Im Gasometer Oberhausen läuft seit dem 01.10.2021 bis zum 31.12.2022 die Austellung „Das zerbrechliche Paradies“.
Auf zahlreichen Fotos und in vielen Videos wird den Besuchern gezeigt, wie schön und zerbrechlich unsere Erde ist und wie viele Sprünge diese Schönheit bereits hat. An welchen Stellen. Woher sie rühren.
Die Ausstellung ist meiner Meinung nach sehr geschickt aufgebaut. Der Besuch war in mehr als einer Hinsicht ein beeindruckendes Erlebnis. Sie befindet sich auf zwei bzw drei Etagen, wenn man den mittleren Raum des Gasometers als eine eigene Etage ansehen möchte.
Auf der ersten Ebene steht die Austellung ganz unter dem Motto „Eine Erde – Viele Welten“. Den Besucher erwarten großartige Fotos. Jedes für sich zeigt, wie wunderschön unsere Erde ist, welch wunderbare, tierische Lebewesen sie bevölkern und welche Urgewalten noch heute auf ihr existieren. Außerdem kann man mittels einer VR-Brille in den Dschungel eintauchen und die Perspektive verschiedener Tiere einnehmen (ich empfehle, einen Rundflug als Fledermaus zu unternehmen!)
Einige Bilder lassen einen staunen, andere schmunzeln, aber alle haben eines gemeinsam: wer beim Anblick dieser Bilder nicht begreift, wie schön unsere Erde ist, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Hier muss jedem klar werden, wie schützenswert dieser Schönheit ist.
Über eine Treppe gelangt man hinauf in die zweite Etage. Hier steht der Ökologische Fußabdruck der Menschen im Mittelpunkt der Ausstellung. Es war faszinierend zu verfolgen, wie sich plötzlich die komplette Stimmung unter den Besuchern änderte. In der ersten Etage überall noch Lachen, Begeisterung und Staunen, ein paar Stufen höher plötzlich gedrückte Stimmung und beinahe Stille.
Eisbären sollten wohlgenährt auf Eisschollen herumtoben. Meeresschildkröten sollten so entspannt sein wie Crash in „Findet Nemo„. Nashörner gehören wohl kaum ohne Grund zu den „Big 5“ Afrikas. Die traurige Realität sieht allerdings ganz anders aus…
Ein weiterer Teil der Ausstellung auf dieser Etage widmet sich den Naturkatastrophen der letzten Jahre und der extremen Klimaveränderung, die die Erde bereits erlebt. Bei diesen Bildern dürfte auch dem letzten Hinterwäldler klar werden, dass klimamäßig etwas ganz arg in die falsche Richtung läuft. Dass der Mensch letztlich niemals Herr über die Natur sein wird.
Im letzten Teil der Ausstellung bekommt man den einen oder anderen Hoffnungsschimmer mit auf den Rückweg gegeben. Es werden verschiedene Projekte vorgestellt. Die Bilder hier zeigen beispielsweise die Grünfassade auf der Düsseldorfer Kö (hier fand ein Düsseldorfbesuch den Weg auf meine Liste) und das Vertical-Forest-Gebäude in Mailand. Ein fleißiger kleiner Putzteufel ist hier ebenfalls am Werk.
Während des Besuchs sollte man sich die Skulptur der Erde nicht entgehen lassen. Sie ist 20 m groß und schwebt (gefühlt) im rund 100 m hohen Innenraum des Gasometers. Ich empfehle, hier eine kleine Pause einzulegen und die Satellitenbilder zu bestaunen, die auf die Kugel projiziert werden. Es ist ein gigantischer Anblick und unfassbar spannend, beispielsweise den Schiffsverkehr auf den Meeren auf einen Blick zu sehen.
Zumindest mir war nach der Ausstellung auf der zweiten Etage nach frischer Luft und Sonnenschein. Also habe ich mich in die Schlange am Aufzug eingereiht, mit dem man hinauf auf das Dach des Gasometers fahren kann.
Es war zwar windig dort oben und auch ziemlich frisch, aber für den Ausblick lohnt es sich.
Und nach den Bildern eine Etage tiefer stimmt es geradezu fröhlich, wenn man sieht, wie unglaublich grün das Ruhrgebiet ist.
Von mir gibt es eine dicke Empfehlung für diese Ausstellung! Geschickt aufgebaut, sehr schöne Fotos und Bilder, beeindruckende Motive und eine überdeutliche Botschaft, die kaum wichtiger sein könnte! Wem nach dem Besuch von „Das zerbrechliche Paradies“ immer noch nicht klar ist, dass klimamäßig etwas komplett im Argen liegt luft und es menschengemacht ist, dem ist nicht mehr zu helfen, leider…
Kleiner praktischer Tipp zum Schluss: zieht euch im Winter etwas dicker an, warm ist es im Gasometer nicht gerade.
Informationen (Stand 10 / 2021)
- „Das zerbrechliche Paradies“
- Wo? – Gasometer Oberhausen
- Wann? – Vom 01.10.2021 bis zum 30.12.2022
- Tickets € 11,00
- Parken: Parkplatz am Gasometer, Parkhäuser und Parkflächen am Centro
- Anreise mit dem Zug: ab Hauptbahnhof Duisburg fahren mehrere Buslinien direkt zum Centro