Wenn man erst spät loszieht und es früh dunkel wird, dann darf es auch mal eine kurze Tour sein.
So kam es zu dieser etwa 9 km langen Wanderung zum Idaturm im Harrl bei Bückeburg.
Start- und Zielpunkt ist der Bahnhof von Bückeburg, der dafür ideal gelegen ist.
Bückeburg ist ohnehin eine Stadt, die ich für einen Ausflug wärmstens empfehlen kann.
Wirklich sehr schön und mit vielen sehenswerten Gebäuden.
An den bekanntesten läuft man auf dieser Tour sogar vorbei, denn der erste Kilometer verläuft durch die Stadt bis zum Schloss.
Zuvor kommt man am Rathaus vorbei bzw läuft über den Marktplatz, wo auch das Hubschraubermuseum nicht mehr weit ist.
Quasi vor dem Schloss zweigt die Route ab, bleibt aber weiterhin im Ort. Durch einen kleinen Park gelangt man schließlich zum Bückeburger Palais. Rathaus, Schloss und Hubschraubermuseum kannte ich bereits, von dem Palais hatte ich noch nie etwas gehört. Dabei ist es wirklich wunderschön, auch von der Lage her in dem Park mit den Bäumen und Büschen. Ein Traum! Als Lostplace wäre solch ein Gebäude ebenfalls großartig….
Vom Palais aus ist es nun nicht mehr weit bis in den Wald. Die nächsten Kilometer geht es spürbar, aber moderat bergauf. Dabei kommt man an einigen kleineren sehenswerten Orten vorbei. Etwa an einer erstaunlich abgelegenen Bank, an einem Felsen, den man erklettern kann und an einigen Infotafeln, die über den Harrl und seine Vergangenheit Auskunft geben. Auch den ersten Hinweis auf den Hexenteich findet man auf diesem Teil der Wanderung.
Der Idaturm wurde im Jahr 1847 errichtet und ist stolze 28 Meter hoch. Über eine Wendeltreppe mit 128 Stufen (wie immer: wenn ich richtig gezählt habe) kann man hinauf auf den Turm steigen und die Aussicht genießen. Man kann wirklich weit schauen, erfreulicherweise ist der Blick nirgends zugewachsen. Ich bin geographisch eine komplette Niete, aber ich meine, man kann uA den Fernsehturm bei Porta Westfalica sehen.
Am Fuße des Turms gibt es ein Ausflugslokal, das an den Wochenenden geöffnet hat. Da ich mich zuvor nicht sonderlich über die Gegend informiert hatte, kam das für mich sehr überraschend. Es hat aber erklärt, weshalb zuvor auf dem Weg so viele Spaziergänger unterwegs gewesen waren. Wer also eher ruhige Wanderungen mag, der sollte die Tour früh am Tag gehen. Mir persönlich war das entschieden zu viel Trubel. Daher bin ich nach dem Aufstieg auf den Turm direkt weitergezogen.
Außerdem saß mir die zunehmend hereinbrechende Dunkelheit ein wenig im Nacken, trotz mitgenommener Stirnlampe. Ich wollte den Hexenteich schon noch gerne im halbwegs Hellen sehen. Den vom Navi vorgeschlagenen direkten Weg hinunter in die Schlucht habe ich freundlich ausgeschlagen. Bei Tageslicht und ohne rutschigen Untergrund kann man den Weg ruhig nehmen, er ist bestimmt ein feines Abenteuer, für mich kam er an diesem Abend nicht infrage.
Die Route führt genau auf diesem „Wall“ entlang, den man im Foto oben sieht. Von dort aus kann man schon mal in die Schlucht mit dem Hexenteich hineinschauen, es geht aber durchaus steil runter an der Seite. Unterhalb verläuft aber auch ein richtiger Wanderweg. Auf den kehrt man nach einer Weile auf dem „Wall“ zurück und biegt dann in die Schluicht ab. Bei dem nassen Schneewetter stand ich prompt bis zu den Knöcheln im Matsch.
Warum der Hexenteich so heißt, habe ich leider nicht herausgefunden. Falls es jemand weiß, dann freue ich mich über einen Kommentar. War der Teich einst ein Treffpunkt von „Hexen“? Oder fand hier die Wasserprobe statt, mit der man damals meinte, eine „Hexe“ entlarven zu können? Möglichkeiten gibt es einige um den Namen zu erklären. Alle taugen auf jeden Fall dazu, eine Gänsehaut zu verursachen, wenn man in der Dämmerung am Teich steht.
Am hübsch beleuchteten Restaurant Forsthaus vorbei führt die Route wieder in den Ort. Im Dunklen tatsächlich eine schöne Strecke so in der Stadt mit den beleuchteten Häusern. Die Diploma Hochschule mit ihrem Campus macht schon etwas her, später kommt man nochmal zum Palais und schließlich wieder am Schloss an. Danach folgt der Katzensprung zum Bahnhof, ehe es zurück nach Hause geht.
Eine schöne kurze Wanderung, die leicht auch ein Sonntagsspaziergang sein kann. Das erste Drittel ist städtisch, aber es gibt einige Highlights von Bückeburg auf diesem Teil der Tour zu sehen. Vielleicht um sich Ideen für den nächsten Besuch zu holen. Der Anstieg im Wald hält sich im angenehmen Rahmen und den Aufstieg auf den Idaturm sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf dem Rückweg liegt eine kleine Schlucht mit dem rätselhaften Hexenteich, bevor es stadtnah zum Bahnhof zurückgeht.
Hier habe ich noch zwei Tipps für Unternehmungen in Bückeburg
Lostplace Fototour auf Schloss Bückeburg
Hubschraubermuseum Bückeburg
Informationen (Stand 01 / 2024)
Name: Hello darkness, my old friend – Idaturm im Harrl bei Bückeburg (GPX)
Start– / Zielpunkt: Bahnhof Bückeburg
Länge: ca. ,8 km
Wander-, Wald- und Wiesenwege, am Anfang Asphalt