Ruine Burg Blankenhorn bei Güglingen-Eibensbach

Burg Blankenhorn war einst eine Höhenburg. Erbaut wurde sie vermutlich um 1220 / 1230 herum durch die Herren von Neuffen. Die Burg (und heute natürlich die Ruine) stand auf dem Stromberg in einer Höhe von etwa 378 m.ü.NN. Dort oben verläuft der Rennweg, ein alter Höhenweg, der damals noch von großer Bedeutung war. Entsprechend wichtig war auch die Burg. Als der Rennweg seine Bedeutung verlor, nahm das Ende der Burg seinen Lauf. 1479 wurde die Burg demontiert und später als Steinbruch genutzt.

Wie schon erwähnt steht die Ruine auf dem Stromberg. Dadurch ist sie auf verschiedenen Wanderwegen zu erreichen oder auch auf einer Radtour. Wenn ihr die Ruine auf einer Tour erkeunden möchtet, dann gibt es im Netz uA auf komoot einige Touren zur Auswahl. Ich habe die Burg gegen Abend besucht und bin mit dem Auto hingefahren.
Zur Ruine gehört ein Parkplatz, den auch googlemaps kennt. Bei meinem Besuch lagerte dort allerdings Holz, weshalb man dort nicht parken konnte. Ich habe das Auto weiter unten in der Nähe der dort ansässigen Firma abgestellt.

Vom Parkplatz aus verläuft ein breiter Wanderweg am Waldrand entlang bis man schließlich zur Himmelsleiter mit ihren 111 Stufen kommt. Als ich dort war, stand auf googlemaps, die Treppe sei derzeit geschlossen. Tatsächlich waren die Absperrbänder bereits niedergerissen und lagen am Boden. Grund für die Sperrung sind Schäden an der Treppe. Einige Holzstufen sind eingebrochen und das Geländer wackelt. Somit muss man sich aktuell dort entscheiden, ob man es mit der Treppe riskiert oder lieber auf dem Weg nach oben zur Burg läuft, was natürlich etwas länger dauert.

Bereits auf dem Weg hinauf zur Burg ergeben sich beeindruckende Ausblicke auf die Mauern der Ruine. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Burg ein sehr trutziges Bauwerk war. Genauso leicht fällt die Vorstellung, dass es abends im Dunkeln an der Burg durchaus ein wenig schaurig sein kann. Findet ihr nicht auch, dass es aussieht als greife der Baum auf dem ersten Bild nach der Burg? Und dass der Baum im Hintergrund auf dem zweiten Bild wie eine Gestalt mit hochgerissenen Armen wirkt?

Grusel ist ein gutes Stichwort für eine ausgesprochen witzige Entdeckung, die man bereits kurz vor der Burg machen kann, wenn man auch mal nach oben in die Bäume schaut. In einem efeubewachsenen Baumstamm versteckt sich ein waschechtes Gespenst, das einen auf der Burg quasi willkommen heißt. Eine goldige Idee, oder?

Die Ruine ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie ist jederzeit zugänglich und lädt mit einem sehr großen Rast- und Grillplatz im “Innenhof” zum Verweilen ein. Bei schönem Wetter und am Wochenende kann es sehr voll werden, das sollte man im Vorfeld vielleicht bedenken und den eigenen Besuch entsprechend planen. Als ich dort war, packte eine Gruppe bereits zusammen und so war ich die meiste Zeit alleine. Es gibt eine öffentliche Grillstelle und zahlreiche Sitzmöglichkeiten mit rustikalen Bänken und Tischen. Das ist schön stimmig an diesen Ort angepasst. Betreut und gepflegt wird die Ruine durch die IG Blankenhorn, was man dem Ort deutlich ansieht. Wirklich vorbildlich! Auf der verlinkten Seite kann man übrigens auch Termine für eine Führung anfragen!

Viele Teile der Burg stehen nicht mehr, aber es gibt auf einem kleinen Rundgang trotzdem noch ein paar interessante Dinge zu entdecken. Infotafeln sind ebenfalls vor Ort, sodass man sich rund um die Burg Blankenhorn schlau machen kann. Außerdem gibt es ein Schema der kompletten Burg, sowie eine Zeichnung und eine Karte der Burg im Gelände.

Der Rundgang durch die Ruine dauert tatsächlich nicht sehr lange, aber er macht Spaß. Man kann durch einen niedrigen Durchgang kriechen, durch Fenster in der Burgmauer schauen und dabei von Rittern und Burgfräuleins träumen. Es ist übrigens verboten, auf die Mauern zu klettern! Aber ansonsten kann man sich nach Belieben umschauen und die Ruine auch umrunden.

An der Ruine fand im Jahr 2021 ein Ritterfest statt, was man sich in dieser Kulisse sehr gut vorstellen kann. Wenn man aus der Gegend kommt, dann einfach die Augen offen halten. Ich kann mir vorstellen, dass es dort noch weitere Veranstaltungen geben wird.

Wenn man sich ausgiebig umgeschaut hat, geht es auf einem sehr schönen Waldweg wieder zurück zum Parkplatz. Auf- und Abstieg, sowie das Umsehen in der Ruine haben bei mir etwa 2 km Strecke ergeben, was wirklich nicht viel ist und sich auch mit einem Bollerwagen oder vollgepackten Rucksäcken gut meistern lässt.

Wenn man sich für Burgen und Ruinen begeistern kann oder einfach einen außergewöhnlichen Ort zum Grillen sucht, dann lohnt sich ein Ausflug zur Ruine Blankenhorn auf jeden Fall. Entweder man unternimmt eine Wanderung dorthin oder man stattet der Ruine per Auto einen Besuch ab. Der Weg vom Parkplatz hinauf ist weder sonderlich beschwerlich, noch lang. Großartige Aussichten oder gar einen richtigen Aussichtspunkt gibt es zwar nicht, aber das Flair der Ruine gleicht das problemlos aus. Irgendwann möchte ich dort nochmal bei (einbrechender) Dunkelheit hin. Ob das Gespenst im Baum dann “echte” Gesellschaft bekommt…?

Informationen

  • Ruine Burg Blankenhorn
  • Wo? – 74363 Güglingen-Eibensbach, Baden-Württemberg
  • Öffnungszeiten – Jederzeit frei zugänglich
  • Parken – (Wander)parkplatz Burg Blankenhorn
  • weitere InformationenIG Blankenhorn
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