Bad Münster am Stein war eine Zufallsentdeckung gewesen und sah interessant genug aus um sich dort nach einer Wanderung umzuschauen. Auf der Karte war dann auch der Rotenfels bald entdeckt und die Tourenplanung stand.
Von Bad Münster am Stein nach Norheim und dann über den Rotenfels wieder zurück.
Dies hier ist der zweite Teil der ursprünglich geplanten Tour. Teil 1 findet ihr hier!
Legt man beide Wanderungen quasi zusammen, erhält man eine Rundtour mit ca 16 km Länge, die am Bahnhof Bad Münster am Stein beginnt und endet,
Dieser zweite Teil bietet ziemlich genau 9 km Länge und startet am Bahnhof Norheim.
Von dort aus wandert man zunächst eine kleine Weile durch den Ort, ehe man sich den ersten Weinbergen nähert.
Die Weinberge auf dieser Tour sind allerdings überwiegend schon aufgegeben. Das ist zwar schade, aber irgendwie hat es auch seinen Reiz. Aufgegebene Weinberge sieht man sonst eher selten.
Man kann es nicht leugnen, diese Wanderung führt von Anfang an bergauf, zunächst aber angenehm moderat. Dabei hat man den Rotenfels bereits oft gut im Blick und auch die Aussichten über die Landschaft rundherum können sich sehen lassen. Den ersten genialen Ausblick hat man von einem kleinen Rastplatz mit einer Bank aus. Irgendwie sah der Rotenfels für mich so unfassbar hoch aus, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, auf diesem eher sanft ansteigenden Weg nach dort oben gelangen zu können. Der Steilhang ist immerhin stolze 200 m hoch.
Sehr bald konnte ich es mir allerdings sehr gut vorstellen, denn plötzlich holt der Weg die Keule heraus und es geht steil aufwärts! Bei nassem Wetter / Untergrund mag ich mir diesen Abschnitt gar nicht vorstellen. Teils ist man auf unregelmäßigen Steinstufen unterwegs, teils auf einem felsigen und gerölligen Weg. Lang ist dieser Abschnitt nicht und nach rechts bieten sich die nächsten grandiosen Ausblicke, aber er ist anstrengend und man sollte auch gut aufpassen wie und wohin man tritt.
Hat man den Anstieg tapfer bewältigt, kann man auf einer Art Plateau bei Bedarf ausgiebig rasten. Bänke stehen bereit. Die Landschaft dort oben ist sehr speziell, wie ich fand. Knorrige Bäume, meist eher niedrig wachsende Büsche und Sträucher, steiniger Boden. Ein wenig erinnert es ans Gebirge oder Landschaften in südlichen Ländern. Schon spannend zu sehen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass da oben oft ein ordentlicher Wind pfeift. Vielleicht liegt es auch einfach daran.
Dem Schild mit dem Hinwies auf den Aussichtspunkt „Rotenfels – Bastei“ folgend, führt die Route auf dem Grat entlang und ist bald zur abfallenden Seite hin mit einem hüfthohen Geländer gesichert. Der Blick von dort oben ist traumhaft. Die Felsenlandschaft ist einfach beeindruckend. Man kann so weit schauen und überall ist es grün und hügelig, aber eine solche Felsformation findet man nirgendwo sonst in der Umgebung. Das sieht richtig unwirklich aus.
An zwei „Gipfelkreuzen“ vorbei führt die Strecke weiter mit stetigem Blick auf das Panorama. Dort oben wurde es dann plötzlich voll auf dem Weg. In relativer Nähe gibt es einen großen Parkplatz. Wer nur einmal auf dem Grat entlangwandern und die Aussicht genießen möchte, der fährt also am besten bis zu diesem Parkplatz. Der folgende Abschnitt ist weit weniger spektakulär. Die Route verläuft zwischen Feldern entlang, ehe man den Weg zum Rabenfelsen einschlägt. Dafür tauchen am Wegesrand nun die ersten Wälder auf.
Zum Rabenfelsen ist noch einmal ein kurzer Anstieg zu bewältigen, dann erreicht man den Aussichtspunkt, Hier stehen Bänke und ein Tisch bereit. Der Blick vom Rabenfelsen ist deutlich waldiger, Felsen hat man nun nur noch unter den Wanderschuhen. Wer ein wenig kraxen möchte (vorsichtig, versteht sich!), der gelangt auf der Route zu einem etwas versteckten lauschigen Plätzchen unterhalb des eigentlichen Aussichtspunktes.
Hat man am Rabenfelsen gerastet und den Blick schweifen lassen, folgt bald schon der Abstieg nach Bad Münster am Stein. Davon gibt es leider kein Foto, denn ich brauchte Arme und Hände anderweitig. Für das Gleichgewicht und zum Festhalten nämlich. Der Pfad ist kaum zu sehen, er ist steil, rutschig, wurzelig und steinig. Es ist aber offenbar ein echter Pfad, denn wir waren dort bei Weitem nicht aleine unterwegs. Passt auf diesem Stück unbedingt auf euch auf!
Heile unten angekommen läuft man eine Zeit lang auf einer ruhigen Straße. Wir sind in Bad Münster am Stein zunächst bei Kaffee, Kakao und einer Waffel für Zwei in einem Café eines Seniorenheimes eingekehrt. Sehr zu empfehlen, ausgesprochen freundliches Personal und eine leckere Stärkung! Den Abstecher zum Salinenpark kann ich empfehlen! Man sieht die Anlage bereits vom Rotenfels, so groß ist sie.
An der Nahe entlang hat man weiterhin einen befestigten Weg unter den Schuhen und der Blick die Felsen hinauf ist einmal mehr beeindruckend. Schließlich kommt der Bahnhof in Sicht und durch eine Unterführung gelangt man zu den Gleisen.
Diese Wanderung ist für sich alleine eine absolut traumhafte Tour, die es aber in Sachen Anstiege und Abstiege derbe in sich hat. Der Rotenfels und die Felsformationen sind absolut beeindruckend und die Strecke durchaus ein wenig abenteuerlich. Verglichen mit dem ersten Teil der eigentlich geplanten Rundtour ist sie zweifellos der schönere Part. Ich empfehle, den ersten Teil zu Anfang zu gehen und dann den Anstieg zum Rotenfels in Angriff zu nehmen. So kann man sich länger auf dei Highlights freuen.
Die Tour zum Geroldsauer Wasserfall und dem Kreuzfelsen im Schwarzwald bietet ebenfalls geniale Aussichtspunkte un abenteuerliche felsige Wege!
Informationen (Stand 11 / 2023)
Name: Rotenfels Tour Part 2 – Von Norheim nach Bad Münster am Stein (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bahnhof Norheim
Länge: ca. 9 km
Wander- und Wiesenwege, Pfade, aber auch asphaltierte Abschnitte