Für mich muss eine Wanderung immer etwas Besonderes an sich haben. Beispielsweise einen See.
Auf dieser ca. 9 km langen Rundtour liegen gleich drei (eigentlich fünf) Seen unterschiedlicher Größe und Nutzung am Weg: der Habichtsee, der Tallesee und der Waldsee.
Parken kann man zum Beispiel entlang des Habichtswegs, wo es einen Parkstreifen gibt. Man kann aber auch an anderer Stelle der Runde einsteigen. Ich gehe davon aus, dass man in der Nähe jedes Sees ein Auto abstellen kann.
Den ersten See hat man am Habichtsweg direkt vor der Nase und der Weg führt am Ufer entlang durch einen kleinen Park mit Spielplatz und Bänken. Geocacher können sich hier auf die Suche nach GC7WRN6 begeben.
An diesem See liegt außerdem GC2DZP3. Dafür sollte man allerdings zu zweit sein.
Im weiteren Verlauf streift man kurz eine Ansiedlung einiger Häuser, doch das ist auf dieser Runde die einzige solche Stelle. Man ist schnell daran vorbei und es scheint auch kein beliebter Start für Spaziergänger zu sein. Auf der linken Seite gibt es einen kleinen Wald voll mit Totholz, was spannend anzuschauen ist. Hinein darf man nicht. Massen an Schildern weisen darauf hin.
Was die Tour angenehm macht, ist der abwechslungsreiche Untergrund. Asphalt, Wald- und Wiesenwege, Schotterwege und Sennesandwege, alles ist dabei. Hier und da ist es nach Regenwetter auch mal matschig, aber es hält sich in Grenzen. Mehrmals hat man sogar die Wahl, ob man den gut befestigten Wanderweg nehmen möchte, oder doch lieber den naturbelassenen Trampelpfad.
Der nächste See am Weg ist der Tallesee bzw der Tallesee Untersee, direkt daneben der Tallesee Mittelsee und dann der kleine eigentliche Tallesee (darum die anfangs erwähnten „fünf Seen“). Hier hat mir der Weg besonders gut gefallen, da er etwas Urwüchsiges und Wildes an sich hat. Knorrige Bäume säumen den Wegesrand auf der einen Seite. Sie wirken direkt etwas schaurig. Am Tallesee kann sich der Geocacher ein wenig Zeit mit GC3D166 vertreiben.
Dazu gibt es immer zumindest den Blick auf den See. Näher ans Ufer zu kommen, ist mitunter leider schwierig. Die Seen sind oft Angelseen und irgendein Angelsportverein hat reichlich Schilder aufgestellt. Man darf nur als Mitglied ans Ufer. Ich sage es mal so: als ich am Sonntag unterwegs war, habe ich nur an zwei Stellen Angler gesehen. An den anderen standen nur die Schilder und nun ja…das muss jeder für sich entscheiden.
An einem Abzweig kommt man an einem Denkmal vorbei. Hier stürzte 1889 ein hochgeborener Levin Graf Wolff-Metternich samt seinem Pferd, wobei der Adelige ums Leben kam. Er war auf der Jagd. Vielleicht war es also Karma. Ob das Pferd den Unfall überlebt hat, ist nicht verzeichnet.
Weiter geht es am See entlang und auch an einigen Pferdeweiden, wo man sehr lebendige Pferde anschauen kann. Nur anschauen, bitte, nicht füttern!
Hinter den drei Talleseen zweigt die Route nach links ab und man hat einmal mehr die Wahl zwischen dem breiten Wanderweg und dem besseren Trampelpfad, der scheinbar gerne auch von Reitern genutzt wird. Nach einem Abstecher ins Gebüsch dürfen Geocacher sich hier über GC4MTY6 freuen.
Im weiteren Verlauf der Runde wird es wieder historisch. In dem Waldstreifen versteckt sich eine alte Schießanlage. Viel ist davon nicht mehr übrig, aber die langen und hohen Wände sind dennoch beeindruckend.
Hier liegt ein weiterer Cache versteckt, nämlich GC29DFG. Er lädt dazu ein, sich die Steinwände etwas genauer anzusehen.
Zuletzt erreicht man den Waldsee. Er ist von den Seen der einzige, der für Freizeitvergnügen erschlossen ist. Es gibt einen Campingplatz und sogar einen Sandstrand.
Der Weg führt direkt am Campingplatz entlang und man hat reichlich Gelegenheit verschiedene Verschönerungsmaßnahmen an den Parzellen zu bestaunen. Der bekannte und beliebte Gartenzwerg hat hier ordentlich Konkurrenz bekommen und ich habe manches Mal grinsen müssen.
Anschließend geht es offiziell nur für Fußgänger weiter. Man bewegt sich in der Nähe bzw auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes. Entsprechende Schilder weisen darauf hin, dass man auf den Wegen bleiben soll. Abzweigende Wege sind meist mit „Durchgang verboten“ markiert, woran sich an meinem Tag allerdings längst nicht jeder hielt.
Zuletzt gelangt man auf der Runde noch zum vorhin erwähnten Sandstrand. Der ist wirklich erstaunlich lang und breit und man kann sich leicht vorstellen, dass es hier im Sommer voll werden kann. Erst recht mit dem Campingplatz beinahe nebenan.
Abgesehen davon hat man von diesem Ufer aus einen phänomenalen Blick über den See. Hier würde sich eine Pause auf der Tour sicher lohnen.
Andererseits ist man nun auch wieder sehr nahe am Start- und Zielpunkt. Darum empfehle ich, die Pause eine Weile vorher an einem der anderen Seen einzulegen. Manche Schilder vom Angelsportverein sind wirklich schlecht zu lesen…
Mir hat die Runde ausgesprochen gut gefallen. Wer gerne an und um Seen wandert, der sollte sich diese Tour unbedingt anschauen. Dazu gibt es noch verschiedene andere spannende Dinge zu entdecken wie das Denkmal, die alte Schießanlage und den Weg am Truppenübungsplatz. Steigungen gibt es keine einzige und der Untergrund ist durchweg gut zu laufen. Man kann sogar an einigen Stellen wählen zwischen Wanderweg und urwüchsigem Trampelpfad.
Informationen (Stand 12 / 2021)
- Name: 3-Seen-Runde Sennelager (GPX)
- Start- / Zielpunkt: Habichtsweg
- Länge: ca. 9 km
- Asphalt, Wald- und Wiesenwege, Sandwege
- Campingplatz Waldsee