsee. Dort vermuteten wir die lärmigen Kraniche.

Auf Holzbohlenstegen erreicht man am Rederangsee den Beobachtungsturm. Oben war schon ganz schön was los. Zum Glück hatten wir ein winzig kleines Fernglas dabei, denn nur damit waren weit hinten am See die Kraniche zu sehen. Ein Foto auf die Entfernung war leider nicht drin. Das Teleobjektiv lag einmal mehr sicher und gut verwahrt zuhause. Aber wir haben die Kraniche gefunden! Näher wäre cool gewesen, aber schließlich ist das die freie Natur und kein Zoo / Tierpark. Gegönnt sei ihnen ihre Privatsphäre.

Auch der Rederangsee ist wunderschön und herrlich gelegen. Und tatsächlich waren alle im Beobachtungsturm ruhig, sodass man den Ort  genießen konnte. Zufrieden sind wir anschließend wieder in den staatlich anerkannten Tourismusort Federow zurückgewandert und haben an der Nationalparkinformation noch kurz im Shop gestöbert. Eine Postkarte mit einem großartigen Kranichportrait durfte dann auch mit.

Diese Wanderung im Müritz Nationalpark ist wunderbar unanstrengend so komplett ohne Anstiege. Dafür liegen mit dem Jankersee und dem Rederangsee zwei traumhaft schöne Seen an der Strecke. Die Wege sind außer am Start / Ziel herrliche Naturwege und Singletrails. Zur passenden Jahreszeit und mit Fernglas ausgerüstet, kann man speziell am Rederangsee gut Kraniche beobachten.
Wer mag, der ergänzt die Tour in der Saison mit einer Führung, die man in der Nationalparkinformation buchen kann.

Informationen (Stand 09 / 2024)

Name: Kraniche suchen im Müritz Nationalpark bei Federow (GPX)
Länge ca 13 km
Start- und Zielpunkt Nationalparkinformation Federow
Wald- und Wanderwege

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