Es ist langweilig und sinnlos über das Wetter zu sprechen oder sich zu beschweren, aber diesen Winter ist es einfach so: das Wetter ist selten wirklich wandertauglich. Außer man hat Spass an nasskaltem Wetter, grauem Himmel und am besten (nicht!) auch noch kaltem Wind.
Für diesen Wandertag war endlich einmal ordentliches Wetter vorhergesagt und so haben wir uns auf den Weg nach Bad Essen gemacht. In die Region der TERRA.tracks. Allerdings stand kein solcher TERRA.track auf dem Plan, sondern eine rund 15 km lange Tour zum Aussichtsturm auf dem Sonnenbrink.
Gestartet sind wir vom Wanderparkplatz am Waldsee.
Von dort aus wandert man zum Einstimmen wunderbar flach an Pferdeweiden entlang in Richtung Wald. Der Boden war teils noch gefroren, aber leider nicht genug und so sind wir oft neben dem Weg gelaufen. Die Wege selber waren teils komplett kaputt gefahren, der Boden aufgewühlt und super matschig. Ich hasse es (bei allem Verständnis für ihre Arbeit), wie diese Waldarbeitsfahrzeuge die Wege zerstören.

Nun standen auch die ersten kleinen Anstiege an, was durch den noch halbwegs winterlichen Wald etwas angenehmer wurde. Insgesamt halten sich die Aufstiege hier aber in vertretbarem Rahmen. Die komplette Runde ist wenig anstrengend. Erst gegen Ende, wenn es hinauf auf den Sonnenberg geht, wird es etwas steiler. Das ist an diesem Punkt aber noch weit entfernt und so sind wir munter dahin gewandert und haben das winterliche Flair genossen. Auch dazu hatte man diesen Winter bislang wenig Gelegenheit. Ich persönlich brauche Schnee zwar gar nicht, aber besser als das Regenwetter wäre er doch gewesen. Ganz manchmal wenigstens.

An einem Hang kam plötzlich eine Art Gebäude in Sicht, das wir zunächst für eine Ruine gehalten haben. Es ist eine ehemalige Nike Stellung, wo aber ein Jugendbegegnungszentrum eingerichtet wurde. Das Gebäude mussten wir uns natürlich genauer anschauen und zum Glück waren alle Tore offen.Das Gebäude sieht unfassbar brachial aus und mitten drin ein fröhlich buntes Jugendzentrum. Verrückt! Die Rampe hätten wir uns auch sehr gerne näher angeschaut, aber da steht ein Zaun davor und die Zufahrt ist gesperrt.
Ehrlich gesagt, ein Lostplace so mitten im Wald wäre uns doch lieber gewesen.

An einem Fischhandel mit einem außergewöhnlich hübsch gestalteten Forellenpuff vorbei ging es weiter durch den Wald. Mal aufwärts und nicht immer spaßig, mal flach und angenehm.
Nahe Bad Essen wandert man auf dem „Weg der Sinne“ (wenn ich mich richtig erinnere), der zu einer Art Aussichtskanzel führt. Unterwegs kann man verschiedene Stationen entdecken und erleben, die die Sinne fordern. Solche Sinnespfade haben wir auf mehreren Wanderungen in diesem Herbst und Winter entdeckt. Eine schöne Sache, wie ich finde. Die Stationen machen Spass!

Die Aussicht an der Kanzel geht hinunter auf Bad Essen und darüber hinaus ins Land.
Anschließend bergab erreicht man den Schwanenteich, der einen genaueren Blick lohnt! Zwischen den Jahren hatten wir hier eine Tour starten wollen, sie aber abgebrochen, weil ich mich -komplett krank- überschätzt hatte.
Dafür war es dort heute umso schöner. Vor allem hatten wir gar nicht gewusst, dass wir hier entlangkommen würden und so war die Überraschung groß.

Am Hasenfriedhof vorbei (so traurig) ging es nun in den deftigen Aufstieg zum Sonnenbrinkturm. Dieser Aufstieg hat es wirklich in sich! Mich hat einzig und alleine getröstet, dass oben ein schicker Turm wartete. Für Türme lasse ich mir einiges gefallen und ich kann dir verraten, in diesem Falle lohnt es sich wirklich! Allerdings lässt der Sonnenbrinkturm sich ganz schön bitten. Lange ist er gar nicht zu sehen, was der Motivation nicht unbedingt gut tut. Aber dann taucht er doch endlich zwischen den Bäumen auf und sah auf den ersten Blick besorgsniserregend geschlossen aus.


Zum Glück war der Turm Sonnenbrink doch geöffnet und hier haben wir zum ersten Mal andere Leute getroffen. Zuvor hatten wir die Strecke komplett für uns alleine gehabt. Es führen 93 oder 94 Stufen hinauf auf den Turm (ich habe mich vermutlich in der Finsternis verzählt) und von oben hat man einen schönen Ausblick. Innen ist der Turm cool gestaltet mit Infotafeln und außen gibt es bunte Graffitis zu sehen. Ein wenig hat er mich an unsere Nebeltour bei Georgsmarienhütte erinnert, auf der es stolze drei Türme zu sehen gab. Der Herrmannsturm dort war auch so bunt gestaltet gewesen.

Kurz hinter dem Turm auf dem Sonnenbrink landet der aufmerksame Waderer in einem kleinen Feendorf.
Schließlich aber geht es dann in den Abstieg, ein Stück durch den Ort und in die letzten 2 km der Tour. Die sind allerdings weniger sehenswert, stur geradeaus und nichts zu entdecken. Eine Wander- und Waldautobahn wie sie im sprichwörtlichen Buche steht.
Diese Wanderung bei Bad Essen ist eine wirklich schöne Runde mit verschiedenen Highlights am Wegesrand. Abgesehen vom Aufstieg zum Aussichtsturm Sonnenbrink halten die Anstiege sich in angenehmem Rahmen und es gibt einige lohnende Aussichten zu bewundern. Wer mag, der kann die Tour mit Hilfe der TERRA.tracks noch verlängern, man begegnet so einigen davon. Vor allem dem Megalosaurus.
Informationen (Stand 01 / 2025)
Name: Bei Sonne auf dem Sonnenbrink be Bad Essen (GPX)
Start– / Zielpunkt: Wanderparkplatz am Waldsee
Länge: ca. 15 km
Wander-, Wald- und Wiesenwege, kurze Anteile Aspahlt
Hallo Sandra,
von Bad Essen habe ich noch nie etwas gehört. Wo genau liegt das?
Klingt nach einer schönen angenehmen Wanderung 🙂
LG Edeline
Hallo Edeline,
Bad Essen liegt etwa eine halbe Autostunde von Osnabrück entfernt.
Bis auf einen etwas ärgeren Anstieg war es auch eine angenehme Wanderung, eben hoch zum Turm.
LS
Sandra