Felsenwanderung bei Ibbenbüren zum Hockenden Weib und Doktors Lock

Das Hockende Weib ist eine markante Felsformation und gehört zu den Dörenther Klippen nahe Ibbenbüren.
Vor drei Jahren führte mich die Teutoschleife Dörenther Klippen bereits her, doch die Gegend in der Nähe bietet noch so viel mehr Sehenswertes! Daher haben wir uns Anfang diesen Jahres erneut in die Richtung aufgemacht.

Diese rund 14 km lange Wanderung beginnt unweit vom Hockenden Weib und führt uA zur Grotte Doktors Lock.
Geparkt haben wir auf dem Wanderparkplatz Dörenther Berg, wo man das Auto gut abstellen kann. Es ist ratsam, früh dort zu sein. Als wir am Ende der Tour wieder beim Auto ankamen, hatte sich der Parkplatz gut gefüllt.

Direkt beim Parkplatz sind bereits das Hockende Weib und das Ausflugslokal „Almhütte“ ausgeschildert, was fröhlich stimmt! Weit ist es also nicht bis zum ersten Ziel. Nach wenigen Minuten und mit wenig Anstrengung ist man bereits dort. Die Almhütte haben wir zunächst links liegenlassen, aber wer sich vor seiner Wanderung stärken möchte, der ist dort genau richtig. Es war an diesem Tag gut etwas los und auch vor drei Jahren herrschte ordentlich Andrang. Es gibt Snacks, Kuchen und Getränke. Die Almhütte ist nur zu Fuß zu erreichen! Sie scheint unter Ausflüglern aus Ibbenbüren und umzu bekannt und beliebt zu sein.

Das Hockende Weib liegt in direkter Nachbarschaft der Almhütte. Man kann es vom Lokal aus quasi sehen. Es führt ein ordentlicher Wanderweg unterhalb der Felsformation entlang, wir empfehlen jedoch unbedingt die kraxeligen Pfade, die von zahllosen Besuchern dort getrampelt wurden. Sie führen hinauf auf die Felsen, wobei natürlich etwas Vorsicht und Mut gefragt sind! Es geht derbe abwärts von dort oben! Du solltest also gut aufpassen, wenn du dich hinauf wagst. Fairerweise sei gesagt, der Ausblick hält sich in zugewachsenen Grenzen, aber Spass macht es und imposant ist es auch.

Der Name „Hockendes Weib“ rührt von einer Sage her

„In alter Zeit strömten die Fluten des Meeres oft tief ins Land bis an die Berge. In einer Hütte am Fuße der Dörenther Klippen wohnte eine Frau mit ihren Kindern. Als nun die Flut nahte, nahm sie ihre Kinder auf den Arm und trug sie auf den Berg. Mit Entsetzen sah sie, wie das Wasser weiter stieg. Als es bis an ihre Füße reichte, hockte sie sich hin und befahl den Kindern, auf ihre Schultern zu steigen und fing an zu beten. Als sie sich aufrichten wollte, war sie zu einem Felsblock geworden, der aus den Fluten ragte und die Kinder trug.“

Vom Felsen herunter sind wir dem erwähnten Wanderweg gefolgt, der durch einen schönen Wald führt und angenehm flach ist. Ein Schild warnt vor einer schlechten Wegstrecke. Das gilt aber keinesfalls für Wanderer oder Radler. Der Weg ist zwar schmal, aber problemlos zu laufen. Und selbst ich, die defintiv kein Radler ist, würde sagen: hier kommt man auch mit dem Fahrrad durch! Erst recht mit einem Mountainbike uÄ. Ein Botanischer Garten ist ebenfalls ausgeschildert, doch die Route führt in die entgegengesetzte Richtung weiter.

So erreicht man bald den Soldatenfriedhof im Brumleytal, der von den Kämpfen in der Region während des 2. Weltkriegs zeugt.
Der Friedhof ist hier im Wald sehr schön gelegen und erfreulich gut gepflegt. Bitte verhalte dich hier ruhig und respektvoll. Wer auf einer Trekkingtour am Friedhof entlangkommt, der findet einen Wasserhahn vor. Im Februar war das Wasser noch abgestellt, aber zum Frühling / Sommer hin wird er vermutlich in Betrieb sein. Soweit meine Vermutung! Alles ohne Gewähr!

Nach dem Friedhof führt der Weg fast aus dem Wald heraus und ist weiterhin angenehm flach. Gut aufpassen, sonst ist man am Hexenpütt schnell vorbeigelaufen. Das fast kreisrunde Loch im Boden -nach dem Regen voll mit schwarzem Wasser- liegt ein Stückchen abseits des Weges. Aber es hat ein Schild! Ich habe es mit einem Stock getestet, es ist ganz schön tief! „Pütt“ ist die niederdeutsche Bezeichnung für eine Quelle oder auch einen Schacht. Man könnte also auch von der Hexenquelle sprechen. Der Landstrich ist voller schauriger Geschichten. Eine erzählt von einem kleinen Männlein mit feurigen Augen, das anno Schnee hier einem Reiter erschien.

Bis zur Grotte „Doktors Lock“ (auch „Doktors Loch“) ist es vom Hexenpütt aus nicht mehr weit. Es ist eine Grotte, keine Höhle, auch wenn das an mehreren Stellen im Internet zu lesen ist. Man kann sich dort sicher vor Regen unterstellen, aber weit in den Fels kommt man nicht.. Der Fels ist nicht so groß wie beim Hockenden Weib, aber doch beeindruckend. Vor allem, wenn es wirklich stimmt, dass die Grotte von Hand in den Fels gehauen wurde. Was muss das für eine Arbeit gewesen sein!

Von der flachen Wegstrecke muss man sich nach Doktors Lock verabschieden. Es geht satt bergauf, dafür aber auf einem traumhaft wurzeligen und stolperigen Pfad. Passenderweise kam genau hier die Sonne endlich heraus. Das hat für die kleinen Mühen schnell entschädigt. Defintiv ist dies der schönste Abschnitt dieser Tour, der schließlich zum Klettergebiet der Bergfreunde Ibbenbüren führt. Klettern ist hier nur Vereinsmitgliedern gestattet und man kommt auch nicht zum Schauen an den Fels heran. Von oben hat man aber einen guten Blick.

Es ist spannend, den Kletterern von dort oben zuzuschauen. An unserem Wandertag waren tatsächlich einige am Fels zugange.Wir gehen ja gelegentlich zum Bouldern, was wirklich Spass macht. So frei an einem Felsen zu klettern, das wirkt allerdings wie eine ganz andere Hausnummer. Ich fürchte, da würde mir schnell die Kraft ausgehen. Wenn ich mir das überhaupt zutrauen würde. Das ist beim Klettern nämlich mein hauptsächliches Problem: ich habe wenige Vertrauen in meine Kraft. Darum bin ich immer beeindruckt, wenn ich Kletterern zuschaue.

Das Finale der Wanderung kommt in Form eines schnurgeraden Waldweges daher, was wenig attraktiv ist, aber gut fürs Tempo.
So gelangt man schließlich wieder zum Parkplatz.

Eine schöne Wanderung bei Ibbenbüren voller felsiger Highlights! Am Hockenden Weib kann man prima eine Runde kraxeln. Der Hexenpütt und Doktors Lock sind spannende Orte, um die sich teils leicht unheimliche Geschichten ranken. Die Wege sind alle gut zu laufen (außer auf dem Hockenden Weib) und kommen überwiegend ohne arge Steigungen aus. Nur gelegentlich geht es mal etwas böser aufwärts, aber absolut im Rahmen.

Informationen (Stand 02 / 2025)

Name: Der Doktor und sein Weib – Das Hockende Weib & Doktors Lock bei Ibbenbüren (GPX)
Start- / Zielpunkt: Wanderparkplatz Dörenther Berg
Länge: ca. 14 km
Wanderwege, am Hockenden Weib Kletterpfade
Teutoschleifen

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