Um den Obernberg und über’n Stuckenberg bei Herford

Der Stuckenberg ist nicht nur der Hausberg von Herford, er ist tatsächlich nur einen Steinwurf von meinem Zuhause entfernt. Da stellt mancher die Frage, warum ich dort noch nie zum Wandern war. Die Antwort ist einfach: ich kenne den Stuckenberg schon mein Leben lang. Am Bismarckturm dort war ich schon viele Male. Da reizt einen eine solche Gegend nicht mehr so sehr.

Es war aber immer klar, eines Tages werde ich alldem nochmal eine Chance geben.
An diesem Tag war es nun also soweit. Große Erwartungen hatte ich nicht.

So wie ich die Tour gegangen bin, hat sie ca. 10 km. Parken kann man an verschiedenen Stellen entlang des Weges. Da der Parkplatz am Restaurant Steinmeyer Gästen vorbehalten ist, habe ich das Auto am Lönsweg abgestellt. Dort gibt es ein paar Abstellmöglichkeiten entlang des Straßenrandes.

Auf dem ersten Kilometer der Strecke hat man Asphalt unter den Schuhen. Es gibt aber die Möglichkeit, einen weicheren Trampelpfad am Rand zu nehmen und auf dem Einstieg einer Tour geht das für mich so in Ordnung. Links hat man den Wald, rechts anfangs noch Felder, später aber auch dort Wald.

Nach diesem Start wechselt der Untergrund zwischen Schotter- und Waldweg, was sich gut laufen lässt. Das ist überhaupt einer der größten Pluspunkte dieser Tour. Sie lässt sich wunderbar einfach und entspannt gehen. Aufstiege gibt es so gut wie gar keine und wenn, dann ausgesprochen moderat. Das schafft jeder!

Nach einer Weile gelangt man zur Autobahn A2, unter der man durch einen Tunnel hindurchgeht. Das ist eine nette Abwechslung und fast ein wenig schaurig. Kurz dahinter habe ich einen spannenden Fund gemacht. Wie alt mag diese Colaflasche wohl schon sein? Oder stammt sie einfach aus einem anderen Land und wurde aus einem Auto geworfen und ist die Böschung hinuntergerollt?

Der Weg wird nach der Brücke immer angenehmer und natürlicher. Da muss man hier und da ein bisschen aufpassen, weil er stellenweise voller Wurzeln ist. Außerdem ist man nun bereits in Bad Salzuflen angelangt. An diesem Tag wurde es hier sofort deutlich voller auf dem Weg. Bad Salzuflen ist ein Kurort, da bleibt das nicht aus. Vielleicht gibt es auch deshalb so viele Bänke am Weg?

Am Obernberg geht man ein Stück am Friedhof entlang, von dem man aber nur hier und da einen Grabstein durch die Büsche und Bäume hindurch sieht. Wenig später gelangt man dann zum Kriegerdenkmal, dass um 1922 / 1923 hier errichtet wurde. Es ist eindrucksvoll, wie es plötzlich quasi in einer “Ecke” des Waldes auftaucht.

Auf eine andere Art historisch ist ein Gebäude im weiteren Verlauf des Weges. Was es einmal war, kann ich nicht sagen. Falls jemand das hier liest und es weiß, bitte gerne als Kommentar unter den Artikel schreiben. Es wirkt wie ein sehr großer Rastplatz, ist dafür aber sehr speziell gestaltet.

So viel wie bis hierher gibt es von nun an am Weg leider nicht mehr zu entdecken. Man muss nun eher auf Kleinigkeiten achten, wenn man außer Wald noch etwas anderes sehen möchte. Einiges davon ist ziemlich einfallsreich, anderes wiederum etwas seltsam.

Wie üblich habe ich etwa auf der Hälfte des Weges meine Pause eingelegt. Ein schöner Rastplatz lädt geradezu dazu ein. Sort sitzt man gut und wettergeschützt. Allerdings auch an einem Zuweg, weshalb hier reger Betrieb herrschen kann.

Man ist nun bereits wieder in Richtung Autobahn unterwegs. Zunächst geht es aber an einigen kleinen Teichen vorbei, die lauschig im Wald liegen. Da ich die Entenfamilien nicht stören wollte, bin ich leise daran vorbeigelaufen. Im Herbst scheint die Gegend beliebt bei Pilzsammlern zu sein. Mir sind einige Leute mit Körben, Beuteln und Schaufeln begegnet.

An einigen Punkten des Weges stehen sogar Wegweiser, die ziemlich neu aussehen. Sie stehen aber vor allem am Herforder Teil des Weges und wirklich regelmäßig erst als es in Richtung Stuckenberg und Bismarckturm geht. Zuvor quert man ein zweites Mal die A2, dieses Mal oberirdisch.

Nun befindet man sich im Endspurt der Tour zum Bismarckturm. Das Stück hat sich meinem Eindruck nach ganz schön gezogen. Viel zu sehen gibt es auf diesem Abschnitt nicht, eine Aussicht nur an einer einzigen Stelle. Natürlich wird es hier auch wieder voller, denn der Bismarckturm ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Bismarckturm wurde 1906 erbaut und steht auf dem 213 m hohen Stuckenberg. Der Turm selber ist ca. 23 m hoch. An jedem 1. , 3. oder 5. Sonntag eines Monats kann man hinauf auf den Turm. Dass mein Sonntag der letzte der Saison war, habe ich nicht einmal geahnt. Das habe ich erst abends auf der Internetseite des Turms erfahren. Aber es erklärt die Blaskapelle der Feuerwehr Herford, das Kuchenbüffet und die vielen Menschen, die dort waren.
Für gerade mal € 1,00 darf man hinauf auf den Turm. Dafür gilt es 90 Steinstufen und dann nochmal 21 Stufen einer Metalltreppe zu bewältigen.

Bei schönem Wetter hat man von oben sicher eine ganz tolle Aussicht. Am Geländer der Aussichtplattform sind Tafeln angebracht, auf denen beschriftete Pfeile in Richtung verschiedener Ortschaften, Sehenswürdigkeiten oder Landmarken zeigen. Ein Fernglas gibt es ebenfalls.

Vom Turm aus überquert man die große Wiese davor und steigt auf einem relativ steilen Weg den Berg hinunter. Am Ende kommt man beim Restaurant Steinmeyer heraus. Das Restaurant gibt es bereits so lange wie ich denken kann. Als Kind fand ich es großartig, weil es zum Kinderteller immer einen Lolly gab. Die Bewertungen sind aber auch heute noch sehr ordentlich und speziell die große Terrasse lädt bei gutem Wetter zu einem kalten Getränk oder Kaffee und Kuchen ein.

Danach ging es für mich nur noch die Zufahrtsstraße zum Restaurant hinunter, dann war ich auch schon wieder am Auto.

Die Tour hat meine Erwartungen erfüllt. Sonderlich interessant ist sie nicht. Auf der ersten Hälfte gibt es hier und dort etwas Interessantes zu sehen, die zweite Hälfte zieht sich bis zum Bismarckturm ziemlich. Die Wege sind zwischen dem asphaltierten Start und Ende durchweg angenehm zu gehen und schön flach, aber auch sehr voll. Die Beschilderung ist bis auf das letzte Stück mehr als dürftig.

Informationen (Stand 10 / 2021)

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