Hesepe ist ein Stadteil von Bramsche nahe Osnabrück und ich hatte bis zu dieser Tour noch nie von Hesepe gehört.
Was überraschend ist, denn die Osnabrücker Ecke und Bramsche kenne ich schon.
Die Idee dieser Wanderung stammt ganz zeitgemäß von Youtube, wo der Ueffelner Steinbruch in einem Bikepacking Video gezeigt wurde.
Startpunkt der rund 20 km langen Tour ist der Bahnhof Hesepe, der von Herford aus mit einmal Umsteigen in Osnabrück recht unkompliziert zu erreichen ist.
Vom Bahnhof aus ist man für 2 km zunächst an einer großen und gut befahrenen Straße und im Ort unterwegs. Also auf Asphalt und mit lautstarker Beschallung durch die Autos. Ein kleiner Tipp: auch wenn ein Vorgarten noch so schön ist, tretet besser nicht zu nahe heran. Aus irgendeinem Grund sind auffallend viele Grundstücke kameraüberwacht. Das haben wir in solch einer Häufung noch nirgends gesehen. Was stimmt denn nicht in diesem beschaulichen Ort?
Endlich im Wald angekommen, trifft man bald auf den Terra.track Kettelsberg, dem man auf der Strecke noch noch häufiger begegnet. Der Wald ist wirklich wunderschön und die Wege oft schmal und verwildert. Aus trauriger Erfahrung weiß ich, dass die Wälder im Gebiet der Terra.tracks oft von Kahlschlag betroffen sind. Das ist hier erfreulicherweise gar nicht der Fall und so geht es über Stock und Stein durch den Wald. Am Wege steht eine ganz besondere kleine Hütte und auch das eine oder andere imposante Baumwurzelgebilde ist zu entdecken.
Von der Wittekindsburg im Gehn ist leider nichts mehr zu seh’n (sorry, der musste sein). Es liegen ein paar größere Steine herum, die vielleicht mal zu Burgmauern gehört haben könnten, aber das ist reine Spekulation und viel Phantasie. Immerhin steht eine Infotafel vor Ort und nach dem Abstieg von der „Burg“ weist ein Schild in entgegengesetzter Richtung dorthin. Die Infotafel erzählt uA von der Legende, nach der es in der nahen Umgebung eine Höhle geben soll, in der ein Schatz versteckt ist / war. Natürlich streng bewacht von zwei schwarzen Hunden. Leider haben wir die Höhle nicht entdeckt.
Ich liebe ja diese Wälder, in denen es solchen dicht mit Moos bewachsenen Boden gibt. Das sieht immer so schön weich aus und bringt zu dieser grauen Jahreszeit richtig Farbe in die Landschaft. Einfach wunderschön! Auf dieser Runde gibt es einige solcher Fleckchen, was ich wirklich herrlich fand. Wenig später erreicht man die ersten Hinweise auf einen Steinbruch. Ein verschlossenes Tor nämlich mit einem Verbotsschild daran. Außerdem gelangt man zu den Heideflächen im Gehn. Sie sind ein Naturdenkmal und es gab hier wohl auch mal einen Segelflugplatz.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Highlight der Wanderung: dem Steinbruch Ueffeln. Man wandert oberhalb des Steinbruchs entlang und hat einen genialen Ausblick hinunter auf den karibisch blau-türkisen See. Leider schien an unserem Wandertag die Sonne mal wieder nicht, aber auch ohne Sonne leuchtete die Farbe geradezu. Wie das dann wohl erst bei Sonne aussieht? Leider ist der Steinbruch nicht zu begehen, was ich irgendwo auch verständlich finde. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sonst bald am See ausssehen würde.
Über einen kaum sichtbaren Pfad wandert man nun weiter und schließlich aus dem Wald heraus zu einem Feld. Dort wird man leider wieder von Asphalt begrüßt, aber auch in einem wahrlich idyllischen Landstrich. Außer einem einzelnen Hof mit bemerkenswert schiefem Dach ist weit und breit nichts zu sehen. Wenn man irgendwo ruhig wohnt, dann auf jeden Fall hier.
Ein sehr goldiges Pony haben wir an einem Zaun getroffen und kurz mit ihm getratscht. Ich würde gerne ein Foto davon zeigen, aber ich habe läuten hören, dass es böse enden kann, wenn man fremder Leute Pferde knipst und online zeigt.
Die Strecke führt halb um den kleinen Teich herum und schließlich in den Endspurt zurück zum Bahnhof. Auch auf dieser Seite vom Ort werden viele Häuser und Grundstücke von Kameras bewacht. Wirklich seltsam. In einem Garten steht eine coole Metallskulptur, die ich mir gerne genauer angeschaut hätte. Aber auf solche Gaffer scheint man hier nicht gut zu sprechen zu sein.
So sind wir ohne stehenzubleiben direkt zum Bahnhof weitergelaufen.
Insgesamt eine schöneTour, auf der der Ueffelner Steinbruch eindeutig das Highlight ist! Aber auch der Wald ist über weite Teile der Strecke einfach nur traumhaft und märchenhaft schön. Anstiege halten sich absolut im Rahmen und abgesehen von den zwei Startkilometern ist man nicht viel auf Asphalt unterwegs.
Informationen (Stand 11 / 2024)
Name: Die Lagune im Uffelner Steinbruch (GPX)
Start- & Zielpunkt: Bahnhof Hesepe
Länge: ca. 20 km
Wanderwege, Waldwege, kurze Abschnitte Asphalt