In der Senne beim Augustdorfer Dünenfeld & dem Ölbachtal

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Touren nahe Zuhause und dem näheren Umkreis. Ich lebe schon mein ganzes Leben hier und bilde mir ein, vieles schon zu kennen. Auf solche Wanderungen habe ich selten Lust.
Nun hatte mich aber am 1. Weihnachtsfeiertag eine arge Erkältung erwischt und so haben wir die für den 2. Feiertag geplante lange Wanderung ausfallen lassen und sind stattdessen in Richtung Stukenbrock gefahren.

Mit ihren rund 8,5 km ist diese Wanderung eher ein augedehnter Spaziergang beim Augustdorfer Dünenfeld und dem Ölbachtal in der Senne. Auch das Furlbachtal ist nicht weit weg, sodass die Strecke sich problemlos verlängern lässt. Ich hatte an dem Wandertag schon Sorge, nicht mal die kurze Route zu schaffen.
Geparkt haben wir am Rand des Mühlenwegs, daher läuft man anfangs auch kurz auf Asphalt.

Schon bald aber tauscht man den festen Untergrund  gegen einen weichen Waldpfad. Der Wald hat mich auf dieser Tour tatsächlich sehr überrascht. Er ist wirklich schön und oft ziemlich verwildert. Dazu die schmalen Wege, so mag ich Wälder und Wanderungen. Ich muss zugeben, das hatte ich von der Ecke  nicht erwartet. Vielleicht ist es dort doch interessanter als gedacht. Der Anfang der  Krankenrunde verhieß jedenfalls viel Gutes!

Es dauert nicht lange, dann hat man keinen Waldweg mehr unter den Schuhen. Der Boden wird zunehmend sandiger, wie es sich in der Senne gehört. Das kann anstrengender zu laufen sein, ist aber auf jeden Fall eine Abwechslung. Wandern im Sand, das findet man weit weg vom Meer nicht so häufig.Ich habe das auf den Lämmerwegen und auf der Ochsentour bereits erlebt, die in der gleichen Gegend liegen bzw sie stellenweise berühren. Im Sommer, wenn der Sand trocken ist, ist es nochmal anstrengender als in der nassen Jahreszeit.

Unsere Wanderung touchiert den offiziellen Augustdorfer Dünenpfad mit seinen 4 km Länge. Wer also eine noch kürzere Wanderung bzw einen echten Spaziergang unternehmen möchte, der kann sich diese Tour vorknöpfen. Sie führt uA zur Aussichtsplattform Dünensilhouette, die über einige Stufen zu erreichen ist. Es sind wirklich nicht viele Stufen und trotzdem war ich oben schon komplett erledigt. Kranksein ist echt der letzte Mist!

Einen großen Vorteil hat diese Runde: sie ist komplett flach! Da braucht es schon eine solche Plattform um überhaupt mal etwas weiter schauen zu können. Der Blick geht über die Senne mit ihren Wälden, die Sandflächen und zur entsprechenden Jahreszeit auf ganz viel Heide. Zur Heideblüte kann ich die Senne wärmstens empfehlen! Es ist beeindruckend, wenn gefühlt die komplette Landschaft in Rosa und Lila leuchtet.

In Augustdorf angekommen läuft man nochmal auf Asphalt und überquert auch eine große Straße. Mit den Schafen gab es aber dennoch etwas zu sehen. Und wenn man im Dezember wenigstens ein Foto mit Farbe machen möchte, darf man nicht wählerisch sein. So wurden einige Maschinen zum Motiv, die tapfer gegen das dunstige Grau anleuchteten. Ich bin so froh, wenn die Tage wieder heller und länger werden. Ich habe dieses Grau so unglaublich satt. Oft möchte ich an solchen Tagen gar nicht raus. Ein Herbst- und Wintermensch werde ich niemals werden.

Wandermäßig wird in dieser Ecke so einiges geboten, wovon die vielen Wegweiser deutlich zeugen. Wahrscheinlich würde man hier sogar eine richtig große Tour zusammenbekommen. Es waren an unserem Wandertag auch trotz des mäßigen Wetters viele andere Leute unterwegs, die einen Weihnachtsspaziergang gemacht haben. Die Gegend ist beliebt, eindeutig! Sie scheint sich mehr zu lohnen als ich im Vorfeld dachte.

Keine Winterwanderung ohne Matsch! Es war lange gutgegangen, aber am Bentteich standen wir dann doch im Matsch. Der Teich ist normalerweise nicht groß, durch die Regengüssen der Tage zuvor hatte er sich deutlich ausgedehnt. So sah es am gegenüberliegenden Ufer glatt aus wie im tiefsten Sumpf. Einst wurde in der Gegend Ton zur Ziegelproduktion abgebaut, wodurch diese Senken entstanden sind.

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz. Noch ein kurzer Weg durch den Wald und man erreicht wieder das Gewerbegebiet.

Insgesamt eine schöne kurze Wanderung, die mich vor allem mit ihrem wilden Wald überrascht hat. Die Sennelandschaft sollte man schon einmal gesehen und erlebt haben. Wandern im Sand und das hunderte Kilometer vom Meer enfernt, das findet man nicht alle Tage. Besonders zu empfehlen ist die Tour zur Zeit der Heideblüte! Die Runde lässt sich nach Belieben verlängern oder eben auch auf den noch kürzeren Augustdorfer Dünenpfad einkürzen.

Informationen (Stand 12 / 2024)

Name: Krankenrunde beim Augustdorfer Dünenfeld (GPX)
Start– / Zielpunkt: Straßenrand Mühlenweg, 33758 Stukenbrock
Länge: ca.8,5 km
Wander- und Wadwege, teils Asphalt

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2 Gedanken zu “In der Senne beim Augustdorfer Dünenfeld & dem Ölbachtal

  1. Hallo und guten Tag
    Über Facebook bin ich auf diesen Beitrag gestossen und möchte mich dafür herzlich bedanken. Den Bereich den Du hier beschrieben hast, werde ich mal für eine Fototour ins Auge fassen, denn da scheinen einige tolle Motive zu sein.
    Lieben Gruß aus dem Schaumburger Land
    Andreas

    1. Hallo Andreas, dann wünsche ich dir viel Spass bei diner Fototour! Die Gegend hat wirklich viel Sehenswertes, vor allem was die Natur angeht.
      Liebe Grüße
      Sandra

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