Kettwiger Panoramasteig – Nordroute

Manchmal dauert es eine Zeit bis man einen Wanderweg komplettieren kann.
So ging es auch mit dem Kettwiger Panoramasteig. meinem ersten der inzwischen vier Steige im Ruhrgebiet.

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Südroute des Kettwiger Panoramasteiges, stand Anfang Mai diesen Jahres nun die Nordroute auf dem Plan.
Mit knapp 21 km ist die Nordroute nicht ganz vier Kilometer länger als die Südroute.

Der Startpunkt ist jedoch gleich, nämlich der Bahnhof Essen Werden.

Vom Bahnhof aus führt die Route zunächst eine Weile an der Bahnlinie entlang. Ganz überraschend tauchen dabei am Wegesrand richtige Felsklippen auf und sogar einen kleinen Steinbruch gibt es. Dort waren an diese Wandertag tatsächlich ein paar Leute beim „Steinklopfen“ zu beobachten. Was man dort wohl alles finden kann? Aber ich weiß nicht, ob ich dafür die Geduld hätte.
Bald führt die Strecke in den Wald und nach einer Weile auf dem wirklich schönen Weg erreicht man den Aussichtspunkt über dem Baldeneysee.

Hier waren wir schon einmal als wir den Baldeneysteig gelaufen sind. Anfänglich teilen sich die beiden Steige den Weg, trennen sich aber nach wenigen Kilometern. Der Blick vom Aussichtspunkt auf den See ist traumhaft schön und ich konnte mich daran einmal mehr kaum sattsehen. Allzumal bei dem wunderbaren Wetter. Das viele Grün in dieser Region begeistert mich immer noch auf jeder Tour.

Beim Wildgehege im Heissiwald war auch dieses Mal das Wild anderweitig beschäftigt, jedenfalls war keine fellige Nase zu erblicken. Schade, aber es sei ihnen natürlich gegönnt. Erst am Wald-, dann am Feldrand entlang führt die Strecke weiter, hier und da an Höfen vorbei und schließlich ins Wolfsbachtal. Kann ein Tal schöner heißen? Einen Wolf haben wir leider nicht entdeckt (das wäre mal ein Traum, so eine Wolfsbegegnung), dafür aber Kühe, Pferde auf hügeligen Weiden und ein Pärchen Schwarzschwäne samit flauschigem Nachwuchs.

Etwa auf der Häfte der Route befindet sich der Buchholzhof. Während wir die Kilometer zuvor kaum Menschen getroffen hatten, standen wir hier mitten im Ausflugstrubel. Zum Hof gehört ein sehr großer Hofladen mit allerlei Leckereien (ein kleines Glas Honig durfte mit) und eine Hühnerwiese mit sehr zutraulichem Federvieh. Umso mehr, wenn man vorher etwas Hühnerfutter erstanden und mit zum Zaun genommen hat. Hühner sind einfach toll und ich war hin und weg!
Nach dem Hühnerkuscheln haben wir unsere Halbzeitpause gemacht und sind dann weitergelaufen.

Keine Tour im Pott ohne Überquerung von mindestens einer Autobahn, hier war es die A52. Nicht viel los an einem Sonntag auf der Straße. Ich weiß nicht, woher diese Faszination kommt, dass so viele Leute gerne von einer Brücke auf die Autobahn / auf Straßen hinunterschauen. Als Autofahrer finde ich das manchmal gruselig (man denke an Steinewerfer usw), aber ich stehe auch selber gerne da oben. Ich mag die Lautstärke, die Geschwindigkeit und das Wissen, dass einen diese Straßen fast überall hinbringen.

Anschließend führt die Strecke zurück in die Felder und der Weg schlängelt sich gekonnt zwischen Grün und Rapsgelb hindurch. Durchaus mit gewissem Anstieg, aber alles in vertretbarem Rahmen. Der Ausblick ist durchweg herrlich grün.
Es gibt einen kurzen Abschnitt, der uns Rätsel aiugegeben hat. Ein ganz schmaler Pfad mit löcherigen Zäunen an der Seite, dahinter ein verwildertes Gelände. Aber es war nirgends zu erkennen, was dot mal gewesen war. Im Nachhinein habe ich erfahren, es soll dort Tennisplätze gegeben haben und das klingt glaubhaft, wenn man die Überreste anschaut. Spannend! Ein Lostplace am Weg.

Bald erreicht man bereits Essen Kettwig, was mit einem Foto gewürdigt werden musste. Eine Zeit lang ist man nun auf Asphalt unterwegs, an Straßen entlang und durch Wohngebiete. Es ist eine ruhige Gegend und lang ist dieser Teil der Route nicht, da geht solch ein Abschnitt auch mal in Ordnung. In Kettwig endete bereits die Südroute des Kettwiger Panoramasteiges und auch die Nordroute findet dort ihr Ende. Es war im Vorfeld bei der Planung praktisch gewesen zu wissen, dass Start- und Endpunkt gut mit dem ÖPNV zu machen sind.

Bald tauchte der idyllische Springerteich am Wegesrand auf, wieder folgten Felder, dann ein rumpeliger Waldweg und ein höhnischer Wegweiser, der das nächste Mal „bergauf“ anküdigte. Das ist Mobbing, jawohl!
Solche höhnischen Wegweiser scheinen im Pott gerne genommen zu sein, ein ähnlicher ist mir auf dem Zollvereinsteig auch begegnet.
Der Artikel wird bald online gehen, dann seht ihr, womit man den Wanderer dort verspottet.
Oben angekommen kam die Ruhr wieder in Sicht und kündete vom nahenden Ende der Tour.

Im Stadtwald Kettwig lernten wir noch die „Bäume des Jahres kennen“ und überholten eine Gassi-Gruppe mit lauter goldigen Vierbeinern. So erreichten wir den Bahnhof Kettwig, von wo es heimwärts ging.
Nach der Südroute damals hatte die Bahn mich eine Ehrenrunde über Düsseldorf drehen lassen (ganz toll, wenn man dreckig und fertig von einer Tour kommt), aber nach der Nordroute hat der Rückweg problemlos geklappt.

Mir hat der nördliche Teil des Kettwiger Panoramasteiges besser gefallen als der südliche Part. Sehr viel grüner, waldiger und idyllischer. Es gibt einige schöne Aussichtspunkte, die Wege sind abwechslungsreich und gut zu gehen, ärgere Anstieg sucht man zum Glück vergebens und der Buchholzhof ist eine tolle Location für die Halbzeitpause.
In Summe, wenn ich die Nord- und Südroute zusammen betrachte, dann würde ich den Kettwiger Panoramasteig auf jeden Fall empfehlen.

Informationen (Stand 04 / 2024)

Name: Kettwiger Panoramasteig – Edition Nord (GPX)
Start- / Zielpunkt: Bahnhof Essen Werden
Länge: ca. 21 km
Wanderwege, Waldwege, Waldpfade
Wandern in Essen

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert