Wer mich kennt und / oder dann und wann hier auf dem Blog mitliest, der wird wissen, dass ich Wanderungen zu einem schönen Turm liebe. Als ich auf Instagram kürzlich den Turm auf dem Mordkuhlenberg in den Dammer Bergen gesehen habe, stand sofort fest, dass ich dort eine Wanderung unternehmen würde. Da es nicht gerade vor meiner Haustür ist, habe ich eine Tour zusammengestellt, die außerdem zum Bergsee in der Nähe des Mordkuhlenbergs führt.
Die Runde kommt so auf gute 9 km Länge, liegt (für mich) also im Mittelfeld. Aber ich war immer noch etwas knapp bei Puste, dank dem Bösen C die Wochen vorher, somit passte das ganz gut. Dass die Tour kaum Höhenmeter in petto hat, war ebenfalls ein Pluspunkt,
Geparkt habe ich auf dem Wanderparkplatz „Bergsee“, den auch googlemaps kennt. Es gibt aber nahe der Strecke noch weitere Wanderparkplätze.
Vom Parkplatz „Bergsee“ aus überquert man die Straße und gelangt innerhalb weniger Minuten schon zum See. Der ist wirklich traumhaft schön gelegen und obwohl es ein Angelgewässer ist, kann man an verschiedenen Stellen bis ans Ufer gehen. Die Route umrundet den See beinahe komplett. Der Weg ist breit und überaus gut und bequem zu gehen. Es ist ein richtiger fester Spazierweg. Dementsprechend viel los ist dort auch. Sogar unter der Woche sportelten viele Leute um den See.
Später kann man auf einen Uferweg wechseln, wozu ich nach Regen allerdings nicht raten würde. Aus Gründen. Meine Schuhe sahen übel aus. Ist der Boden trocken, empfehle ich den Uferweg unbedingt, denn er ist richtig idyllisch. Natürlich ist er auch ein Stück vom regulären Weg entfernt und damit ruhiger. Dafür gibt es am Hauptweg neben einer Aussichtsplattform noch zahlreiche Bänke und kleine Hütten, die zu einer Rast einladen.
Hat man den See umrundet, wird aus dem Spazierweg ein typischer Wanderweg durch den Wald. Auch er lässt sich weiterhin gut gehen.
Man muss den Abzweig erwischen, dann gelangt man am Signalberg zu den ersten beiden Türmen der Runde. Auf dem Signalberg steht ein Fernmeldeturm der Telekom, sowie ein Sendeturm der Bundeswehr. Letzterer ist mit Zaun und Stacheldraht vor Eindringlingen gesichert und ein Schild verbietet so ziemlich alles. Kein Zutritt, keine Fotos oder Filme innerhalb des Areals. Darum hier nur ein Foto der Turmspitze, was hoffentlich in Ordnung ist.
Bis zum Weg zum Turm auf dem Mordkuhlenberg ist es nun nicht mehr weit. Der darf nicht nur geknipst, gefilmt, gemalt oder gehäkelt werden, sondern ist außerdem begehbar. 115 Stufen sind es (sofern ich richtig gezählt habe) bis nach ganz oben auf dem rund 20 m hohen Turm. Auf dem Weg hinauf erzählen Schilder die Sage von den Räubern vom Mordkuhlenberg. So kann man immer mal wieder mit gutem Grund stehenbleiben und verschnaufen. Die Räuber selber (aus Metall natürlich) säumen den Pfad zum Turm und stellen sich freundlich vor.
Die Aussicht vom Turm lohnt den Aufstieg auf jeden Fall! Man kann unfassbar weit schauen von dort oben. Bis hinüber zum Dümmer See, der etwa 9 km weit entfernt ist, und darüber hinaus. Auf der anderen Seite hat man einen wunderbaren Blick auf den Fernmeldeturm und den „verbotenen Turm“. Es gab auf dem Aussichtsturm auch mal ein münzbetriebenes Fernglas, allerdings wurde es mehrfach geknackt und deshalb abgebaut. Eine große Tafel zeigt dort oben die Entfernung zu verschiedenen umliegenden Orten. Bänke und einen Tisch gibt es ebenfalls. Dort in der Sonne habe ich meine Pause gemacht.
Wieder am Fuße des Turms angekommen, führt die Tour eine Weile bergab und schließlich in einen Märchenwald wie aus dem Bilderbuch. Man hat nun einen weichen Waldweg unter den Schuhen und um einen herum ist wortwörtlich alles grün. Wenn die Sonne scheint, funkelt es überall und man könnte wirklich meinen, gleich kommt ein halbes Märchenbuch zwischen den Bäumen hervor spaziert. Die sieben Zwerge voraus, die Knusperhaushexe mittendrin und Rotkäppchens Wolf hinterher.
An einem Punkt hier im Wald muss man aufpassen, denn dort treffen mehrere Wege aufeinander. Es gibt aber nur einen, der deftig aufwärts geht. Das ist der richtige Weg! Der Anstieg ist zum Glück sehr kurz, anschließend geht es entspannt weiter durch den Wald. Auf diesem Teil der Strecke nach dem Mordkuhlenturm war an meinem Wandertag gar nichts los. Ich war komplett alleine. Herrlich, aber unverständlich. Es ist so schön auf diesem Abschnitt.
Über eine rustikale Treppe geht es wenig später in den Endspurt der Tour und man erreicht bald wieder den Parkplatz.
An meinem Tag wäre es verboten gewesen, die Runde andersherum zu gehen. Der Weg auf dem ich am Ende zum Parkplatz gelaufen bin, war von der Parkplatzseite her per Schild abgesperrt. Von meiner Richtung aus gab es kein Verbotsschild vor dem Weg.
Dieses coole Schild steht NICHT am Ende dieser Wanderroute, sondern ein Stück um den Berg herum beim Schweizerhaus. Auch dort gibt es einen Wanderparkplatz, von dem aus man in Richtung Mordkuhlenturm starten kann. Mich führte nach der Wanderung ein Geocache hierher und ich fand das Schild als Abschluss des Ausflugs sehr gelungen.
Diese Wanderung in den Dammer Bergen zum Bergsee und dem Mordkuhlenberg ist eine traumhafte Runde. Der Bergsee ist wunderschön, vom Turm hat man eine großartige Aussicht und eine spannende Räubergeschichte bekommt man auch noch geboten. Der waldige Teil auf dem letzten Drittel ist wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Dass es nur einen einzigen sehr kurzen Anstieg gibt, ist ein weiterer Pluspunkt. Ansonsten sind alle Wege sehr bequem und gut wanderbar.
Eine Wanderung mit einem ganz ähnlichen Turm findest du hier: Vom Beutlingsturm ins Auenland
Informationen (Stand 02 / 2023)
Name: Um den See zu den Räubern vom Mordkuhlenberg (GPX)
Start- / Zielpunkt: Parkplatz Bergsee
Länge: ca. 9 km
Bequeme Wald- und Wanderwege, moderate Anstiege, für ca. 50 m ein steiler Anstieg