Der Bonstapel – Die höchste Erhebung im Kreis Herford

Zugegeben, obwohl ich schon immer in Herford gelebt habe, hatte ich vom Bonstapel noch nie etwas gehört.
Aber wenn es der höchste „Berg“ im Kreis ist, dann sollte man den schon gesehen haben.

Das Auto habe ich auf einem Wanderparkplatz an der Hohenhausener Straße in Vlotho abgestellt.
Hier gibt es auch eine Infotafel mit den Wanderwegen in der Gegend.
Der Rundweg hoch zum Bonstapel startet direkt hier.

Er beginnt zunächst auf einem asphaltierten Weg, aber schon nach wenigen Metern hat man einen angenehm weichen Wald- und Wiesenweg unter den Schuhen. Das bleibt auch auf der restlichen Strecke so, der Weg ist also prima zu laufen. Was Aufstiege anbetrifft, geht es hier sehr moderat zu. Erst auf dem letzten Stück hoch zum Bonstapel wird es kurz etwas steiler.

Fast direkt am Anfang des Weges kommt man am Alpakahof zu den Sieben Quellen vorbei. Mit etwas Glück stehen dort gerade sogar einige der flauschigen Gesellen auf der Weide. Ich mag Alpakas super gerne, deshalb hatte der Weg bereits hier einen Stein bei mir im Brett.

Wer bist du denn?

Um den Bonstapel rankt sich eine schaurige Sage, die einem etwas später auf einer Tafel erzählt wird.

Unter diesem Berg, an dessen Fuße du stehst, liegt der Teufel begraben. Du hörst ihn rumoren, wenn du dein Ohr auf die Erde legst. Du siehst seinen Schweiß aus sieben Löchern aus der Erde quellen. In grauer Vorzeit hatten die Menschen mal wieder den Teufel lieber als den Herrgott. Sie schlugen sich, betrogen einander, fluchten und gingen nicht mehr zur Kirche. Der Teufel sah dem Treiben zu und wartete nur darauf, dass ihm alle Menschen zufielen. Da wollte der Herrgott ein Ende machen. Die Menschen sollten vernichtet werden. Der Herrgott verstopfte die „Wallücke“, eine Vertiefung im Wiehengebirge, durch die damals noch die Weser floss.In unserer Heimat stieg das Wasser höher und immer höher. Die Menschen klagten und jammerte und bangten um ihr Leben. Und diese Not lehrte sie wieder das Beten.Der Herrgott hatte ein Einsehen und wollte die Menschen nicht umkommen lassen. Er schickte ein heftiges Gewitter. Ein Blitz schnitt eine Schlucht ins Gebirge (die heutige Porta Westfalica) und das Wasser konnte abfließen. Der Teufel wollte nicht, dass Rettung kam. Er versuchte, das entstandene Loch zu stopfen, nahm den „Bonstapel“ auf seinen Rücken, den „Großen Selberg“ und den „Kleinen Selberg“ unter seine Arme und brach unter der Last zusammen, hier an dieser Stelle.“

An den erwähnten Sieben Quellen führt der Weg ebenfalls vorbei, allerdings war bei meiner Runde nicht viel Wasser darin. Ich denke, ich werde im Herbst vielleicht noch einmal herkommen.
Was mir an dem Weg besonders gefallen hat ist, dass man schon nach ziemlich kurzer Zeit einen wirklich schönen Ausblick genießen kann. Ich bin kein Fan davon, wenn es auf einer Tour lange Zeit außer Bäumen nichts weiter zu sehen gibt.

Weiter führt der Weg über ein Feld, bei dem ich kurz dachte, ich wäre vom Kurs abgekommen, aber die Runde verläuft genau hier. Eine schöne Abwechslung zum Waldweg und außerdem bereits der Endspurt zum „Gipfel“. Hier wird es spürbar steiler. Allerdings nicht sehr lange.

Oben angekommen wartet nicht nur ein Stein mit Inschrift, sondern sogar ein echtes Gipfelbuch, in das man sich eintragen kann. Das habe ich natürlich auch getan.

Leider hatte ich nicht viel Zeit um mich genauer umzusehen, denn von der anderen Seite tuckerte ein Trecker samt Anhänger den Weg hinauf. Auf dem Anhänger eine lustige Ausflugsgruppe. Sofort herrschte reger Betrieb, weshalb ich auch nicht dazu gekommen bin, den hier versteckten Geocache zu suchen.
Wenigstens die Aussicht kann einem hier niemand nehmen.

Von nun an ging es bergab, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Weg blieb weiterhin sehr angenehm zu laufen und an verschiedenen Stellen gab es Bänke, wo man eine kurze Rast einlegen konnte. Als ich dort war, war es sehr warm. Da kamen die schattigen Wege ganz recht.

Auf dem letzten Stück wurde es richtig lustig, denn es ging an einer Wiese mit einer Herde Ziegen entlang. Die lieben Tiere sollten auf eine andere Wiese getrieben werden, hatten das aber scheinbar nicht so richtig verstanden. Vielleicht wollten sie aber auch einfach nicht. „Dumm wie Bohnenstroh“, kommentierte der Mann, der die Tiere umsiedeln wollte, das bockige Geschehen. Es war ein herrliches Schauspiel mit viel Gemecker.

Gruppenbild

Nach ungefähr 7 km kam ich wieder am Startpunkt an und muss sagen, dass mich der Weg wirklich positiv überrascht hat.

Informationen

  • Name: Rundweg Bonstapel
  • Startpunkt: Wanderparkplatz Ecke Hohenhausener Straße / Zum Bonstapel, Vlotho
  • Länge: ca. 7 km
  • angenehm zu laufen auf weichen Wald- und Wiesenwegen, ein moderater Aufstieg
  • weitere Informationen hier
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