Seit 2024 gibt es bei uns die Challenge, die drei höchsten Berge der Bundesländer zu erwandern..
Wenn man in NRW wohnt, liegt es nahe, dort zu beginnen. Den Kahlen Asten konnte ich bereits von der Liste streichen, nun sollte es auf den höchsten Berg NRWs gehen, auf den Langenberg.
Der Langenberg mit seinen rund 843 m überragt den Kahlen Asten nur um etwa zwei Meter.
Das Feld liegt bei NRWs Top3 eng beieinander.
Sowohl der Langenberg, als auch der Kahle Asten liegen im im Rothaargebirge im schönen Sauerland.
Wie ihr hier auf dem Blog vielleicht schon mal gelesen habt, mag ich es nicht, Wege (auch teilweise) dpppelt zu laufen oder Orte zweimal zu besuchen. Im Falle dieser etwa 18 km langen Wanderung ließ sich das leider nicht vermeiden.
Der Startpunkt ist der Parkplatz an der Hochsauerlandstraße nahe der Bruchhauser Steine.
Ich rate zu diesem Parkplatz, denn er ist kostenlos (Stand 08 /2024). Wer direkt bei den Steinen parkt, der muss dafür zahlen.
An den Bruchhauser Steinen und dem Schmalah See war ich im vergangenen Jahr bereits.
Vom Parkplatz aus führt die Route zunächst hinauf zu den Bruchhauser Steinen. Anfangs ist man also noch auf Asphalt unterwegs, aber nicht allzu lange. Der Aufstieg zu den Steinen durch den Wald ist deftig. Ich habe damals geschimpft und dieses Mal wieder.
Die Steine kosten Eintritt, pro Persn werden € 5,50 fällig. So ganz verstehe ich diese Eintrittspolitik an den Steinen nicht. Kommt man quasi von der anderen Seite (wo es auch einen großen Parkplatz gibt) und wandert zu den Steinen, gibt es keine Kasse. Darüber habe ich mich schon in 2023 gewundert.
Die Bruchhauser Steine sind ein beliebtes Ausflugsziel, dementsprechend voll kan es dort sein. Selbst an unserem Wandertag mit sehr mäßigem Wetter waren einige Leute dort unterwegs. Die Steine lohnen sich aber, das muss man schon zugeben. Sie sind beeindruckend und der Aufstieg auf den Feldstein auf einer rumpeligen und stolperigen „Treppe“ (der Thomas-Neiss–Steige) ist ein richtiges kleines Abenteuer. Oben am Gipfelkreuz angekommen wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Speziell dort oben wird es aber auch schnell eng.
Den ärgsten Antieg der Wanderung hat man mit den Bruchhauser Steinen bereits geschafft. Trotzdem ist es noch zu früh, sich darüber zu freuen. Immerhin wartet NRWs höchster Berg noch auf euch. Zunächst führt die Strecke auf Wanderwegen zwischen Wiesen entlang, durch schöne Wälder und touchiert dabei mehrmals den bekannten Rothaarsteig. Der Rothaarsteig ist ein Fernwanderweg mit etwa 157 km, der mich schon länger reizt. Er beginnt bei Brilon und endet in Dillenburg und verläuft zum großen Teil auf dem Kamm des Rothaargebirges.
Ehe es zum Langenberg geht, erreicht man zunächst den Richtplatz. Dort steht ein Stein mit einer Bronzetafel, die folgende Inschrift trägt: Hier, im ehemals kurkölnisch-waldeckischen Grenzgebiet befand sich seit dem 13. Jhd. eine Gerichtsstätte des kurkölnischen Gogerichtes und Amtes Medebach. Als Richter amtierten damals die von Gaugreben, deren Name aus ihrer Amtsbezeichnung als Gograf abgeleitet ist.“
Im 13. Jahrhundert befand sich hier tatsächlich ein Richtplatz und zwischen Freispruch und Todesurteil gab es damals nichts. Das Schwert auf der Bronzetafel bedeutet aber nicht, dass die Verurteilten mit dem Schwert getötet wurden. Soweit ich es herausgefunden habe, wurde der Delinquent eher an einem Baum aufgehängt. Davon hat man in dieser waldigen Ecke ja auch genug.
Wer mag, der macht hier am Richtplatz eine kurze Pause, denn danach steht der Aufstieg auf den Langenberg an.
Ich bin wahrlich kein Freund davon, bergauf zu laufen. Ganz davon abgesehen, dass der Weg zu den Bruchhauser Steinen zuvor einem schon einiges abverlangt hat. Aber insgesamt fand ich den Weg auf den Langenberg deutlich weniger anstrengend.
Vielleicht weil es mit der hochmoorartigen Landschaft, wirklich traumhaften Wäldern und -an diesem Tag- zahllosen Matschlöchern Ablenkung satt gab. Nun waren die Füße endgültig nass und jeder Schritt quatschte eklig vor sich hin.Sagte ich schon, dass ich Regen nicht mag?
Auf dem Gipfel des Langenbergs steht ein hölzernes Gipfelkreuz und an dessen Fuß ein Stein mit einer Metalltafel mit der Aufschrift „Langenberg 843 m über N.N. – höchster Berg in N R W“
Hier hat man es also geschafft, man steht wirklich am höchsten Punkt in NRW.
Neben einer Holzhängematte gibt es auf dem Gipfel auch Tische und Bänke, die wir für unsere Pause genutz haben.
Seit den Bruchhauser Steinen hatten wir kaum andere Wanderer gesehen, aber auf dem Langenberg kam doch der ein oder andere vorbei.
Mit den Anstiegen ist man nach dem Langenberg durch. Nun geht es gemütlich bergab, immer schön auf Wald- und Wiesenwegen.
Wenn man die Runde bei Sommerwetter läuft und trockene Füße hat, kann man das sicher noch weitaus mehr genießen.
Den Erlebnisberg Sternrodt hatten wir bei der Tourenplanung überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt, darum kam die Hütte absolut überraschend für uns. Und die Sommerrodelbahn erst recht. Im Winter kann man hier auch Ski und Snowboard fahren.
Eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn war natürlich Ehrensache und schlägt pro Nase mit € 3,60 zu Buche (Stand 08 / 2024).
Die Betreiber sind super freundlich und die Strecke führt komplett durch den Wald, den man speziell bei der Fahrt aufwärts bewundern kann. Die Abfahrt ist laut Betreiberseite 800 m lang und die Bobs können Geschwindgkeiten bis zu 45 km/h erreichen.
Leider hatten wir einen Wagen vor uns, dessen Insassen extra langsam fuhren um die ganze Zeit lang Selfies und Videos zu machen.
Begleitet von tollen Ausblicken auf die hügelige Landschaft rundherum führt die Route nach der Sommerrodelbahn immer weiter in Richtung Parkplatz zurück.
Insgesamt eine schöne Wanderung, die gleich zu Anfang mit den Bruchhauser Steinen bereits ein echtes Highlight bietet. Die beiden Anstiege sind nicht ohne, dafür ist man aber immer auf sehr schönen Wald- und Wanderwegen unterwegs, die bei trockenem Wetter sicher noch mehr Spass machen. Unterwegs zum Langenberg schüttelt man dem prominenten Rothaarsteig die Hand und erreicht dann bald NRWs höchsten Berg. Eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn rundet die Tour schließlich ab.
Informationen (Stand 08 / 2024)
Name: DerLangenberg – Der höchste Berg von NRW (GPX)
Start– / Zielpunkt: Parkplatz Hochsauerlandstraße
Länge: ca. 18 km
Waldwege, Wanderwege, wenig Asphalt am Anfang
Bruchhauser Steine, Erlebnisberg Sternrodt