Deutsches Automatenmuseum Espelkamp

Auf meiner Suche nach besonderen Museen bin ich auch auf das Deutsche Automatenmuseum aufmerksam geworden.
Es befindet sich in der Stadt Espelkamp und dort auf Schloss Benkhausen.
Seit Oktober 2013 werden hier rund 200 Automaten aus den Jahren 1888 bis 1977 ausgestellt.
Mit dabei sind uA Glückspielautomaten, mechanische Musikautomaten, Flipper oder auch Warenautomaten.

Das Museum ist mit dem Auto gut zu erreichen und ein Parkplatz ist direkt vor Ort vorhanden.
Der Eintritt beträgt für Erwachsene € 5,00, für Kinder bis zu 15 Jahren ist der Eintritt frei.
Geöffnet ist das Museum von Dienstag bis Freitag von 10 – 17 Uhr und Samstag und Sonntag von 10 – 18 Uhr.

Wenn man online über das Museum nachforscht, dann stößt man schnell darauf, dass es als Technikmuseum beschrieben wird. Es schadet sicher nicht, wenn man etwas Interesse an der Technik von Automaten mitbringt, es reicht aber auch völlig aus, einfach neugierig zu sein. Ein gewisses Interesse und vor allem Begeisterung stellen sich beim Besuch schnell von ganz alleine ein. Das Museum bietet eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch die Geschichte von Münzautomaten.

Im Gegensatz zu den Automaten, die bereits ein stattliches Alter haben, präsentieren sich die Räumlichkeiten des Museums erfreulich modern. Schön hell, luftig und offen. Man kann ganz nach Belieben durch die Ausstellung schlüren. Einen vorgegebenen Rundgang gibt es nicht. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so drängelt es sich nicht so schnell an besonders interessanten Automaten.
Das Berühren der Automaten ist überwiegend nicht erlaubt. Schilder weisen darauf hin, wenn es doch gestattet ist. Ich finde das völlig verständlich. Natürlich juckt es einen oft in den Fingern, aber ich bin auch der Meinung, dass man nicht alles begrabbeln muss.

Wer den Automaten gerne „näher kommen“ und / oder einen Blick ins Innere werfen möchte, der kann an Führungen teilnehmen. Es werden verschiedene Gruppenführungen angeboten. Eine Führung speziell für Technikinteressierte, eine allgemeine Führung und -was ich besonders toll finde- auch eine Führung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Natürlich werden auch Touren für Schulklassen angeboten und solche, die einen Museumsbesuch mit Kaffee und Kuchen kombinieren. Buchungen sind über die Seite des Museums und im Schnitt ab 10 Teilnehmern möglich.

Modern ist auch die Möglichkeit, an verschiedenen Automaten mit dem Handy einen QR-Code abzuscannen und zu einem Erklär-Video weitergeleitet zu werden. Das habe ich tatsächlich einige Male genutzt, denn für viele Automaten bin ich doch noch etwas zu jung. Speziell bei den Musikautomaten gibt es aber doch einige, an die ich mich wirklich noch erinnern kann. „Früher“ war es nämlich nicht verwerflich, ein Kind mit in eine Kneipe zu nehmen. Dort ort standen eben oft solche Musikboxen.

Besonders interessant und auch witzig fand ich die Automaten, aus denen man Snacks und verschiedene Alltagsartikel ziehen konnte. Schokolade und andere Süßigkeiten, Kondome und Streichhölzer, das kann man sich noch vorstellen. Aber Kugelschreiber, ein Ei oder eine Heisswust to go? Klingt unglaublich lecker, oder? So etwas muss man sich heute an den Bahnhöfen mal vorstellen, denn hygienisch war das sicher nicht unbedingt. Irgendwie gefällt mir die rustikale Einstellung von damals zu solchen Dingen sehr gut! Heute wird um vieles ein Trara gemacht, darüber hat sich früher keiner den Kopf zerbrochent und rätselhafterweise haben es alle überlebt.

Neben der Hauptausstellung findet derzeit die Sonderausstellung „Gruß & Kuß, dein Ludwig – Postkarten erzählen Automatengeschichte“ im Museum statt. Auf zahlreichen Abbilldungen von Postkarten kann man auf Entdeckungsreise gehen, wo früher überall Automaten standen. Dass man Postkarten mal aus Automaten ziehen konnte, wusste ich bis zu meinem Besuch im Museum auch nicht. Das ist so viel charmanter als die Postkartenständer an den überladenen Souvenirshops von heute, oder? Früher war sicher nicht alles besser, aber vieles hatte eindeutig mehr Seele.

Neben einigen Momenten der Sorte „ach ja, ich erinnere mich“, noch mehr Momenten der Art „was ist das denn, das habe ich ja noch nie gesehen!“, gab es an zwei Automaten auch den Gedanken: so einen hätte ich auch gerne. Dazu zählt neben dem PEZ-Automaten der vom PLONG Bubblegum. Nach PLONG habe ich bereits geforscht und erfreulicherweise ist zumindest ein Set mit Kaugummi und Astronautenfiguren durchaus erschwinglich. Ich denke, über kurz oder lang werde ich nachgeben und ein Set bestellen.
Es ist einfach so cool! Googelt einfach mal danach!

Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen und ich empfehle das Museum gerne weiter. Eine spannende, interessante und an manchen Stellen auch witzige Zeitreise durch die Geschichte der Münzautomaten. Die luftigen, modern und hell gestalteten Ausstellungsräume laden zu einem gemütlichen Rundgang ein und wer Fragen zu den Automaten hat, der kann sich an die ausgesprochen freundlichen Mitarbeiter wenden. Sie helfen gerne weiter und haben vermulich auf alle Fragen rund um das Museum eine Antwort parat.

Ein Besuch im Automatenmuseum lässt sich ideal mit einem Spaziergang auf dem Rundweg Schloss Benkhausen kombinieren, denn der beginnt praktischerweise genau dort!

Informationen (Stand 02 / 2023)

Deutsches Automatenmuseum
Wo? – Schlossallee 1, 32339 Espelkamp
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 -17 Uhr, Sa & So 11 – 18 Uhr (Februar bis November)
Eintritt – Erwachsene € 5,00, Kinde bis 15 Jahre frei

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